ich bestreite, daß die "aufgegebenen Ziele" im Sinne des Artikels ernst gemeint waren, bzw. daß man von diesen Kreisen noch etwas konstruktives zu erwarten hat.
Hi Torben!
Ich habe Dich gegoogelt...und gefunden! Hoffe,es geht Dir soweit gut,denke aber,dass alles bestens bei Dir laufen wird!
Wenn Du magst,mail mir einfach mal.Habe dann mit Sicherheit auch mehr zu erzählen als jetzt!!
Also,LG Dein JAN
Ein interessanter Bericht Torben, dem Ich meine Sichtweite hinzufüge möchte.
Es ist bedauerlich zu beobachten, dass bereits die Ziele im Keim zu ersticken drohen. Und mir ist diese Art von Diskussion nicht weniger wichtig. Aber angenommen, alle Beitragsstaaten realisieren 0,7 Prozent von ihren BSP, so ist als nächstes zu fragen, (1) über welchen Schlüssel das Geld distribuiert wird. (2) Was ist mit kulturellen Werte und Normen, die mit entscheiden, welchen Weg eine Nation beziehungsweise ein Land beschreitet? (3) Schon mal verglichen „Heuschrecken“ ist der stets zum Wandern gezwungene Kapitalismus (Sorry, dass Ich es als Subjekt benutze) ein weiteres Problem, dem auch die supranationalen Organisationen nicht, wenn überhaupt jemals, „Herr“ werden. Ohne Jeffrey Sachs nahe treten zu wollen, „The end of poverty cannot be abolished in our lifetime (whose lifetime?), never by 2025! Not around the world at the same time“
(1) Sollen zuerst die Nationen beziehungsweise Länder monetäre Unterstützung erhalten, die in relativ kurzer Zeit zu developed countries sich entwickeln können und somit weitere Beitragsstaaten zu gewinnen, welche wiederum bis zu 0,7 Prozent realisieren; wie etwa China oder Indien? Es darf nicht vergessen werden, dass beide, trotz ihrer hohen Wirtschaftswachstümer stets Entwicklungsländer (nach westlich-empirischer Instrumentalisierung) darstellen. Oder sollen Indien und China herausgenommen werden, da sie bereits sich auf dem Weg sind, relativ selbstständig ihre derzeitige Position zu verbessern, und stattdessen afrikanische Regionen von der supranationalen Entwicklungspolitik profitieren? Diese Frage allein dürfte schon, auch unter den Beitragsstaaten zu sämtlichen Diskussionen führen. „Sympathien“ und polit-ökonomische Interessen entscheiden zum Beispiel mit darüber, wer seine 0,7 Prozent für wen reservieren will. Des Weiteren, muss die Reaktion der Rezipienten mit einbezogen werden. Es ist zu fragen ob die Adressaten lokale, regionale, und nationale Entwicklungspolitik betreiben und in wieweit diese realisiert werden. Korruption und Unterschlagung von Gelder ist oft ein problematisches „Phänomen“; aber die (politischen) Administrationen zu umgehen ist auch keine Alternative und auch nicht umgänglich.
(2) „Culture Matters!“ Neben der politischen Ebene, dürfen wir nicht die Menschen vergessen, den wir helfen wollen. Gott sei Dank, wird heut weitgehend nicht mehr einfach ein Brunnen gebaut oder eine Fabrik „in den Dschungel“ aufgestellt, sondern auch zunehmend die Wert und Normen der Adressaten „wahrgenommen“; zumindest versucht diese zu verstehen. Somit ist Entwicklungsarbeit auch eine Arbeit die sich über Generationen hinweg vollzieht und die sozialpsychologischen Ebene, wie etwa die Generativität, mit einbeziehen muss, um sustainable development zu gewährleisten! Das heißt auch, damit zu rechnen und zu akzeptieren, dass die Transformation von Wissen und Technologie, die zur „Moderne“ führt, nicht die Transformation von Werte und Normen gleichsetzt. „Eine Katze die einen Kanarienvogel frisst, kann deshalb noch nicht fliegen“ (Quelle unbekannt).
(3) Der Kapitalist braucht Kapital, Kapital braucht immer neue Märkte, neue Konsumenten, und ist stets um Akkumulation bemüht, strebt förmlich nach Gewinnmaximum, no matter via Produktabsätze oder spekulativ an der Börse. Auch wenn stets von Firmen angegeben wird, Fabriken an anderen Ort und Stelle zu errichten, und gleichzeitig anderswo welche zu schließen oder zu „verdünnen“ (Lean Production/Managment) ist der Grund nicht gleichzusetzen mit erschließen neuer Märkte, in dessen Nähe sich die Produktion zu befinden habe. Es ist in Wahrheit einfach Fakt, dass es immer och billiger ist bestimmte (zum Beispiel deutsche) Produkte in Asien zu produzieren und via Schiff global zu distribuieren. Dies führt zur Ambivalenz, zum Beispiel in Deutschland. 10 Prozent beziehen in irgend einer Form Hartz IV und sind gezwungen auf ihr „Brieftasche“ zu achten und sind geneigt oder gar gezwungen billige Ware zu erwerben (Geiz ist Geil/ Ich bin doch nicht blöd). Dass damit die eigenen inländischen Beschäftigungsverhältnisse gefährdet sind, wird entweder gar nicht wahrgenommen oder partiell ausgeblendet; man muss ja „überleben“. Es ist unausweichlich, dass der „(materielle) Reichtum“, zuvor hauptsächlich ein „Privileg“ des Westens war und nun zunehmend von den Angreiferstaaten, welche lange in den Schatten der Ersteren standen, neu verteilt wird. Dies führt zum Verlust und Verlustangst der Ersteren. Und Angst kann lähmen. Das Kapital hingegen ist kurzfristig organisiert, wenn auch um die längerfristigen Konsequenzen bewusst. Es muss immer wandern, was die Mehrheit der Menschheit nicht zwangsläufig kann, aber bald vielleicht muss, um zu überleben (Mangel an objektives und kulturelles Kapital). Das zeigt, dass wirtschaftlicher Aufschwung ein wichtiger Bestandteil von Entwicklungsarbeit ist, aber von Heute auf Morgen abziehen kann und somit sustainable development gefährdet (so freuen sich einige afrikanische Länder über den Investitionsboom der Chinesen vor Ort. Dort wird geglaubt, dass China mehr für die afrikanischen Länder tue, als die Vereinten Nationen und ähnliche Organisationen. Ob dass tatsächlich so ist, bleibt abzuwarten).
“Its the tip of the iceberg“, aber es ist zu sehen, dass Jeffrey Sachs sehr optimistisch ist. Auch wenn er selbst weiß, dass dies nur theoretisch möglich wäre, ist selbst sein gegebener Zeitraum von 20 Jahren sehr utopisch. Zunächst haben China in über 20 Jahren und Indien nun in Indien in über 15 Jahren ihre eigene Armut nicht beseitigen können, trotz Reformen, und egal, ob ein autoritärer Ein-Parteien-Staat oder ob eine „demokratisch“ geführte Politik. Und dann die ganze Welt bis 2025? Sehr großzügig. Zeit ist in der Entwicklungspolitik nicht unbedeutend (zum Beispiel im Kampf gegen Aids), aber sustainable development sollte Priorität haben und nicht eine rekordhaltige Hetzjagd die zu einem Kollaps oder in ein Komma führen kann. Nicht angesprochen wurde hier zum Beispiel die Frage nach den determinierten Ressourcen, für die in Zukunft Alternativen gefunden werden müssen, wenn alle (global) von den Entwicklungsbemühungen profitieren wollen (Umweltverschmutzung, Knappheit von Öl, …)