Deine Vergleiche mit den Knastbedingungen in Guantanamo finde ich heftig. Das Vorgehen der Staatsgewalt in und um Rostock soll hiermit keinesfalls verharmlost werden. Aber den Vergleich zu einem derartigen Foltergefängnis zu ziehen verspottet meines Erachtens die Gefangeenen in Guantanamo und verharmlost ihre Situation, anstatt ihnen mit Solidarität zu begegnen. Solche Vergeleiche sind mit Vorsicht zu genießen! Ich bin nicht sicher ob Dir klar ist, was Foltergefängnis wirklich bedeutet.
Dennoch war das Vorgehen der Polizei während des G8 wiedereinmal Menschenunwürdig und vollkommen undemokratisch.
Torben Ehlers liegt richtig mit seinem Vergleich. Es geht nicht um etwas wie Body-Count, sondern um die Struktur. Wie in Guantanamo schufen die deutschen Staatsorgane durch die Käfige und das stundenlange Herumfahren in Gefängniswagen eine quasi-exterritoriale Situation, in der es für Anwälte und Sanitäter so gut wie unmöglich war, etwas über den Verbleib der Gefangenen zu erfahren. Das eben ist das Prinzip Guantanamo. Angie Merkel scheint hier sowohl von ihrer FDJ-Vergangenheit als auch vom Westen gelernt zu haben - die vollendete deutsche Einheit von Stasi und Bush.
Wie produziere ich eine neue Generation von linken
Terroristen? Ich ordne wegen eines gefälschten Schülerausweises Hausdurchsuchungen an, sperre Weltverbesserer in Käfige und lasse Zeltbewohner von Kampfjets ablichten. Der Rest kommt schon von selbst.
Ich war auch einer der Wichmannsdorfer, die grundlos im Wald festgenommen wurden.
auf dem Weg vom Wald zu den Gefangenentransporten bzw. Polizeibussen sind wir an einer mit Schaum gelöschten Barrikade quer über einer Landstrasse vorbeigekommen. Existiert hat sie auf jeden Fall - wer sie gebaut bzw. angezündet hat: Keine Ahnung.
Im Gewahrsam und auf dem Freitags-Plenum im Camp Wichmannsdorf wurde eine Sammelklage wegen der widerrechtlichen Ingewahrsamname und der skandalösen Behandlung durch die Polizei erwogen. Um die Klage zu koordinieren, wird es demnächst einen Mailverteiler geben - näheres unter http://wiki.dissentnetwork.org/wiki/Sammelklagen
Die meisten Bullen würden- sollte nochmal ein Adolf an die Macht kommen- wieder mit machen und Leute ins KZ "einliefern".
Übrigens die deutschen Polizisten waren während des 2.Weltkrieges noch schlimmer als die Wehrmacht!
Zu den Zellen und Haftbedingungen (Auszug vom Ermittlungsausschuss)
15. Jun. 2007, 16:34
Die Haftbedingungen müssen insgesamt als sehr brutal und menschenunwürdig beschrieben werden: So hatten Leuten in den Gefangenensammelstellen z.T. sehr lange mit Kabelbindern die Hände gefesselt. Bei Einigen wurden diese auch beim Toilettengang bzw. Schlafen nicht abgenommen. Einige Gefangene mussten sich bei der Durchsuchung vollständig ausziehen und wurden in mindestens einem Fall nackt fotografiert. Den Gefangenen wurden z.T. Brillen und Schuhe in der Gesa abgenommen. Einer Frau, die menstruierte, wurden Tampons verweigert. Anderen Leuten wurden Medikamente verweigert, so wurde z.B. einer Person das Asthma Spray abgenommen. Einer Anderen, deren Hände gefesselt waren und die starken Heuschnupfen hatte, wurde ärztliche Hilfe verweigert. Einer Frau, die bewusstlos wurde, wurde erst nach 3 Stunden der Kontakt zu einem Arzt gewährt.
Die Gefangenen wurden in ca. 5,5 x 5,5 Meter großen Käfigen aus Drahtgitter, die nach allen 4 Seiten offen einsehbar waren, untergebracht. Die Gitter waren nicht entgratet, deshalb gab es Schnittverletzungen an den Händen. Als Decke war ein Netz gespannt. In dem Raum gab es eine Galerie, von der aus in die Käfige gefilmt wurde und die Gefangenen ständig beobachtet wurden. Außerdem war in der Halle ununterbrochen Neonlicht und sehr laute Lüftungspropeller und damit starke Zugluft. Die Gefangenen hatten anfangs keine Decken und keine Unterlage auf dem Boden. Es gab keine Waschmöglichkeit und die Gefangenen waren bis zu neun Stunden ohne Wasser.
Zu den Käfigen in den Gefangenensammelstellen- die Menscxhen müssen teilweise auf dem Boden liegen, es gibt keinen Sichtschutz zwischen Männern und Frauen.
Der republikanische Anwaltsverein (RAV) schreibt dazu:
"Wie erst heute dem Legal Team/Anwaltlicher Notdienst bekannt wurde, werden in der Gefangenensammelstelle Industriestraße in Rostock-Schmarl seit Beginn der Proteste gegen den G8-Gipfel Personen unter menschenunwürdigen Bedingungen in Metallkäfigen untergebracht. In einer großen Industriehalle sind auf dem Firmengelände von Siemens käftigartige Zellen errichtet, in denen bis zu 20 Menschen festgehalten werden. Die provisorischen Zellen sind ca. 25qm groß und von allen Seiten sowie von Oben einsehbar. Frauen und Männer sind gegenüberliegend, in direkt einsehbaren Zellen untergebracht. Die dort Untergebrachten müssen auf dem Boden schlafen, lediglich eine ca. ein Zentimeter dünne Gummimatte wird ihnen zur Verfügung gestellt. Die Halle ist in der Nacht permanent beleuchtet und wird ununterbrochen per Video überwacht. Zudem beobachten Polizeibeamte die nach oben offenen und mit Netzen überspannten Käfige regelmäßig. Den Festgehaltenen ist es nicht möglich, zu duschen. Sie erhalten lediglich ein Stück Brot, eine Scheibe Wurst und auf Nachfrage Wasser. Die Beamten müssen nicht nur jeden Gang zur Toilette, sondern auch jeden Schluck Wasser protokollieren.
Dem Legal Team/Anwaltsnotdienst liegt der Fall eines belgischen Staatsbügers vor, der zum Zeitpunkt dieser Meldung seit dem 6. Juni, also über 24 Stunden und eine Nacht, unter diesen Bedingungen festgehalten wird. "Wie im Zoo", so bezeichnet der Mann die Art seiner Unterbringen. Gegen ihn wird nicht strafrechtlich ermittelt.
Nach Ansicht des Legal Team/Anwaltsnotdienst verstoßen diese Bedingungen der Freiheitsentziehung gegen elementare Grundrechte und sind mit dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit und des Rechtsstaatsprinzips nicht zu vereinbaren. "Zur Sicherung dieser Grundrechte fordern wir die sofortige Entlassung aller dort Festgehaltenen und die Schließung dieser Einrichtung," fordert ein Sprecher des Anwaltlichen Notdienstes.
Außerdem kündigte der RAV Strafanzeige wegen Freiheitsentziehung im Amt in meheren Fällen an, in denen Personen trotz rochterlicher Anordnungen erst mit Verzögerungen bis zu sechs Stunden aus dem Gewahrsam entlassen wurden."
hab die Leute die freigelassen wurden in Empfang genommen und durch das Tor auch die Käfige gesehen.Es ist katastophal was ich an einem Tag Mahnwache dort alles mitbekommen habe.
Eine Frau war 38 Stunden in Gewahrsam und brach zusammen als sie rauskam,einem anderen wurden
die Medikamente verweigert,einem gehbehindertem Mann wurde der Rollstuhl einbehalte und einfach vor dem Tor ausgesetzt(mit Platzverweis innerhalb von 3Stunden aus Mek-Pom verschwunden zu sein),Gefangene wurden verhöhnt und erniedrigt und und und...ich bekomme das gar nicht mehr alles zusammen.Ich hoffe das daß Konsequenzen nach sich zieht.
Sonst gute Nacht Deutschland...
War am 08.06. inner Ulmstrasse untergebracht. Hier wurden wir mit ca. 50 Leuten in einem dieser Kaefige gehalten. Wasser wurde in Plastikbaecher gefüllt und nur alle Stunde zwei oder drei reingereicht. Dazu war es unertraeglich heiss.
Hoffe jemand kann ergaenzen...
Wie "Chronist" oben bereits schreibt gelten diese Umstände nicht nur für die GESA "Industriestr.", sondern auch für die "Ulmenstr."!
Essen wurde uns in Beuteln hereingereicht, aber nie ein Beutel pro Person, sondern meist nur 4 Beutel (enthielt zwei Scheiben Brot mit Butter, ein Stück Käse oder Würstchen und ein Schokoriegel - nichts veganes) für 14 Personen. Wasser (und "Tee") gab es unregelmäßig und dann auch nur 0,2 L pro Person.
Telefonate wurden nur den Leuten gewährt, die vernommen wurden, die anderen durften keinen Anwalt konsultieren und es wurde oftmals auch nicht eröffnet, mit welchem konkreten Vorwurf ‚Mensch’ eingefahren war.
Das Licht brannte die ganze Nacht und es war ohnehin kaum möglich zu schlafen, da die "Matratzen" einfache "Einmal-Decken" waren, die etwa so dick wie T-Shirt-Stoff waren.
Erlebt habe ich dies in der Nacht vom 2. auf den 3. Juni 2007 - Ich war insgesamt über 8 Stunden in Gewahrsam, davon ca. 6 in der GESA Ulmenstr. (vorher ewiges Festhalten auf der Straße und langes Warten in der Wanne vor der GESA)
ich bin, nach einem ganzen tag voller ungewissheit und einschüchterungen von seiten der polizei-beamten aus dem revier ´ulmenstraße´ (anderes gesa-revier als im artikel - aber gleiche szenerie) entlassen worden.
ich kann den artikel nur bestätigen!
ich bin zutiefst schockiert darüber, dass man mir, ohne dass ich irgendetwas getan habe so einen schrecklichen tag antun durfte.
obendrein hatte ich bis zum folgenden mittag um 12 im rostocker zentrum, meinem wohnort platzverbot!
warum? weil man ´vermutet´, ich ´könnte´ menschen gefährden...
na klar...ich hab die ganze woche über nichts anderes gemacht, zuletzt habe ich menschen ´gefährdet´, als ich mit 1000 anderen menschen friedlich auf einer schlafsack-lagerfeuer-und-musik-straßenblockade vor heiligendamm zu meinem kumpel sagte, dass wir uns mal mehr mit den armen polizisten unterhalten sollten, da die stundenlang eine mauer bilden mussten, während wir unseren kleinen sieg gefeiert haben.
´wir demonstranten´ sind alle verbrecher!
wo bleibt da das recht auf meinungsäußerung, wenn demonstranten, die nach demonstranten aussehen (könnten) vor oder während einer demonstration verhaftet werden???
aber seit dem die bild, andere zeitungen und tv-sender alle unangepasst-gekleideten menschen dem ´schwarzen block´ zugeordnet haben und eine woche lang immer wieder die berüchtigten 20 minuten einer ansonsten friedlichen 14-stunden-demo gezeigt haben, haben leute wie ich wohl keine rechte mehr...
ein sensations-journalismus auf absolut unterstem niveau und die menschen schlucken es (wie immer).
da kann ich nur ein sehr, sehr ironisches "danke, deutschland, du bist toll!" hinzufügen... :-(
... eines nicht vergessen.
Wir alle hier in Deutschland leben im vergleich zu vielen anderen Ländern recht gut (ja, ich meine auch diejenigen, die Hartz4 beziehen).
Wir leben in einer Demokratie - und das heisst u.a. auch, dass sich Minderheiten (auch wenn es ihnen nicht in den Kram passt) der Mehrheit zu beugen haben. Und nicht die Mehrheit hat in Heiligendamm demonstriert...
Wir haben ein grundgesetzlich garantiertes Recht auf FRIEDLICHE Versammlungen. Was daraus wurde.... - dazu muss ich wohl nichts sagen, und deshalb war der Polizeieinsatz absolut gerechtfertigt.
Wer damit nicht zurechtkommt - bitte schön. Es gibt diverse Möglichkeiten, die keinen Einsatz der Staatsgewalt erfordern.
Aber sich hinterher über die "Härte" beklagen ist in meinen Augen nur eines: feige und dumm.
krasse Position von dem Dilettanten über mir... da oben!
In der Industriestraße machten neun extra eingeteilte Richter Sonderdienst, um über die Fortdauer von Freiheitsentziehungen zu entscheiden. Aber die laut Grundgesetz unabhängige Justiz hatte in der polizeilichen "Gesa" nicht mal Hausrecht. "Die Frage ist, ob das hier überhaupt ein Gericht ist", zweifelte einer der Richter, die dort mit einem "Kavala"-Schild auf der Brust Dienst taten. Die Mitglieder eines Anwaltlichen Notdienstes hatten in dem Gebäude, wo über die Fälle gerichtet wurden, nicht mal ein Zimmer für ihre Arbeit. Man wolle auch nicht, dass sie "auf den Fluren herumlungern", hieß es von Seiten der Polizei. So hockten sie mit Beschlüssen und Namenslisten von Betroffenen neben geleerten Pizza-Kartons auf der Wiese vor dem "Business Park", ohne zu wissen, wie viele und welche Personen dort überhaupt festgehalten wurden. In einer spontanen Demonstration forderten etwa 20 Juristen vom "Legal Team" auf einem großen Transparent "freien Zugang" zu ihren Mandanten. Aber nicht mal ein Abgeordneter des Europaparlaments wurde zu den Käfigen vorgelassen, obwohl das zu seinen Rechten gehört.
"Wie es da drin ist? Ein Gefühl wie im Zoo", sagte einer von denen, die nach Stunden unter strengster Beobachtung am späten Nachmittag entlassen wurden. Mit blauen Plastiksäcken, in denen ihre persönlichen Gegenstände verwahrt worden waren, und mit müden Augen kamen sie unter dem Gejohle von Freunden aus einem Nebentor. Viele brachten gleich noch einen so genannten Platzverweis der Polizei mit: das Verbot, sich in den nächsten Tagen weiter in Rostock oder im Umkreis von Heiligendamm aufzuhalten. "Bringt nichts, Widerspruch dagegen einzulegen", wurde ihnen von Beamten mit auf den Weg gegeben. Einem Schwerbehinderten, der kaum laufen konnte, weil er ohne seine Gehhilfe vor die Tür gesetzt wurde, riet man: "Nimm dir ´n Taxi nach Hause. Kannst uns ja hinterher verklagen."
ich habe mich mehrere stunden in der gesa industriestr. befunden.
wie bereits im obigen artikel gesagt, brannte ununterbrochen licht, auf anfrage nach uhrzeit bekam man keine antwort, das wasser zum trinken war eiskalt und der "warme" tee nach dem ich verlangte war auch kalt.
in unserer zelle bekam nicht mal jeder eine decke, geschweige denn unterlagen zum hinlegen.laut den beamten sei es dort warm genug gewesen. ständig liefen die bullen an unserem käfig entlang und starrten uns an. wir wurden mit sprüchen gedemütigt und zwei bullen zogen vor mir ihren tonfa und holten damit aus und machten sich einen riesen spaß daraus. die geräuschkulisse war unausstehlich. ich weiß nicht ob die bullen den fernseher laufen hatten oder tonband, aber man hörte abwechselnd leise schreie von männern und frauen. ich dachte zuerst es wären andere gefangene, aber nach etwa einer stunde (denke ich mal, bekam ja keine infos über zeit) wiederholten sich die schreie .. waren identisch zum vorherigen mal. man holte mich irgendwann aus meinem käfig, allerdings erfuhr ich nicht, wohin sie mich bringen würden.
ich wurde gegen 03.30 uhr einem richter vorgeführt und nur nach stundenlangem gerede, bekam ich einen anwalt ...
... ich hoffe, es hat rechtliche konsequenzen für die beamten..
Moin auch,
einer der auch die Käfighaltung genossen konnte.
Bin nämlich auf der Autobahn gefahren und in einen Stau geraten was ja
hoch Terroristisch in diesen Piss Staat ist.
Und was mir gleich 14 stunden Käfighaltung
mit Maschinenruß verschmutzten Fußboden einbrachte.
(ist bestimmt nicht gut für die Gesundheit)
Für die digitale Überwachung unter neonlicht Bescheinung wurde
Auch gesorgt.
In dieser zeit stellte ich mir immer dieselbe frage,
würden diese Bullen uns auch wieder in Zügen stecken?
Und ich glaube. Ja sie würden es wieder tuhen
und das ohne mit der Wimper zu zucken.
Diese Käfige sind Menschen feindlich und das System obendrein.
Weder Krieg noch frieden, sondern soziale Revolution
16. Jun. 2007, 00:51
Nach der anfänglichen Unterbringung in Käfigen, wurde ich mit zwei anderen Frauen in eine Einzelzelle gebracht. Einige Stunden später wurde ich dem Haftrichter vorgeführt, dieser sprach mich frei. Danach wurde ich wieder in meine Zelle geschlossen. Etwa 2 Stunden später wurde mir gesagt ich dürfe nun raus. Beim "auschecken" wurde mir gesagt, meine Akte wär noch nicht da. Zurück in meiner Zelle wurde mir leicht schwindelig. Ich bat um einen Arzt, doch nix passierte. In der Zelle neben mir fing eine Frau an zu schreien. Sie schrie ungefähr eine halbe Stunde lang. In dieser Zeit verschlechterte sich mein Zustand enorm. Da auf mein Klopfen nicht, oder nur verspätet reagiert wurde und der Alarm ebenfalls nich beachtet wurde, bekam ich Panik. Mein Schwindelgefühl verstärkte sich und ich begann am ganzen Körper zu zittern. Ich schrie panisch nach Hilfe und nach einem Arzt. Eine geschätzte halbe Stunde später gab mir die zuständige Beamtin etwas Obst und meinte, das würde genügen. ich bat sie die Zelle einen Spalt offen zu lassen oder wenigstens rein zu kommen (immerhin war ich freigesprochen) sie ließ sich aber nicht drauf ein. Nach einigen Stunden schlief ich vor Erschöpfung ein. Allerdings guckte zu diesem Zeitpunkt niemand mehr nach mir (oder ich habe es zumindest nicht bewusst mitgekriegt). Irgendwann nach meinem wiederaufwachen kam dann ein Arzt, der einen Blutzuckertest machen wollte. Er fragte den anwesenden Polizisten nach einer Nadel. Dieser gab ihm die Sicherheitsnadel mit der sein Namensschild befestigt war. Der Arzt stach mir damit mehrfach in den kleinen Finger und beschwerte sich über meine Hornhaut. Als ich sagte er solle aufhören, holte er eine sterile Nadel aus einem Raum auf dem Gang. Meine Blutzuckerwerte waren zu dem Zeitpunkt Ok. Zwei Stunden nach dem der Arzt kam, wurde ich endlich freigelassen. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits 7 Stunden nach(!) meinem Freispruch in Gewahrsam. Insgesamt war ich 19 Stunden in Gewahrsam.
Bei meiner Festnahme bekam ich mit wie ein Bekannter von mir verprügelt wurde, obwohl er sich lange ergeben hatte. Anschließend wurde ihm sein Rucksack an die Kabelbinder gehängt.
Auf der Fahrt in die Gesa wurde eine Person bewusstlos. Leider konnte sich kein Beamter und keine Beamtin dazu durchringen ihn/sie ins Krankenhaus zu bringen "da sie alle mal ne Pause brauchten". Bei meiner Aufnahme in den Knast bekam ich von mehreren schweren Verletzungen mit, die geröngt wurden.
Bald haben wir es geschafft: eine tolles Grundgesetz und alle Rechte auf dem Papier, nur ihre Inanspruchnahme ist strafbar.
Der verfassungswidrige Mißbrauch des staatlichen Gewaltmonopols ist ja mittlerweile Tagesgeschäft, die Polizei wird wie immer alles abstreiten und bei Aussage gegen Aussage gewinnt hier IMMER die Staatsmacht.
Aber mal ehrlich: wer hat etwas anderes erwartet mit einer FDJ-Sekretärin als Kanzlerinlaiendarstellerin und Wertloskonservativen wie Schäuble und Beckstein an der Macht?
Offenbar steht eine Mehrheit der Deutschen hinter diesen Leuten und damit für eine Abschaffung von Demokratie und Freiheit, abzulesen ist das u.a. an der großen Beliebtheit unseres Merkels und der "CSDU" in Meinungsumfragen.
Honecker und Mielke wären begeistert!
Zu den Ingewahrsamnamen im Wichmannsdorfer Holz am 07.06., die außerhalb des erweiterten Maßnahmebereichs und ohne jede Beweise für strafbare Handlungen erfolgten, als auch zur Behandlung während der Zugriffe, des Transports und des Gewahrsams wird eine Sammelklage in Erwägung gezogen.
Innerhalb der nächsten Tage wird an dieser Stelle die Adresse eines Mailverteiler veröffentlicht, auf dem sich betroffene Eintragen können.
Eine Rücksprache mit dem Republikanischen Anwaltsverein (RAV) hat noch nicht stattgefunden, zu den Zuständen in den Gefangenensammelstellen haben sie aber bereits folgende Erklärung veröffentlicht: http://de.indymedia.org/2007/06/183093.shtml
Nach dem Polizeirecht von Mecklenburg-Vorpommern können Personen vorbeugend bis zu zehn Tagen in Gewahrsam genommen werden, um die Begehung von Straftaten zu verhindern oder eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung abzuwehren. Von dieser weiten Ermächtigung macht die Polizei seit Beginn der Globalisierungsproteste massiv Gebrauch. Nach Angaben von Rechtsanwälten sind die Anlässe oft nichtig oder willkürlich: mal reicht eine dunkle Jacke mit Kapuze, mal ein Taschenmesser oder eine Schnur im Gepäck. Eine Gruppe belgischer Radfahrer wurde einkassiert, weil sie ein Plastikband über einen Weg gespannt und damit andere Radfahrer gefährdet haben soll. Die weite Anreise aus Belgien wurde als besonderes Indiz für die Gefährlichkeit gewertet. "Nach zehn Stunden Verhandlungen um solche Fälle hab ich richtig geheult", sagt die Hamburger Rechtsanwältin Karen Ullmann empört.
Manche der Festgenommenen sitzen mehrere Tage in der "Gesa", ohne Hilfe von Anwälten zu erhalten. Wer bei der Ingewahrsamnahme nicht schnell genug Bekannten seinen Namen zurufen kann, bekommt von außen keine Unterstützung, weil jeder Kontakt abgeschnitten ist. Die Insassen müssen ihre Handys und auch andere persönliche Gegenstände bis hin zu Piercing-Ringen abgeben, und die Bitte, einen Anwalt anrufen zu dürfen, wird nach Angaben von Betroffenen immer wieder abgeschlagen. Laut Gesetz müssten die Festgenommenen eigentlich "unverzüglich" einem Richter vorgeführt werden. Aber das kann viele Stunden dauern, weil bei der Polizei "Notstand" herrscht und immer wieder Unterlagen noch nicht da sind. Auf die Beschwerde eines Betroffenen hat das Landgericht Rostock jetzt ein Machtwort gesprochen: Er sei "sofort auf freien Fuß zu setzen", weil die Ingewahrsamnahme durch die von der Polizei verschuldeten Verzögerungen rechtswidrig geworden sei.
In einem Gewerbegebiet der Hansestadt ist ein fünfstöckiger "Business Park" durch doppelte Stacheldrahtrollen und bewaffnete Posten der Bundespolizei gesichert. Hinter der streng bewachten Schleuse hat die Polizeisondereinheit Kavala in einer großen Halle eine ihrer "Gefangenensammelstellen" ("Gesa") eingerichtet: große Gitterkäfige, von Netzen überdeckt, in die teilweise über ein Dutzend Menschen eingesperrt sind. Sie haben keine Betten, sondern nur eine dünne Matte. Videokameras und die Augen der Beamten bewachen sie 24 Stunden, Tag und Nacht ist Licht an. Es gibt nicht mal einen täglichen Hofgang, wie er für Strafgefangene üblich ist. Sogar Toilettengänge müssen angemeldet werden und die Bitten um ein Glas Wasser werden registriert, haben Anwälte von Inhaftierten erfahren - wenn überhaupt eine Kontaktaufnahme zu ihnen möglich ist.
Vom Sinn der Clownsarmee- Wandertag der G8-Gegner 3- "Klein-Guantanamo"
16. Jun. 2007, 16:40
Auf dem Papier genießen sie alle Rechte, doch die Realität in der Rostocker "Gefangenensammelstelle" sieht anders aus: Angeblich potentielle G8-Randalierer werden hier aus "nichtigen Gründen" festgehalten und selbst den Gang auf die Toilette müssen sie beantragen.
Mehr als tausend Freiheitsentziehungen hat es bisher rund um den Gipfel in Heiligendamm gegeben. Offiziell ist diese Zahl nicht, sie beruht Schätzung von Anwälten. Doch nicht mal ein Dutzend Demonstranten sind bislang wegen strafrechtlicher Vorwürfe in Schnellverfahren abgeurteilt worden. Die übergroße Mehrzahl sind junge Leute, die bei zahllosen Polizeikontrollen im weiten Umkreis um Heiligendamm vorbeugend aus dem Verkehr gezogen werden, weil sie zur Protestszene gerechnet werden. Dafür reichte manchmal schon schwarze Caps, Tücher oder Sonnenbrillen aus, die angeblich der Vermummung dienen könnten. Ganze Busse mit allen Insassen wurden kassiert, als sie unterwegs zu einer Demonstration waren. Die Betroffenen wurden Stunden oder Tage in Gitterkäfigen festgehalten. Betroffene sprechen von "Klein-Guantanamo", Rechtsanwälte klagen über massive Behinderungen und "menschenunwürdige Zustände".
Was heult ihr hier rum? Was denkt ihr?
Die Polizei war nicht da um sich mit euch in den Wiesen zu Sonnen.
Die Polizei war da um die gesellschaftliche Ordnung zu erhalten und den Staatsfeinden entgegen zu treten.
Was denkt ihr wer ihr seit?
Ihr glaubt docht nicht dass ihr in den Augen des gemeinen Volkes Rückhalt habt.
Die Polizei ist nur die ausführende Gewalt der Masse und der Politik.
Wir Leben in ein Land in dem die Menschen dass halten vollen was nichtig und Unhaltbar ist.
Ihr wart Bunt und nicht einig, schnell gespalten, die Schläge die ihr bekommen habt, werden Morgen schnell vergeben sein.
Allein wenn man überlegt wieviele Menschen da waren, ist das eher eine Träne wert. Warum?
(30000 aus der ganzen Welt, lach, 200000 wären angemessen gewesen)
Für jeden Kampf brauch man eine Reserve und ihr habt sie euch nehmen lassen.
Und so ist dass mit Deutschland wie immer, wenn das Land die Möglichkeit hat etwas zu vollbringen und die eigene Vergangenheit zum Guten zu wenden. "Nix"
Es war in meinen Augen sehr Dumm aus den Protest gegen G8 eine Bunte Party machen zu vollen und gemacht zu haben.
Wer in jehner so fernen dritten Welt hatte was davon?
Nur eine Sache wäre schlimmer gewesen....
....es wäre niemand dagewesen.
......und der größte Idiot bin ich, ich war auch nicht da.
Der G8-Gipfel in Heiligendamm im Juni 2007 war nicht nur ein Kristallisationspunkt für die linke Bewegung, er stellt auch einen Höhepunkt in den staatlichen Versuchen dar, gesellschaftlichen Protest zu kriminalisieren und politische Grundrechte einzuschränken. Die Rote Hilfe e.V. veröffentlicht einen ersten Überblick über die gezielte Eskalation staatlicher Repressionsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Gipfeltreffen in Heiligendamm.
Solidarisieren - Spenden - Beitreten!
Jede Menge Leute haben Strafbefehle und mehr zu erwarten! Grundsätzlich gilt der Satz: Ich verweigere jede Aussage außer zu meiner Person.
Ein bißchen mehr darf es natürlich auch sein!
Solltest Du selbst in Gewahrsam oder festgenommen worden sein: Keine Aussagen machen bevor Du nicht in Ruhe mit jemandem vom Ermittlungsausschuss (EA), der Roten Hilfe gesprochen hast. Von denen bekommst Du im "Ernstfall" auch Adressen von RechtsanwältInnen!
Für alle, die sich an der Sammelklage beteiligen wollen, hier der Text vom Link aus dem obigen Kommentar diesbezüglich:
"Sammelklagen"
Sammelklage 07.06. - Wald "Wichmannsdorfer Holz"
"Während des 2007er G8 Gipfels in Heiligendamm wurden geschätzte 200 Personen, die sich auf dem Weg zu den Aktionen und Demonstrationen des Tages befanden, unter dem Vorwand der "Beteiligung an einer brennenden Barrikade" und "Flucht vor der Polizei" in Gewahrsam genommen. Die Ingewahrsamnahmen fanden außerhalb des erweiterten Maßnahmeraumes statt, in dem Aktionen, Demonstrationen und Versammlungen verboten waren. Viele Betroffene wollen eine Sammelklage gegen die Ingewahrsamnamen und die Behandlung durch die Polizei anstrengen. Wir wollen diesen Verteiler nutzen, um das Verfahren zu diskutieren, über anwaltliche Ratschläge zu informieren etc. Zu den Ingewahrsamnamen im Wichmannsdorfer Holz am 07.06., die außerhalb des erweiterten Maßnahmebereichs und ohne jede Beweise für strafbare Handlungen erfolgten, als auch zur Behandlung während der Zugriffe, des Transports und des Gewahrsams wird eine Sammelklage in Erwägung gezogen.
Das weitere Vorgehen wird über einen Mailverteiler koordiniert. Wenn Ihr Euch an der Klage beteiligen wollt, tragt Euch bitte in den Verteiler ein, indem Ihr eine Mail an sammelklage-subscribe [ät] lists.riseup.net . Ihr werdet dann eine automatisierte Bestätigungsmail erhalten, die Ihr beantworten müsst, um eingetragen zu werden. Wenn Ihr Probleme mit der Bedienung des Verteilers habt, schreibt an sammelklage-owner [ät] lists.riseup.net
Eine Rücksprache mit dem Republikanischen Anwaltsverein (RAV) hat noch nicht stattgefunden, zu den Zuständen in den Gefangenensammelstellen haben sie aber bereits folgende Erklärung veröffentlicht: http://de.indymedia.org/2007/06/183093.shtml
Auf Indymedia ist inzwischen ein Bericht erschienen, der sich teilweise auf die Ingewahrsamnahmen im Wichmannsdorfer Holz bezihet:
">http://de.indymedia.org/2007/06/184573.shtml"
Während des 2007er G8 Gipfels in Heiligendamm wurden geschätzte 200
Personen, die sich auf dem Weg zu den Aktionen und Demonstrationen des
Tages befanden, unter dem Vorwand der "Beteiligung an einer brennenden
Barrikade" und "Flucht vor der Polizei" in Gewahrsam genommen. Die
Ingewahrsamnahmen fanden außerhalb des erweiterten Maßnahmeraumes statt, in
dem Aktionen, Demonstrationen und Versammlungen verboten waren. Viele
Betroffene wollen eine Sammelklage gegen die Ingewahrsamnamen und die
Behandlung durch die Polizei anstrengen. Wir wollen diesen Verteiler
nutzen, um das Verfahren zu diskutieren, über anwaltliche Ratschläge zu
informieren etc.
Everything about this list: http://lists.riseup.net/www/info/sammelklage
Bitte macht euch um die Finanzen zu diesem Thema nicht zu viele Sorgen, es ist von der Camp Ag ohnehin geplant dem rav nach Abschluss aller noch offenen Rechnungen Geld zu überweisen und die Sammelklage betrifft Heiligendamm, da dürfte es keine Probleme geben. Conny
torben ehlers <torbenehlers@yahoo.de> schrieb:
[non german-speakers: please let us know if you need translations]
Hallo Axel!
Danke Dir für die Informationen! Ich muss in diesen
Tagen mal klären, wie es mit meiner
Rechtsschutzversicherung steht, da die Strukturen ja
nun langsam konkrete Konturen gewinnen. Da ich im
Diplom stecke, und hier in Niedersachsen knapp 1000
€ Studiengebühren anfallen, kann ich mir die 300
€ als Vorauszahlung schwerlich leisten;
Prozesskostenhilfe wäre da auch noch eine Alternative.
Kläre ich auf jeden Fall ab; ich will nicht, dass es
daran scheitert!!!
Auf bald, in der Hoffnung auf weitere Infos mit dem
besten Dank und eben diesen Grüßen!
Torben..
"Axel Wäldele" schrieb:
> Hallo Torben,
> vielen Dank für dein Bemühen, bevor es zu der
> Anfrage wegen der Sammelklage kam, habe ich noch
> über den EA einen Ra in Rostock gebeten abzuklären
> ob eine Anzeige möglich ist. Von dort habe ich nun
> auch Antwort die ich Dir einfach mal mitschicke,
> samt meiner Antwort darauf.
> > Sehr geehrter Herr Wäldele,
> > ich bin Mitglied des Anwaltsnotdienstes und werte
> derzeit
> > Gedächtnisprotokolle aus, so auch Ihres –
dieses
> unter dem Aspekt,
> > inwieweit
> > der jeweilige Sachverhalt ein strafbares Verhalten
> der Polizei nahe legt.
> >
> > Es laufen bereits Strafanzeigen wegen
> Freiheitsberaubung etc. Auch die
> > lange
> > Gewahrsamsdauer bei Ihnen legt den Straftatbestand
> der Freiheitsberaubung
> > nahe. Wären Sie einverstanden damit, dass ich
> Ihren Fall zur Anzeige
> > bringe?
> > Wären Sie auch im Rahmen des Verfahrens zu einer
> Zeugenaussage bereit
> > (nur
> > dann macht es Sinn, Ihren Fall in die Anzeige mit
> aufzunehmen).
> >
> > Fon 0228-949040
> >
> > Fax 0228-9490499
> >
> Hallo Anni Pues,
> danke für Ihrer Mail,
> ich würde mich freuen wenn Sie den Fall zur Anzeige
> bringen würden, ich binn auch gerne bereit als Zeuge
> auszusagen. Ich binn leider in keiner
> Rechtsschutzversicherung, binn aber in der Roten
> Hilfe.
> Kurz nachdem ich mich an RA Warni gewendet hatte
> wurde ich gefragt ob ich mich an einer Sammelklage
> beteiligen würde, deshalb habe ich Ihnen zwei Mails
> zu dieser Sammelklage mitgeschickt. Wenn Sie eine
> Anzeige für Sinnvollhalten würde ich das gerne so
> machen, oder ist es sinnvoller sich an der
> Sammelklage zu beteiligen?
> Es wäre für mich kein Problem diese Entscheidung
> Ihnen zu überlassen.
> Mit vielen Grüssen,
> Axel Wäldele
> > Hallo Robert!
> >
> > Danke Dir fürs "Eintüten". Wenn Fragen sind,
> sofort
> > weiterleiten. Das Gedächtnisprotokoll war ja eher
> in
> > Artikelform geschrieben; daher kann ich das
> durchaus
> > noch individualisieren und einige persönliche
> > Eindrücke hinzufügen (bei Bedarf).
> >
> > Auf bald, Companero!
> >
> > Bester Gruß, Torben..
> >
> > --- Anarres schrieb:
> >
> > > [non german-speakers: please let us know if you
> need
> > > translations]
> > > Hola!
> > >
> > > Ok, habe den Aufruf (befindet sich auch als
> > > Textdatei im Anhang) mit der
> > > Bitte um Veröffentlichung nun erstmal an
> > > www.dissentnetzwerk.org
> > > www.gipfelsoli.org
> > > verschickt und ihn an
> > > g8-2007@lists.riseup.net
> > > gesendet.
> > >
> > > Wenn Euch noch Seiten/Verteiler/Zeitschriften
> > > einfallen, leitet ihn
> > > bitte dorthin weiter (hat z.B. eine/r Kontakt zu
> den
> > > Webmins von
> > > www.camping-07.de ?)
> > >
> > > Übrigens sind wir inzwischen 24 Leute im
> Verteiler,
> > > unsere Zahl wächst
> > > also langsam aber stetig.
> > >
> > > Wichtige Info für diejenigen, die sich in den
> > > letzten Tagen neu
> > > eingetragen haben: Wenn Ihr Euch an der
> Sammelklage
> > > beteiligen wollt,
> > > schickt Euer Gedächtnisprotokoll bitte bis Ende
> Juli
> > > an:
> > >
> > > Rechtsanwältin Karen Ullmann
> > > Bergiusstr.27
> > > 22765 Hamburg
> > > Tel.: 040 - 9999 3906
> > >
> > > @Torben: Habe Dein Gedächtnisprotokoll zusammen
> mit
> > > meinem eingetütet...
> > >
> > > Love & Rage,