Ein Hinweis auf das "neu erwachende Interesse" der EU im allgemeinen und Deutschland im besonderen an Afrika dürfte in der Rolle Chinas liegen. China expandiert zunehmend in afrikanischen Staaten und damit besteht für die EU-Wirtschaft eine neue Konkurrenz. Afrikanische Rohstoffe verbunden mit chinesischen Löhnen und Arbeitsbedingungen zur Weiterverarbeitung, das ist so ungefähr das, wovon so mancher Arbeitgeber hierzulande träumt, aber aufgrund noch existierender Reststandards nicht umsetzen kann.
Der "Aufbau regionaler Märkte" dürfte auch diesen Hintergrund haben. Ähnlich wie in Lateinamerika verschieben sich durch die Achse China-Afrika auch in Afrika die Koordinaten für die EU-Wirtschaft. Der Wirtschaftsaufschwung in China und Indien korrespondiert mit viele Jahrhunderte alten Brückenköpfen chinesischer und indischer Handelsdynastien insbesondere in Ostafrika. Die neuen Mittelschichten in Kampala z.B. haben schon heute einen enormen Bedarf an chinesischen Technikprodukten wie Handys, Videorecordern etc.., die sie im Gegenzug aus China günstig einkaufen.