Zapatismus zwischen sozialen Bewegungen und (trans-) nationalem Anspruch...
04. Sep. 2006, 21:29
Lieber Ulrich Brand!
Während Fürsprecher wie Jens Kastner in ihren Veröffentlichungen (z.B. Sopos 08/2006 oder iz3w/ Nr. 294) die Transnationalisierungsthese verstärkt in den Blickpunkt wissenschaftlicher und öffentlichkeitsspezifischer Interessenfokkussierung gegenüber den Zapatisten wenden, stehen Soziologen und Anthroplogen wie Wolfgang Gabbert von der Universität Hannover diesen Punkten nicht skeptisch, jedoch mit dem Argument der realen Umsetzung in den ländlichen Regionen gegenüber im Sinne des Faktionalismus oder der immernoch weit verbreiteten Patronage. Zum einen gebe ich Ihnen vollständig Recht, dass die Zapatistas für die in Europa ebenso wie von der Chicagoer Schule in den USA polarisierenden Hauptformulierungen der einerseits "collective- identity- theory" (EUR) bzw. "ressource- mobilisation- theory" (USA) getragenen Debatten nicht für den sog. "3.- Welt- Bereich", schon gar nicht Latein- Amerika, zutreffen, zum anderen möchte ich Sie fragen, inwiefern die EZLN als Bewegung oder innovativer Interventionist abseits der globalen Kontaktpunkte wie Seattle oder Prag ihre Rolle für die Zukunft sieht?! Demgegenüber würde ich gerne die Pan- Mayanistische Bewegung Guatemalas stellen, die einen durchweg anderen Standpunkt vertritt. Da ich einerseit selbst 2003 in Chiapas- schockiert von den immernoch miserablen Lebensverhältnissen der sog. "Indigenen"- war und andererseits mein Diplom über dieses Thema schreibe- theoretisch nicht ganz so unbedarft mich hineintiefe-, wäre mir eine Antwort von Ihnen sehr willkommen und im Vorfeld schon dankbar aufgenommen,