in dem Text steht eine Menge Wahrheit. Eine intellektuelle Fehlleistung der instrumentellen Vernunft und der kapitalistischen Expansion war die Vorstellung, die Natur unterwerfen zu können. Eine Ursache dafür war die christliche Trennung von Mensch und Natur. Aufklärung bedeutet Enttäuschung. Darwin zeigte, dass wir keinesfalls die Krone der Schöpfung oder die Tränen der Götter sind, sondern eine entwickelte affenartige Spezies mit graduellen, aber nicht fundamentalen Unterschieden zu anderen Tieren -sinnlos entstanden wie alles in der Evolution. Freud stieß unsere Hybris noch einmal vom Sockel: Nicht einmal im eigenen Haus sind wir Herr unseres Unterbewusstseins. Die Erkenntnis, dass kein göttlicher Funke, sondern ein Primatenfeuer in uns ist, löst auch bei manchen dogmatischen -im Kern christlich geprägten- Linken in ihrem Viertelwissen schnell Reflexe wie Biologismus aus. Die vergleichende Verhaltensforschung zeigt nämlich, dass auch unsere "grandiose" Gesellschaftsorganisation einen evolutionsgeschichtlichen Ursprung hat: Bonobo und Schimpanse stehen uns nicht nur entwicklungsgeschichtlich näher als irgendeine andere Spezies; auch im Sozialverhalten haben sie Gemeinsamkeiten mit uns, die keine andere Spezies hat.
Mit anderen Worten, der Versuch, die Natur zu unterwerfen, führt zur Selbstzerstörung, denn der Mensch ist Natur.
Ich würde sogar sagen, dass der Kapitalismus auf eher einfache Weise aus der Natur der Menschenvorgänger folgt. Nicht aber generell aus der Evolution, denn diese hat unterschiedliche Formen des Zusammenlebens hervorgebracht.
Wäre die menschliche Natur etwas anders, würde der Kapitalismus für viele nicht mehr so "logisch" erscheinen.