Typisch Müntefering. Typisch "moderne" Sozialdemokratie des "dritten Weges".
Zitate aus dem Zusammenhang reissen und ins Gegenteil verkehren, gehört natürlich zum Handwerkszeug eines jeden Profi-Politikers.
In erster Linie wehrt sich Bebel mit dem Bibelzitat gegen die Propaganda des Bürgertums, die den Sozialisten der Frühzeit Faulenzertum unterstellt. Müntefering hingegen benutzt dasselbe Zitat, um genau diese Propaganda fortzuführen. Dass er sich in diesem Zusammenhang in eine Reihe mit Bebel stellt, kann man nur mit Kopfschütteln quittieren.
Klar ersichtlich wird, dass Bebel, im Gegensatz zu Müntefering und Co. zuerst "fördert und erst dann fordert" (um den Neusprech der Hartz IV-Politiker aufzunehmen).
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Einundzwanzigstes Kapitel
Grundgesetze der sozialistischen Gesellschaft
1. Heranziehung aller Arbeitsfähigen zur Arbeit
|414| Sobald die Gesellschaft im Besitz aller Arbeitsmittel sich befindet, wird die Arbeitspflicht aller Arbeitsfähigen, ohne Unterschied des Geschlechts, Grundgesetz der sozialisierten Gesellschaft. Die Gesellschaft kann ohne Arbeit nicht existieren. Sie hat also das Recht zu fordern, daß jeder, der seine Bedürfnisse befriedigen will, auch nach Maßgabe seiner körperlichen und geistigen Fähigkeiten an der Herstellung der Gegenstände zur Befriedigung der Bedürfnisse aller tätig ist. Die alberne Behauptung, die Sozialisten wollten die Arbeit abschaffen, ist ein Widersinn sondergleichen. Nichtarbeiter, Faulenzer gibt es nur in der bürgerlichen Welt.
Der Sozialismus stimmt mit der Bibel darin überein, wenn diese sagt: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. Aber die Arbeit soll auch nützliche, produktive Tätigkeit sein. Die neue Gesellschaft wird also verlangen, daß jeder eine bestimmte industrielle, gewerbliche, ackerbauliche oder sonstige nützliche Tätigkeit ergreift, durch die er eine bestimmte Arbeitsleistung für die Befriedigung vorhandener Bedürfnisse vollzieht. Ohne Arbeit kein Genuß, keine Arbeit ohne Genuß.
Indem alle verpflichtet sind zu arbeiten, haben alle das gleiche Interesse, drei Bedingungen bei der Arbeit erfüllt zu sehen. Erstens, daß die Arbeit im Zeitmaß mäßig sei und keinen überanstrengt; zweitens, daß sie möglichst angenehm ist und Abwechslung bietet; drittens, daß sie möglichst ergiebig ist, weil davon das Maß der Arbeitszeit und das Maß der Genüsse abhängt. Diese drei Bedingungen hängen aber wieder von der Art und Menge der zur Verfügung stehenden Arbeitsmittel und Arbeitskräfte ab und von den Ansprüchen, welche die Gesellschaft an ihre Lebenshaltung stellt. Die sozialistische Gesellschaft bildet sich nicht, um proletarisch zu leben, sondern um die proletarische |415| Lebensweise der großen Mehrzahl der Menschen abzuschaffen. Sie sucht jedem ein möglichst hohes Maß von Lebensannehmlichkeiten zu gewähren, und so entsteht die Frage: Wie hoch wird die Gesellschaft ihre Ansprüche stellen?
Diese Vereinigung hat ihre Wähler verraten und zwar zu allen Zeiten. Historisch ist diese Partei ein Zusammenschluss von Oppoturnisten und feigen Strategen. Die Interessen der arbeitenden Bevölkerung wurden noch nie von der SPD vertreten.
Immer wenn sie mit Hilfe der Arbeiterklasse politische Macht erlangte bereicherte sich die parasitäre Führungsriege durch Wahlbetrug und Korruption.
Wer nachdenkt wählt keine SPD.