Ich stimme Christoph Seidler in vielen Punkten zu. Wenn er jedoch schreibt, als "´fremd´ stigmatisiert ist im Nahen Osten nun mal Israel" kann ich nur noch begrenzt folgen. Das ist zwar allgemein richtig, der Kontext besteht jedoch gerade in der ebenso stattfindenden Stigmatisierung der Palästinenser bzw. der arabischen Bürger des Staates Israel in Israel bzw. den besetzten Gebieten. Nicht ohne Grund haben die arabischen Israelis bei den letzten Wahlen sich zu großen Teilen der Stimme enthalten. Emanzipation in dieser Region - so wenig Anknüpfungspunkte es auch dafür geben mag - liegt meiner Meinung nach in einer grundsätzlichen Absage an den Nationaliamus. Ansonsten, und danach sieht es aus, bleibt der Konflikt einem rassistisch pervertierten Klassenkampf stecken, der aus der sozialen Misere der Mehrheit der Palästinenser immer neue Nahrung gewinnt.
Gregor