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Bücher unserer Redakteure
Michael Buckmiller, Gregor Kritidis und Michael Vester (Hg.)
Peter von Oertzen
Demokratie und Sozialismus zwischen Politik und Wissenschaft
Die hier vorgelegte Auswahl von Schriften aus dem umfangreichen
Werk des Wissenschaftlers und Politikers Peter von Oertzen behandelt
grundlegende Fragen einer demokratisch verfaßten Gesellschaft und
ihres gesellschaftlichen und politischen Gestaltungsrahmens.
Sie dokumentiert zum einen den theoretischen und praktischen Kampf um
die Konstitution und Ausformulierung der zweiten deutschen Demokratie
nach 1945. Zum anderen haben sie noch Jahrzehnte später an Aktualität
und Brisanz, an Gedankenschärfe und wissenschaftlicher
Argumentationsdichte nichts verloren. Sie erfassen einen
zeitgeschichtlichen Problemkern, der heute nach der wachsenden
Infragestellung sozial- und wohlfahrtsstaatlicher Grundsätze in den
entwickelten Gesellschaften wieder verschärft aufbricht.
Demokratie und Sozialismus - diese zentralen Begriffe, unter die die
vorliegende Sammlung seiner Arbeiten gestellt ist, verknüpfen sich als
Schlüsselkategorien im gesamten Werk des marxistischen
Wissenschaftlers und politischen Gestalters Peter von Oertzen, der sie
in ihrem erkenntniskritischen Wahrheitsanspruch ebenso wie in ihrer
historischen Potentialität zu erfassen und zu realisieren
trachtet. Eine Demokratie ohne Sozialismus bleibt substanzlos und
realpolitisch ebenso gefährdet wie ein Sozialismus ohne Demokratie als
Widerspruch in sich inakzeptabel wäre.
Sein theoretisches
Vermächtnis ist, daß Theorie keinen abgehobenen Selbstzweck
repräsentiert, sondern begriffliche Klärung und praktisches Begreifen
vermitteln kann.
Peter von Oertzen, geboren 1924, war und ist
Katalysator eines vielfältigen und vielstimmigen
Diskussionszusammenhangs. Beim Godesberger Parteitag 1959 gehörte er
zu den 16 Abweichlern die mit einem eigenen Entwurf gegen das neue
Parteiprogramm stimmten. 1963 erhält er einen Ruf als ordentlicher
Professor für Politische Wissenschaft an die Technischen Hochschule
Hannover und ist zwischen 1970 und 1974 niedersächsischer
Kultusminister. Ab 1973 ist von Oertzen Mitglied des Vorstandes der
Bundes-SPD und deren Programmkoordinator. 1994 initiierte er aus Sorge
über die geistig-politische Vorherrschaft konservativer und
neoliberaler Ideologien im öffentlichen Leben die 'Loccumer
Initiative kritischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler' die in
diesem Jahr ihre zehnte Tagung veranstaltete. Eine Dokumentation der
Tagungen findet sich in der Reihe 'Kritische Interventionen' im
Offizin-Verlag. 461 Seiten, 24,— Euro ISBN 3-930345-44-7 Bestellen
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