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Krisen ohne Ende?

Zur Geschichte und den Ursachen kapitalistischer Krisen und
möglicher Alternativen

12. bis 13. Juni 2009,
DGB-Haus, Hannover
Otto-Brenner-Str. 1

Einladung als pdf-Datei

Krisen ohne Ende?

Zur Geschichte und den Ursachen kapitalistischer Krisen und möglicher Alternativen.

Veranstalter:

Loccumer Initiative Kritischer
WissenschaftlerInnen
DGB Region Niedersachsen Mitte
Bildungswerk ver.di Niedersachsen
Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen e.V.
Rosa Luxemburg Club Hannover

Programm

Anmeldung

Anreise

Ursachen und Ausmaß der gegenwärtigen Wirtschaftskrise kann kaum jemand erfassen. Unsicherer denn je fallen Prognosen über ihren Verlauf aus. Staatliche wirtschaftspolitische Maßnahmen sollen ihrer Eindämmung dienen. Doch keiner weiß, ob und wie die Milliarden von Steuergeldern fürs Kapital wirken werden.

Sicher ist: Die Lasten von Spekulation und Wachstumseuphorie sollen Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer überall auf dem Globus tragen. Die ökologischen Schäden an unserer Natur werden zunehmen. Krisen-bewältigungskonzepte schwirren im wissenschaftlichen, politischen und medialen Raum. Sie sind zumeist von kopflosem Aktionismus geprägt. Vollmundige Ideologen und Handelnde eines »ungezügelten« Kapitalismus scheinen mit ihrem Latein am Ende und geben sich doch als »Retter in der Not«. Konzepte alternativer Wirtschaftspolitik werden in Teilen der Öffentlichkeit diskutiert. Doch auch diese reduzieren sich sehr schnell zu populär erscheinenden wohlfeilen Antikrisen-szenarien.

Wir wollen in dieser Zeit hektischer Krisenbewältigungs-Betriebsamkeit ein wenig innehalten und versuchen, im Nebel von Meinungen und Einschätzungen den Konturen der gegenwärtigen Krise näher zu kommen. Die Tagung soll dem Nachdenken und Begreifen der politischen, sozialen und ökonomischen Gegenwart dienen.

Deshalb fragen wir Fachleute, die keine preiswerten Lösungen anbieten wollen, sondern aus ihren Fachgebieten Beiträge zum Verstehen liefern können. Jeder Vortrag wird nicht länger als 30 Minuten dauern, so dass viel Zeit und Möglichkeit zur Debatte besteht.

Programm

Freitag, 12. Juni 2009, 15 bis 18:00 Uhr

15:00 Begr¨ßung
15:30 Helmut Bley, Hannover:
Anmerkungen zu den historischen Krisen des Kapitalismus.
Der Vergleich der Gegenwartskrise mit der Weltwirtschaftskrise von 1929/30 wird gern verbreitet. Ist es nicht viel sinnvoller die großen Krisen um die (Neu)aufteilung der Welt im imperialen Zeitalter Ende des 19. Jahrhunderts, die im Ersten Weltkrieg mündeten, für einen aussagefähigen Vergleich in den Blick zu nehmen?
17:00 Gert Schäfer, Hannover
USA: Das Ende einer Supermacht? Stimmen aus der amerikanischen Linken
Das amerikanische System der Wohlstands- und Aufstiegshoffnung ist schon lange brüchig und scheint nun zu kollabieren. Das hat dramatische Folgen nicht nur jenseits des Atlantiks, sondern weltweit. Wir wollen von der intensiven Debatte darüber in den USA, von der wir wenig wahrnehmen, einiges erfahren.

Samstag, 13. Juni 2009, 10 bis 18:00 Uhr

10:00 Anja Senz, Duisburg
China - »Global Player« mit Ambitionen?
China ist als Folge seiner Reformpolitik der letzten 30 Jahre zu einer der wichtigsten Wirtschaftsnationen geworden. Im Westen hat dies Bedenken über die Absichten Chinas geweckt. Doch ist China tatsächlich so »stark«? Wie ist seine internationale Bedeutung einzuschätzen und mit welchen inneren Herausforderungen und Widersprüchen ist das Land konfrontiert?
11.30 Peter Schyga, Hannover
Die Weltwirtschaftskrise als Signal begrenzter Möglichkeiten der Naturausbeutung.
Der Kapitalismus, wie wir ihn kennen, existiert durch die Ausbeutung von Arbeitskraft und Natur. Menschen haben ihrer Ausbeutung in Kämpfen Grenzen gesetzt. Die Natur wurde dem Produktivitätspakt von Lohnarbeit und Kapital geopfert. Nur über eine neue gesellschaftliche Organisation von Arbeit ist ein Eindämmen von Zerstörung überhaupt vorstellbar.
14:00 Adelheid Biesecker, Bremen
Gerechtigkeit im Umgang mit der Natur durch vorsorgendes Wirtschaften.
Der ökonomische Nutzen des gegenwärtigen Wirtschaftssystems kommt vor allem einer Minderheit zugute, während die sozialen und ökologischen Lasten von der Mehrheit der Weltbevölkerung vor allem im Süden getragen werden müssen. Weltweit sind besonders arme Frauen betroffen. Alternativen sind daher notwendig - und sie sind auch möglich.
15:30 Tobias ten Brink, Frankfurt/Main
Möglichkeiten und Grenzen keynesianischer Konzepte zur Krisenbewältigung und Zähmung des Kapitalismus.
Die geschaffene Wirklichkeit des so genannten neoliberalen Wirtschaftsdenkens ist desaströs gescheitert. Mit Konzepten von Staatsintervention und Marktregulierung sollen die Folgen auf Kosten der Allgemeinheit gemildert werden. Können diese in der Zukunft greifen?
17:00 Joachim Perels, Hannover
Zu Versuchen nichtkapitalistischer Ökonomien. Vorstellungen von »Wirtschaftsdemokratie« und das historische Beispiele des Prager Frühlings.
»Wirtschaftsdemokratie« und das historische Beispiele des Prager Frühlings. Mit der Entfaltung des Industriekapitalismus wurden Ideen seiner Eindämmung und Überwindung entwickelt. Demokratische Formen der Organisation von Wirtschaft und Gesellschaft wurden erprobt. Was lässt sich aus diesen historischen Erfahrungen lernen?

Anmeldung

Bitte E-Mail an die
Loccumer Initiative kritischer Wissenschaftler
e-mail: loccumer.initiative(at)gmx.de

Die Zahlung des Tagungsbeitrages von 15,- € (ermäßigt 10,- €) erfolgt zu Beginn der Tagung vor Ort. Getränke und ein Mittagsimbiß sind im Beitrag inbegriffen.

Wir bitten, die Unterkunft individuell zu organisieren.

Anreise

Die Veranstaltung findet im DGB-Haus, Otto-Brenner-Str. 1 in Hannover statt.

Mitveranstalter:

Bildungswerk ver.di Niedersachsen,
DGB Bezirk Niedersachsen - Bremen - Sachsen-Anhalt,
DGB Region Niedersachsen-Mitte,
IG Metall Hannover

Kooperationspartner:

Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen e.V.,
Rosa Luxemburg Club Hannover


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