Kritische Unixxxxx* Hannover

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Veranstaltungsprogramm WiSe 2010
Cluster I
Cluster II
Cluster III
Cluster IV

Angaben zu den ReferentInnen und den OrganisatorInnen 2010

Veranstaltungsprogramm der KrUH im Wintersemester 2010

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Cluster I: Öffentlicher Raum, Privates und Medien

Termin: 30. Oktober 2010 (Samstag), 11:00–18:00 Uhr, Königsworther Platz 1, Conti-Hochhaus (Gebäude 1502), 14. Etage, Räume 1415 und 1426

Um den Verfall der demokratischen »Ordnung«, die erst noch weiter zu demokratisieren gewesen wäre, in der Auftaktveranstaltung der diesjährigen Kritischen Uni Hannover unter die Lupe zu nehmen, drängt sich auch der Blick auf die r/deformierte Hochschullandschaft auf. Angesichts der einstigen Reformuniversitäten, der hehren Ansprüche flächendeckender Offenheit der Institutionen höherer und anspruchsvoller Breitenbildung macht der Blick auf das, was hier in den letzten Jahren mit Bachelorisierung, Exzellenzinitiativen und dergleichen mehr zerstört wurde, betroffen. Aber was genau und wie betrifft dieses »Werk« der politischen und sozialen Destruktion uns als denkende und handelnde Subjekte? Wie verändert sich das individuelle und kollektive Heranbilden in den Hochschulen, die einst als öffentlicher Raum, als eine Art Gemeinwesen der Moderne fungieren sollten und die heute nahezu unumwunden zu Orten der Einübung von Praktiken der Konkurrenz und Kommodifizierung und somit zu Orten der spezifischen Arbeitskraft- und Subjektformung geworden sind? Welche (Gegen-)Modelle von Öffentlichkeit und Privatheit sind in einem Feld greifbar, in dem die quasi religiös verehrten Tugenden der Effizienzsteigerung und Nutzenmaximierung bei Bildungsprozessen und bei der Herstellung von Wissen und Öffentlichkeit sich selbst längst ad absurdum geführt haben? Wie und wo lassen sich (neue) Medien einer solidarischen Selbstermächtigung verwenden oder erfinden, um dieser Entwicklung etwas entgegensetzen zu können?

Gregor Kritidis (Hannover): Eröffnung der KrUH 2010

Thomas Köhler (Hannover): »Kaputtmachmacht und Mitmachmotive«. Die Transformation des akademischen Feldes aus einer Akteursperspektive

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Tatjana Freytag (Hildesheim): Von der Halbbildung zum Unternehmen Bildung

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Maria Tsenekidou (Hannover): Ausgelutschte Kamellen? Zum emanzipatorischen Wissenschaftsverständnis Peter Brückners

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Oliver Heins (Hannover): Zum Verhältnis von Freiheit, Eigentum und Herrschaft

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Verantwortlich und Kontakt: Gregor Kritidis (g.kritidis[at]apc.de), Marcus Hawel (hawel[at]rosalux.de), Thomas Köhler (drth.koehler[at]web.de)

Cluster II: Zur Aktualität und Kritik kritischer Theorien

Termine: 13. und 14. November 2010 (Samstag und Sonntag), 11:00–18:00 Uhr, Conti-Hochhaus (Gebäude 1502), 14.Etage, Räume 1415 und 1426

In Forschung und Lehre der »Bologna-Hochschulen« werden die Nischen für gesellschaftskritisches Denken immer kleiner. Soweit vorhanden werden sie zumeist von theoretischen Ansätzen besetzt, die zumeist eine Ablehnung kapitalismusanalytischer gesellschaftskritischer Inhalte insbesondere in der Tradition von Marx sowie eine tendenzielle Konstruktion eines kulturellen Primats bei der Analyse des Sozialen und dessen Veränderungen eint. Dieser gesellschaftstheoretische Umgang scheint in mindestens doppelter Hinsicht unzureichend: Zum einen können gesellschaftliche Entwicklungen (Wirtschaftskrisen, Inwertsetzungen, Naturzerstörungen u. v. m.) sowie sozio-kultureller Wandel von diesen Ansätzen nicht hinreichend verstanden werden. Zum anderen werden dadurch Perspektiven von gesellschaftlicher Transformation und sozialer Emanzipation verkürzt und somit unzureichend erfasst. Aus diesem Grund sollen im Cluster »Zur Aktualität und Kritik kritischer Theorien« insbesondere die gesellschaftskritischen und gesellschaftstransformatorischen Theorien thematisiert werden, die sich im Anschluss an die Marxsche Kritik der Politischen Ökonomie entwickelten. Zu diesen – vom sozialwissenschaftlichen Mainstream ebenso wie von der kulturalistischen Kritik entgegen allem selbsterklärten Pluralismus, der sich als aufgeklärt verstehenden »Scientific Community« weitestgehend verdrängten – Ansätzen gehören neben der Kritischen Theorie auch regulationstheoretische Ansätze sowie Ansätze der Intersektionalitätsforschung und des materialistischen Feminismus. Aber auch die Marxsche Theorie selbst soll Gegenstand des Clusters werden.

Samstag, 13.11.2010, 11.00 Uhr

Sebastian Winter (Hannover): Eröffnung der Tagung und Moderation

Ingo Elbe (Oldenburg): Zur Aktualität der Marxschen Theorie

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Athanasios Karathanassis (Hannover): Zur Regulationstheorie

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Marcus Hawel (Hannover – Berlin): Kritische Theorie der Krise. Zum Zeitkern der Wahrheit Kritischer Theorie

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Gudrun-Axeli Knapp (Hannover): Pushing the Boundaries? Auf der Baustelle der feministischen Intersektionalitäts-Diskussion

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Sonntag, 14.11. 2010, 11.00 Uhr

Lars Heitmann (Bremen): Einleitung und Moderation

Stephanie Heck (Hannover): Zwischen Kapital und »Patriarchat«. Thesen zu einem materialistischen Feminismus

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Bengt Bethmann (Hannover): Vom religiösen Judenhass zum modernen Antisemitismus. Thesen zu Begriff und Praxis des Antisemitismus von seinen Ursprüngen bis ins 19. Jahrhundert

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Heiko Vollmann (Hannover): Klassenbewusstsein heute

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Christine Resch (Frankfurt/M.): Kritik: Vom Schimpfen am Stammtisch über technokratische Verbesserungsvorschläge zur reflexiven Herrschaftsanalyse

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Verantwortlich und Kontakt: Lars Heitmann (lmeyer[at]uni-bremen.de), Athanasios Karathanassis (karathanassis[at]gmx.net), Sebastian Winter (winter[at]sozpsy.uni-hannover.de)

Cluster III: Soziale Widerständigkeit, gesellschaftliche Alternativen und die Rolle des Staates

Termin: 27. November 2010 (Samstag), 11:00–18.00 Uhr, Korn, UJZ Kornstraße; Kornstraße 28–30; 30167 Hannover

Mit der Entwicklung gesellschaftlicher Problemlagen und Krisen im Kapitalismus geraten zunehmend auch die gesellschaftlichen Gruppen unter Veränderungsdruck, die bisher als Soziale Bewegungen wirkungs»mächtig« wurden. Ausgehend von den traditionellen Gewerkschaften über One-item-Bewegungen, insbesondere der 1980er Jahre, wie z. B. Anti-AKW- oder Anti-Kriegsbewegungen, entwickelten sich Bewegungsformen, wie z. B. die Anti-Globalisierungsbewegungen, die seit Ende der 1990er Jahre Ausdruck gesellschaftspolitischer Veränderungsprozesse zu sein scheinen. Insbesondere aus Sicht einer traditionell starken Institutionalisierung sozialer Proteste und Widerstandsformen erscheinen diese gegenwärtigen Bewegungsformen aber als relativ unorganisiert. Unstrittig ist, dass die Prekarisierung der Arbeits- und Lebensverhältnisse weltweit vorangeschritten ist und sich weiter zuspitzt. Von einem »Prekariat« als gesellschaftliches Subjekt, das sich dagegen zur Wehr setzt, mag – u. a. aufgrund ihrer Vereinzelungen bzw. relativen Unorganisiertheit – jedoch kaum jemand sprechen. Dennoch haben sich in den politischen Kämpfen der letzten Zeit neue Protestformen entwickelt, bei denen u. a. zu fragen ist, ob der Institutionalisierungsgrad dieser sozialen Bewegungen mit ihrer Wirkungsmacht korrelieren und ob diese Bewegungen auf ein neues widerständiges Bewusstsein insbesondere jüngerer Akteure schließen lassen, das auf eine emanzipatorische Gestaltung von Gesellschaft abzielt. So stellen sich im Kontext dieser Aktualität verstärkt Fragen nach den Voraussetzungen, Formen und Inhalten wirkungsmächtiger sozialer Widerständigkeit sowie alternativer Lebens- und Arbeitsweisen im gegenwärtigen Kapitalismus. Gibt es »Keimformen« eines neuen emanzipativen gesellschaftspolitischen Subjekts? Und wenn ja, wie ließen sich diese charakterisieren? Welche Widerstandsformen und Alternativen sind aus jetziger Sicht zur Gestaltung emanzipatorischer Gesellschaften erforderlich und möglich? Im besonderen Fokus steht hierbei die Rolle des Staates als ein zentrales politisches Regulativ in kapitalistisch verfassten Gesellschaften. Inwieweit ist dieser in gesellschaftlich emanzipatorischen Richtungen reformierbar? In welchem Verhältnis steht der Staat zu sozialen Bewegungen, und wie müsste dieser in Bezug auf die o. g. Richtungen umgestaltet werden? Welches politische und auch ökonomische Demokratieverständnis liegt einer emanzipierten Gesellschaft zu Grunde? Diesen und weiteren Fragen wollen wir anhand theoretischer Fundierungen und ausgewählter Beispiele in kritischen und offenen Beiträgen sowie Diskussionen auf den Grund gehen.

Gregor Kritidis (Hannover): Einleitung der Tagung und Moderation

Peter Birke (Hamburg): Zwischen Standortlogik und Arbeitskampf. Die Transformation der Gewerkschaften

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Stefanie Hürtgen (Frankfurt): High-tech für Niedriglohn? Standortverlagerungen nach Mittelosteuropa und gewerkschaftliche Perspektiven

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Willi Hajek (Berlin): Selbstermächtigung gegen die Krisenfolgen. Individuelle und kollektive Gegenwehr

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Dario Azzellini (Puebla – Linz): Venezuela: Revolution als Prozess

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Verantwortlich und Kontakt: Gregor Kritidis g.kritidis[at]apc.de, Marcus Hawel (hawel[at]rosalux.de), Athanasios Karathanassis (karathanassis[at]gmx.net), Volker Drell (volker.drell[at]gmail.com)

Cluster IV: Gesellschaft, Natur und Technik

Termine: 17. und 18. Dezember 2010 (Freitag und Samstag), Beginn: Freitag 13.00 Uhr, Samstag 11.00 Uhr, Veranstaltungsort: Faust, Zur Bettfedernfabrik 3, 30451 Hannover

Ressourcenknappheit, Klimawandel und eine Vielzahl weiterer Naturzerstörungen sind inzwischen nicht mehr zu leugnende empirische Evidenzen, die in politischen Entscheidungsprozessen, wissenschaftlichen Diskursen und gesellschaftlichem Handeln zunehmend Niederschlag finden. So sind zwar eine wachsende Anzahl umweltpolitischer Abkommen verabschiedet, eine Vielzahl von Gutachten zum »Zustand der Welt« erstellt sowie eine Reihe so genannter umweltschonender Konsumweisen und Technologien praktisch wirksam. Eine kritische Analyse gesellschaftlicher Naturverhältnisse, die insbesondere ökonomische und politische Ursachen sowie gesellschaftlich-kulturelle Folgewirkungen der o. g. katastrophischen Entwicklungen thematisiert, blieb bisher aber ebenso marginal wie eine radikale Kritik am unreflektierten Einsatz von Technologien. Die »Kritische Uni« möchte mit dieser Veranstaltung einen Beitrag liefern, dieses Defizit an kritischer Gesellschaftstheorie zu verringern. Hierbei stehen neben Ursachen und Folgen auch Fragen nach ökonomischen und politischen Alternativen sowie Lebensweisen im Fokus, die das gegenwärtige vom Warenkonsum getragene Wachstumsparadigma thematisieren. Diesen und weiteren Fragen wollen wir anhand theoretischer Fundierungen und ausgewählter Beispiele in kritischen und offenen Beiträgen sowie Diskussionen auf den Grund gehen. Während der Schwerpunkt des ersten Tages auf philosophischen, wissenschaftstheoretischen und habitusspezifischen Fragestellungen liegt, werden am zweiten Tag empirische Evidenzen mit ökonomiekritischen Fragen zum Verhältnis von Kapital und Natur verknüpft.

Freitag, 17.12.2010, 13.00 Uhr

Marcus Hawel (Hannover – Berlin): Einleitung und Moderation

Helmut Heit (Hannover): Die Rolle der Wissenschaften im gesellschaftlichen Naturverhältnis

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Barbara Muraca (Greifswald): Wirtschaft zu Diensten des (guten) Lebens: Von Georgescu-Roegens Bioökonomik zur Décroissance (degrowth)

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Thomas Köhler (Hannover): Im Sturm auf die Wunschmaschinen

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Samstag, 18.12.2010, 11.00 Uhr

Thomas Köhler (Hannover): Eröffnung der Tagung und Moderation

Bruno Kern (Mainz): Jenseits des Wachstums

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Andreas Exner (Klagenfurt): Räume der Krise, Krise des Raums – »Land grab« als Strategie des Kapitals

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Athanasios Karathanassis (Hannover): Ökonomie und Natur zwischen Inwertsetzung der Natur und Entwertung der Ökonomie – Einblicke und Ausblicke aus politisch-ökonomischer Sicht

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Jacqueline Bernardi (Niederkaufungen): Solidarische Ökonomie als Grundlage ökologisch verträglichen Wirtschaftens

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Verantwortlich und Kontakt: Helmut Heit (Helmut.heit[at]tu-berlin.de), Athanasios Karathanassis (karathanassis[at]gmx.net), Thomas Köhler (drth.koehler[at]web.de)

Anfahrten mit der Bahn:

… zur »Korn«: Ihr verlasst den Hauptbahnhof auf der Vorderseite und geht geradeaus über den Bahnhofsvorplatz in die Bahnhofsstraße. Am Ende der Bahnhofsstraße seid ihr am Kröpcke und geht dort in die U-Bahn. Dort nehmt ihr die Linien 6 (Richtung Nordhafen) oder 11 (Richtung Haltenhoffstraße). Ihr fahrt drei Stationen bis zur Haltestelle Kopernikusstraße und verlasst diese in Fahrtrichtung. Oben angekommen biegt ihr rechts in die Kopernikusstraße ab, von dort rechts in die Kornstraße. Das UJZ findet ihr nach 100 m linker Hand.

… zur »Faust«: Mit der Linie 10 bis Leinaustraße. Am Ende der Leinaustraße rechts liegt das Faust-Gelände. Mit der Linie 4 und 5 bis zur Universität. Zu Fuß durch den Georgengarten. An der Sport-Uni vorbei in den Lodyweg. Hinter der Unterführung über die Leinebrücke, am Weddigenufer rechts, dann über die Fußgängerbrücke, rechter Hand liegt das Faust-Gelände.

… zum Contihochhaus: Ihr verlasst den Hauptbahnhof auf der Vorderseite und geht geradeaus über den Bahnhofsvorplatz in die Bahnhofsstraße. Am Ende der Bahnhofsstraße seid ihr am Kröpcke und geht dort in die U-Bahn. Dort nehmt ihr die Linien 4 (Richtung Garbsen) oder 5 (Richtung Stöcken) und fahrt bis Königsworther Platz. Dann in Fahrtrichtung aussteigen und aus dem rechten Ausgang die U-Bahn in rechter Richtung verlassen. Unmittelbar auf der linken Seite befindet sich das Contigelände.




Kontakt/Impressum

Veranstalterin:
Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen

Wir danken den UnterstützerInnen:

Rosa Luxemburg Stiftung Sozialistische Positionen AStA Uni Hannover