Kaufen, was einem die
Kartelle vorwerfen; lesen, was einem die Zensoren erlauben;
glauben, was einem die Kirche und Partei gebieten. Beinkleider
werden zur Zeit mittelweit getragen. Freiheit gar nicht. - Kurt
Tucholsky
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Wenn ich mich als Kind zu sehr in ein en Film hineingesteigert habe, hat mich meine Mutter immer mit dem Satz ".. ist doch nur Film mein Junge.. nur Film" getröstet. Und mit genau diesen Augen sehe ich mir einen Film an.
Ihre Assiziation zwischen "Herr der Ringe" und heutigen Ereignissen ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Eine sehr äggschn geladene Verfilmung mag es ja durchaus sein.. und trotzdem finde ich den Satz "für etwas Gutes lohnt es sich zu kämpfen" als merk-würdig !
Und das insebesondere Holliwood dass: wie und was ist das "Gute" für sich auslegt ist wohl wahr. Aber wenn ich mir einen Film ansehe, der nicht in die Sparte Dokumentarfilm passt, dann habe ich einen gehörigen inneren Abstand zu dem Dargestellten.
Habe Sie den Film "Bowling for Columbine" gesehen ? ... eine amerikanische Doku aus dem so "Holliwood geblendeten" Amerika... sehenswert !
Wenn ich Ihre Grundproblematik richtig verstanden habe, kritisieren sie die Monopolistischen Züge einer Massenmedien-Filmproduktion "Holliwood" der man eine politische Meinungsbildung der breiten Masse unterstellen kann. ... in meinen Augen versucht Sie es, stößt aber bei mir auf wenig fruchtbaren Boden.. weil das Medium Film eben ein Film ist. Viel größer sehe ich die Gefahr der täglichen News, da ich diesen (vielleicht fälschlicher Weise) mehr wahrheitsgehalt beimesse als dem Medium Film. Gefilterte Bilder des Krieges, nur das zeigen was Sie sehen sollen ... die Millionen da draussen ... das Gefahrenpotential der politisch bildenden Möglichkeit gezielter Nachrichten ist in meinen Augen größer...
... und "Black Hawk Down" war wirklich einer der lächerlichsten Filme !
Der Grundansatz des Artikel ist gut und richtig. Dass Kriege durch patriotische Durchhaltefilme unterfüttert werden wie z.B. Rambo II oder Top Gun wie weiland durch Landserromane und ähnlichen Müll, stimmt absolut. Auch das Fantasy-Genre ist leider vielfach durch dieses Muster gekennzeichnet.
Was ich aber bedenklich finde, ist, dass sie ausgerechnet zwei Werke erwähnen, bei denen dieses Motiv nicht zutrifft (beim Herrn der Ringe im Film allerdings mehr als in der Romanvorlage!). Zuerst einmal zum Herrn der Ringe, bei dem ein ähnlich falsch liegender Kritiker die Orks als rassistische Darstellung der Aboriginis ansah: Tolkien war Kriegsgegner und engagierte sich Zeit seines Lebens gegen Militarismus, Rassismus und Antisemitismus. Peter Jackson, der alte Star des Horrorgenres, ist alles andere als ein Freund der US-Oligarchien.
Wer den Herrn der Ringe auf den Kampf Hell gegen Dunkel reduziert, der hat das Kernthema schlicht nicht verstanden. Gerade Tolkien zeigte ja, dass "das Böse" im Aufbau und der Nutzung von Macht über andere Lebewesen besteht. Melchor, der Sauron verführte, war ursprünglich nicht der Böseste der Götter, sondern der Talentierteste. Er missbrauchte seine Talente, um die anderen zu beherrschen. Er verfiel und wurde durch die Ausübung der autoritären Herrschaft zu Morgoth. Die Elfen, die der Macht verfielen, wurden zu Orks. Die Menschen, die ihr verfielen, wurden zu Bilwissen, Schatten ihrer selbst, bis sie vergaßen, was sie einmal gewesen waren.Dieser Verfall liegt im Ring der Macht (in der Technik der Herrschaft) und keiner ist vor dieser Macht gefeit, die eine Eigendynamik hat, auch wenn er gutes vorhat!
Die Ringgeister waren einst Menschen, bis sie Sauron und damit dem Ring verfielen. Boromir war kurz davor, an diesen Punkt zu kommen. Nur die weltfremden Hobbits im Auenland sind in der Lage, den Ring zu zerstören, im Feuer, in dem er geschmiedet wurde - nicht, weil sie so gut sind, sondern weil sie unwissend über seine Gefahren sind! Selbst die Elbenprinzessin giert nach der Macht, der schrecklichen Schönheit. Gollum wurde zu einer armseligen Kreatur, als er dem "Schatz" hinterherhechelte. Die Gemeinschaft der Gleichen zerbricht an der Sogwirkung des Ringes.
Saruman verbündet sich mit der Macht und verliert damit seine Weisheit, seine "Helligkeit". Er zerstört das Leben für den Aufbau dieser Macht und richtet tödliche Soldateneinheiten ab. Im Spiel der Mächtigen stehen die zwei Türme (Isengart und Mordor) gegeneinander. Ich möchte das nicht näher ausführen. Aber am Ende kommt die Macht nur zu Fall, weil Gollum den Ring vom Finger Frodos beißt und mit ihm ins Verderben fällt. Die Elben ziehen über das Meer ins alte Valinor und lassen die Menschen zurück. Das Zeitalter der Menschen bricht an, mit all ihrer Sterblichkeit, Schwäche, ihrer Neugier, aber auch ihrer Gleichheit. Die Menschen können sich nur noch auf sich selbst verlassen, um auf Mittelerde zu leben. Es rettet sie weder Elb, noch Gott - kein höheres Wesen!
Der Herr der Ringe ist eine Parabel auf die ewige Schwäche der Menschen, wenn man so will, auf ihre ständige Verführbarkeit durch den Faschismus- ihre Menschlichkeit im positiven wie im Negativen! Das Schlimme an den Ringgeistern ist nicht, dass sie Monster sind, sondern dass sie einmal Menschen waren.
Je mehr Frodo an das Zentrum der Macht kommt, desto mehr lastet der Ring auf ihm, desto mehr zieht ihn die Macht in ihren Sog. Er ist dabei zu dem zu werden, wogegen er kämpft.
Man könnte es auch anders interpretieren: Die Uruk-Hai als Marines, Mordor als USA, Frodo als NGO-Aktivist... Kann man, muss man aber NICHT! Peter Jackson drehte den Herr der Ringe, als von einem Irakkrieg noch keine Rede war. Tolkien schrieb ihn als Teil einer "englischen Mythologie" und als Warnung vor dem Faschismus in Europa. Vor diesem Hintergrund sind die Uruk-Hai, die in versteckten Militärfabriken gezüchtet werden, eine Parabel auf die SS in ihren Ordensbunkern.
Die Gefahr ist am Ende nicht gebannt. Mittelerde ist verwüstet, die Elben verlassen den Kontinent, nach dem sie die Menschen zum letzten Mal unterstützt haben. Sie überlassen die Menschen der Freiheit, in der gemeinsam gemachten Erfahrung, was Krieg bedeutet! Die Menschen müssen in Zukunft lernen, in einer Welt, in der sie niemand anders verantwortlich machen können, miteinander umzugehen und zwar in Freundschaft und Völkerverständigung. Sie sind es, die diese neue Welt aufbauen.
Herrschaft des Feuers geht in eine ähnliche Richtung. Ein Junge hat durch seine Unwissenheit die Drachen herausgelassen. Die überlebenden Menschen richten sich in ihren Nischen mehr schlecht als recht ein. Als die "Marines" kommen und die unentschlossenen Überlebenden die Wahl haben zwischen der Herrschaft der Marines und der Herrschaft der Drachen zu entscheiden, müssen sie sich entschließen, aktiv zu werden, da sie keines von beiden wollen. Wie sagte schon Brecht: "Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu euch!" Das ist die Aussage von Herrschaft des Feuers.
Also der Titel des zweiten Herr der Ringe-Films stammt von der jahrzehnte alten Buchvorlage - ich glaube kaum, dass der Autor damals weder den Anschlag, noch seine Buchverfilmung zu diesem Zeitpunkt vorausgesehen hat...
Sehr geehrter Herr Kersten!
Vielleicht können Sie mir die folgende Frage beantworten:
Ist es richtig, daß die Bundesregierung jährlich bis zu 20 MRD DM für die Filmförderung nach Hollywood überwiesen hat, bzw. noch, jetzt in Euro, überweist?
Danke.
Mit freundlichen Grüßen
Alfred Fisches
was soll uns/mir dieser Artikel eigentlich sagen?
Ist das wieder nur das übliche Gegreine, daß sich kaum jemand die achso "pädagogisch wertvollen" Filme aus D ansehen will?
Und was hat der *neuseeländische* Film "Herr der Ringe" mit *Hollywood* zu tun?