Kaufen, was einem die
Kartelle vorwerfen; lesen, was einem die Zensoren erlauben;
glauben, was einem die Kirche und Partei gebieten. Beinkleider
werden zur Zeit mittelweit getragen. Freiheit gar nicht. - Kurt
Tucholsky
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Eigentlich gibt es gar nichts zu kommentieren, so gut ist der Artikel geschrieben. Wirklich noch die alte, hoch elaborierte, feinsinnige ironische Art, über die Welt (hier die deutsche Geschichte und Politik) mit durchdringendem adornitischen Adlerblick zu fliegen und sich das herauszupicken, was das Schandmal der Rechten und der Kriegstreiber, ob in der SPD seit 1914 oder sonstwo, kennzeichnet. Schade, dass auch dieser Aufsatz nicht diejenigen wachrütteln kann, um die es geht, sollten sie ihn überhaupt lesen. Denn diejenigen, die für den „Frieden“ mit Waffen kämpfen, sind schon so gehirngewaschen, dass sie noch nicht einmal um die Ecke denken, geschweige denn mit analytischem Adlerblick sich selbst erkennen können.
...Da war ein Mann mit einem durcharbeiteten, müden Gesicht, da war eine Hand...die Hand hielt den Marschallstab, und der Stab war gegeben, damit die Hand ihn erkaltend umschließe. (Hitlers unausgesprochene Forderung nach Selbstmord, als er Paulus in letzter Minute zum Feldmarschall beförderte; denn noch nie hatte ein preußischer Feldmarschall eine verlorene Schlacht überlebt, d.Verf.)...
Aber es war nicht nur die Forderung eines wahnsinnigen "Führers"...
Der tote Feldmarschall an der Wolga und und damit die erreichte Kammhöhe des Todeszuges, - damit die Krone auf der bleichen Stirn der untergegangenen Armee, damit das aus Schneefeldern aufleuchtende Fanal, damit Wegweiser einer kommenden Generation und einem abermals zur Wolga aufbrechenden Eroberungszug: das war die Idee, und es war der Befehl, und es war das Gesetz, das in diesem Falle, im Hirn und im Herzen des Feldmarschalls, Blut vom eigenen Blute und Fleisch vom eigenen Fleische war...
In der Tat, nach dem Krieg und der "Wiederbewaffnung" blieb der Haßgegner derselbe. Hitlers Bunkertraum - mit den Westalliierten, nunmehr als Verbündete, nochmals gen Osten und dennoch zum Endsieg -, hatte sich im Prinzip erfüllt. Nur nicht mehr zu dessen Lebzeiten. Nur daß man nicht mehr marschieren konnte, sondern vorerst hinterm Eisernen Vorhang abwarten mußte. Einstweilen wurde aus Hitler Kennedy. Der gute, der sympathische Führer, endlich, unproblematisch, konfliktfrei.
Wann wird man in Deutschland den Irrsinn der Konfrontation und Feindschaft mit Rußland begreifen, und ebenso welche Möglichkeiten stattdessen Freundschaft und Zusammenarbeit immerhin unter Nachbarn - und ohne Ozean dazwischen -, bieten würde?
Ich bin übrigens kein "Linker", eher Gesinnungspreuße und betrübter Patriot mit sozialistischen Tendenzen. Und ich meine, daß Sie, mit diesem Artikel jedenfalls, hundertprozentig recht haben.
Aber es ist doch letztenendes der Mangel an Selbstbewußtsein, die Angst vor dem schwankenden Boden, die Diffusität der eigenen Identität (schon zu Bismarcks Zeiten), welche die Deutschen immer wieder die radikalen Ideen, die starken Führer (zur Zeit mit Auslandswohnsitz) und auch die bösen Feinde suchen läßt. Draußen und drinnen. Um ruhig schlafen zu können. Das Eigene, das Unverwechselbare im positiven Sinne, den festen Boden im eigenen Charakter gibt man dabei gerne weg, um der Artigkeit willen, und um von der Macht geliebt zu werden.
Und d a s ist das deutsche Problem. Seit jeher.
Was heilen könnte, die Besinnung und die ruhige Suche nach sich selbst, das meidet man furchtsam, - man könnte nicht mehr für artig gehalten werden. Von den Mächtigen, von denen man sich füttern und loben läßt. Und den Ruf nach Heilung überläßt man wieder denen, die es mit Rassimus, Judenhaß, grobschlächtigem Nationalismus vermischen. Gegen die man heute allerdings - weil sie (heute) machtlos sind -, über sich selbst entzückt Lichterketten entzündet. Heute ist man gehorsam gegen Rechts. Hauptsache gehorsam. Doch sollten sie wieder mächtig werden,- ja dann....
So entgeht man dem Zwang, über die eigene Befindlichkeit nachdenken zu müssen, - weil die ewige Depression es nicht erlaubt, auf Heilung zu hoffen.
Wann endet dieses Rechts-, Linksdenken endlich. Wann wacht ihr endlich auf und erkennt, daß diese Masche den falschen Individuen in die Hände spielt ?
Es gibt nur eine Richtung und zwar nach vorn ! Rechte und Linke fangt an und redet miteinander. Ihr werdet feststellen, daß das Eure Ziele die gleichen sind. Ein freies und gerechtes Deutschland für alle - für das Volk !
Diese Extreme müssen aufhören !!! Sollte das nicht geschafft werden, gehen wir bald alle vor die Hunde und nur weil wir zu dumm und zu blind waren um zu erkennen, daß man mit uns das ewig alte Spiel, des gegeneinander Aufhetzens gespielt hat.