Kaufen, was einem die
Kartelle vorwerfen; lesen, was einem die Zensoren erlauben;
glauben, was einem die Kirche und Partei gebieten. Beinkleider
werden zur Zeit mittelweit getragen. Freiheit gar nicht. - Kurt
Tucholsky
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"Das Kapital ist ein scheues Reh - eine falsche Bewegung und es ist weg!"(Sprichtwort) - andererseits kann es sich auch in ein wildgewordenes Rhinozeros verwandeln, wenn man ihm zu dicht auf den Pelz rückt.
Selbstverteidigung nennt man das in der Tierwelt - doch was bei Grzimeck noch das Überleben der Art sichert, führt in unserer Gesellschaft eher zu sozialer Ungleicheit, Mangel an Bildung und Aufstiegsmöglichkeiten und somit zu einer nicht mehr zu ignorierenden gesellschaftlichen Schieflage.
Sicherlich hat es auch ein Stück weit mit der Wahrung von Privatsphäre zu tun, wenn jemand sich dagegen verwahrt, mit der Höhe seines Bankkontos "an den Pranger gestellt" zu werden - doch mit wessen Geld werden denn die Gewinne eingefahren, mit denen man sich (natürlich nur in den entsprechenden Kreisen) die Statussymbole der erfolg-Reichen leisten und zur Schau stellen kann? Letztendlich doch das Geld des kleinen Mannes!
Keine Sorge - hier soll nicht das Banner der Enteignung entrollt werden. Wer gute Arbeit leistet, wer erfolgreich ein Unternehmen führt - Verantwortung für seine Mitarbeiter übernimmt (und auch ernst nimmt), ebenso verantwortungsbewusst mit seinen Kunden und deren Interessen umgeht, der soll auch gerne in Millionenhöhe verdienen, von mir aus. Doch keimt in einem nicht manchmal der Verdacht auf, dass gerade diejenigen, den Terminus der Neid-diskussion in Deutschland so vehement strapazieren, gerade auch diejenigen sind, deren Vermögen, kritisch durch den Filter der Ethik, des aktuellen Steuerrechts und der sozialen Kompetenz gespült, sich drastisch verringern würde.
So wird verständlich, dass es so manchen veranlasst schnell seine Anwaltskanzlei zu beauftragen,
