Kaufen, was einem die
Kartelle vorwerfen; lesen, was einem die Zensoren erlauben;
glauben, was einem die Kirche und Partei gebieten. Beinkleider
werden zur Zeit mittelweit getragen. Freiheit gar nicht. - Kurt
Tucholsky
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Ihr Artikel über Claudel´s Trilogie "Die Gottlosen"
31. Mar. 2008, 00:30
Ihren Artikel über Paul Claudel´s Trilogie "Die Gottlosen" in der Insze- nierung von Stefan Bachmann habe ich unmittelbar vor der Aufführung im kleinen Theater des Düsseldorfer Schauspielhauses am 30.3.08 mit Interesse gelesen und als gute Orientierung mitgenommen. Ihre Kritik an Claudel´s christ-katholischem Werteverfall-Schema teile ich, aber auch Ihre Einschätzung, dass er sich in den starken Teilen der Trilogie von seiner ideologischen Brille befreit. Was ich im dritten Teil besonders stark finde, ist seine Allegorie auf die Beziehung von Kirche und Synagoge, selbst wenn sie nach Erlösung des Judentums durch das Christentum riecht. Lange vor dem 2. Vaticanum hat Claudel erkannt, dass die Kirche ohne Israel keine Seele hat, keine Identität.
Was die Inszenierung betrifft, ist mir der Schlagabtausch zwischen Sygne und George im 1. Teil zu jugendlich-hitzig. Menschen des ancienne regime
könnten nachdenklicher und würdevoller resümieren. Der Walzer am Schluss ist ein Fehlgriff. Er könnte durch den letzten Teil von Ravel`s Bolero gut ersetzt werden. Den Sex-Klamauk im 2. Teil finde ich wie Sie peinlich. Als ob es nicht solche Späße gerade in höfischen Kreisen vor der Revolution gegeben hätte! Der 3. Teil ist am authentischsten darge- stellt worden, nicht zuletzt, weil Claudel hier am wörtlichsten gefolgt wird.