Kaufen, was einem die
Kartelle vorwerfen; lesen, was einem die Zensoren erlauben;
glauben, was einem die Kirche und Partei gebieten. Beinkleider
werden zur Zeit mittelweit getragen. Freiheit gar nicht. - Kurt
Tucholsky
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Demokratie ist Rechtstreue , die Unterscheidungsfähigkeit von Recht und Unrecht
15. Aug. 2003, 00:04
Das Wissen um Recht und Unrecht bleibt ein wahres und wahrhaftiges Herrschaftsinstrument. Auch und gerade in Zeiten des Faktums, dass sich "der Staat", und das sind keine fernen Planeten, sondern natürliche Personen, die da "entscheiden", angepaßt und feige aus "Kostengründen" aus allen relevanten Bereichen der Daseinsvorsorge zurückzieht. Die (realen) Stürme der Wirklichkeit, des Elends und der Ausgrenzung , der Unsicherheit und der dekonstruierten Wirklichkeiten gehen für die Massen der "Eigenverantwortlichen" ihres "Selbst und Seins" republikbekannt einher mit der "Leichtigkeit des Seins" und einem eingetretenen Realverlust (oder Böswilligkeit?) der verantwortlichen Entscheidungseliten, der Verflechtung von Oligarchen und Plutokraten in Politik, Medien und Unternehmertum.Insoweit sind die etablierten Parteien in der Tat das Problem und nicht die Lösung der Probleme, die u.a. dieses Land hat, dessen Menschen größtenteils das "Dritteln von Herrschaft" als demokratische Sicherheitsnorm durch Gewaltenteilung, die unabdingbar damit verbundene Rechtstreue und die notwendige Abkehr von Führer-Prinzipien (starker Mann als Vaterfigur !) nie verstanden haben.
Offenbar ist die richterliche Unabhängigkeit derzeit die einzige Barriere gegen die dauernde Vergewaltigung der Verfassung, wenn Richter "von Haus aus" intellektuell streng und charakterlich radikal-demokratisch ausgestattet sind. Verfassungs-Bashing ist seit mehreren Wochen in den gesamten Medien der Republik en vogue und kaum jemand meldet sich mit kritischem Verstande zu Wort.Sind wir zu feige dazu, gesellschaftlich zu atomisiert, oder zu verblödet? Wird die demokratisch ausgeübte Herrschaft des Rechtes im Sinne der VerfassungsgeberInnen für den Einzelnen nur dann wichtig, wenn er selber mit der StaatsGEWALT schmerzhafte Erfahrungen macht?
Und doch: Es sind und waren immer nur Einzelne, die das Gute, Schöne, Wahre für die Vielen erdacht, gepflegt und erhalten haben.
Ohne Rücksicht auf eine Kostenrechnung, aber mit unbeugbarer Charakterstärke,mit hoher und höchster Intelligenz, und mit dem wichtigsten Indikator für vorhandene Humaniät, der MITGEFÜHLSFÄHIGKEIT, die das sicherste Merkmal dafür ist, dass zumindest einige Menschen sich mittels eines "ontologischen Sprunges" von der Tierwelt unterschieden haben. "Links" sind nicht die geschwätzigen Theoretiker, sondern diejenigen, die human handeln. Dazu gehören auch die von "Rechts", die selbiges nachgewiesenermaßen tun. Auf diese neuartige Differenzierung lege ich (in einer angeblich ideologiefreien Zeit) größsten Wert, nur sie trennt die Mmenschheit nicht in Rechte und Linke , sondern in zwei leicht unterscheidbare Lager des "überlegenen" Homo sapiens.Eine Gruppe hat die Fähigkeitem zur Sozialintelligenz,also die Gabe, sich in die Lage anderer einzufühlen, bei den anderen ist an dieser Stelle im Hirne nur ein schwarzes Loch.Letzteres muß beinahe zwingend bei dem vorausgesetzt werden , der nicht erkennen kann, dass das Wissen um Recht und Unrecht auch bei fortgeschrittener Propagandatechnik des 21. Jahrhunderts immer noch das (wichtigste) Instrument zur Herrschaft ist.
Den Unterschied zwischen "Macht und Gewalt" von "Riesenstaatsmännern" und iher Entourage hat Hannah Arendt wunderbar in dem gleichnamigen Werk herausgearbeitet. Darüberhinaus empfehle ich Emmanuell Todds neues Werk über die vasallengebietende, "unverzichtbare Nation", welches parallel zu Arendts empirischen Befunden gelesen werden sollte. Analytischer, aktueller und treffender geht es nicht, wenn jemand den Mut hat und gewillt ist, sich in Deutschland seines eigenen Verstandes zu bedienen........