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Schuften für die Handelsbilanz

Moderne Sklaverei in Brasilien

von Kirsten Bredenbeck

Von der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts bis zum Verbot des internationalen Sklavenhandels 1850 wurden etwa 3,6 Millionen schwarze Sklaven nach Brasilien verschleppt. Zunächst zwang man sie, in den Zuckerrohrplantagen zu arbeiten. Später setzten ihre Eigentümer sie auch für Tätigkeiten wie Tabak- und Kaffeeanbau und in der Goldgewinnung ein. Der innerbrasilianische Sklavenhandel blühte nach dem internationalen Verbot zunächst auf. Erst am 13. Mai 1888 untersagte Brasilien auch innerhalb des Landes die Sklaverei.

Das Verbot der Sklavenarbeit war jedoch mit keinerlei sozialen Maßnahmen oder gar einer Agrarreform verbunden. Die Sklaven waren nun zwar frei, aber besitzlos. Die Ungleichheit, deren Grundlage die Kolonialherrschaft bereits gelegt hatte, festigte sich weiter. Einer kleinen Elite, die über riesige Ländereien verfügte, stand ein Heer von Armen gegenüber, die entweder kein Land besaßen oder kaum ihr Überleben erwirtschaften konnten. Extremer Reichtum lebte in Nachbarschaft mit absoluter Armut.

An diesen Grundvoraussetzungen hat sich in Brasilien bis heute kaum etwas geändert. Die in weiten Landesteilen, insbesondere im Nordosten herrschende Armut und Arbeitslosigkeit bereiten den Boden für ein System moderner Sklaverei. Die heutige Sklavenarbeit geht in die Produktion wichtiger Exportgüter wie Rindfleisch, Holz und Soja ein.

Europa importiert vor allem Soja, dessen Produktion ein Grund für die Abholzung der brasilianischen Regenwälder ist. Die EU gehört zu den Hauptabnehmern des Getreides, das vor allem als Tierfutter in die hiesigen Mastbetriebe wandert. Der europäische Fleischkonsum gehört derzeit zu den stärksten Motoren der Sojaproduktion. Sojabestandteile sind heute zudem in nahezu allen Fertigprodukten enthalten, die im Supermarkt zu erstehen sind. Je industrialisierter sich die Europäer also ernähren, desto mehr Soja konsumieren sie - an dessen Produktion möglicherweise auch Sklaven beteiligt sind.

Falsche Versprechungen

Schätzungen über die Zahl derer, die in Brasilien in sklavenähnlichen Verhältnissen leben, reichen von 25.000 bis 40.000 Personen. Hierunter versteht man Menschen, die man "Zwangsarbeit, überlangen Arbeitstagen oder erniedrigender Arbeit unterwirft" oder "wegen Schulden, die sie gegenüber dem Arbeitgeber oder dessen Statthalter eingegangen sind, ihre(r) Bewegungsfreiheit einschränkt" (so die Definition des Brasilianischen Strafgesetzbuches seit Dezember 2003).

Die Arbeiter werden von so genannten Gatos (Katzen) vor allem in den städtischen Gebieten im Nordosten des Landes angeheuert, unter Versprechungen von guten Löhnen und umfassender Versorgung. In der Regel sind es Männer. Sie stammen hauptsächlich aus den Bundesstaaten Maranhão, Piauí und Tocantins, den ärmsten Gegenden Brasiliens. Ihr häufigster Einsatzort liegt bis zu Tausende Kilometer von ihrem Heimatort entfernt, genau dort, wo die Agrarexportwirtschaft in den Regenwald vordringt: im "Entwaldungsbogen" in den Bundesstaaten Pará und Mato Grosso in Amazonien.

Hier hat die Agrarexportförderung ihr häßlichstes Gesicht. Auf der Jagd nach Exportgewinnen sind Gewalt, Privatmilizen von Großgrundbesitzern, Fälschung von Landtiteln sowie Sklavenarbeit keine Seltenheit. Hier gibt es auch die meisten Landkonflikte. Morddrohungen und Auftragsmorde gehören in etlichen Gegenden zum Tagesgeschäft.[1] Die im Februar 2005 in Pará ermordete Nonne Dorothy Stang ist nur das prominenteste Opfer des Terrors, mit dem Großgrundbesitzer das Land überziehen. Häufig werden die Drahtzieher der Verbrechen von einer korrupten Justiz gedeckt, und in den allermeisten Fällen können sie straflos weiteragieren. Sie sind es auch, die am stärksten von einer Exportförderungspolitik profitieren.

Einmal angekommen, schreiben die "Arbeitgeber" den zukünftigen Sklaven Reisekosten, Kosten für Unterkunft, Verpflegung und sogar Arbeitsgeräte als Schulden an, die sie zunächst abarbeiten sollen. Doch die Schulden werden immer mehr, denn die Kosten, die die "Arbeitgeber" in Rechnung stellen, übersteigen regelmäßig den berechneten Lohn. Die Arbeiter fühlen sich dennoch oft moralisch verpflichtet, das Geld abzuarbeiten. So befinden sie sich in einer Schuldenfalle, aus der es kein Entrinnen gibt. An den entlegenen Einsatzorten sind sie zudem isoliert. Drohungen, Gewaltanwendung und Morde bei Fluchtversuchen machen einen Ausweg aus der Situation unmöglich. Die Unterbringung der Sklaven ist menschenunwürdig, oft hausen sie in Hängematten unter Plastikplanen, haben keinen Zugang zu sauberem Wasser und ausreichender Verpflegung - während das Vieh direkt daneben bei bester Versorgung in modernen Ställen lebt.

Sklavenhalter sind in Brasilien in der Regel Großgrundbesitzer, die mit hoch entwickelter Technologie für den internen und internationalen Markt produzieren und häufig zumindest lokal über starken politischen Einfluß verfügen. Viele der Sklavenbesitzer sind selbst Politiker, sitzen zum Teil im Parlament und haben daher ein Interesse daran, daß Maßnahmen gegen Sklavenarbeit verhindert werden. Wer Sklaven einsetzt, wiegt sich in großer Sicherheit.

Erste Schritte zur Bekämpfung

Bis 1995 stritten die brasilianischen Regierungen ab, daß es Sklavenarbeit in Brasilien überhaupt gebe, und viele Politiker stellen auch heute noch öffentlich deren Existenz in Frage. Andere argumentieren, ein Vorgehen gegen Sklavenarbeit könne die Exportwirtschaft Brasiliens gefährden - das globalisierte Totschlagargument gegen die Durchsetzung von Arbeitnehmerrechten. Erst auf internationalen Druck hin erkannte die Regierung Fernando Henrique Cardoso 1995 erstmalig offiziell an, daß in Brasilien Menschen unter sklavereiähnlichen Verhältnissen leben. Cardoso schuf ein mobiles Inspektionsteam (Grupo de Fiscalização Móvel), das in Zusammenarbeit mit anderen Regierungsstellen Sklavenarbeit aufdeckte.

Die Arbeit des Inspektionsteams lief nur langsam an. Während der ersten vier Jahre befreite die Mobile Einsatzgruppe im Durchschnitt weniger als 200 Sklaven jährlich, 1998 waren es nur noch gut 100. Als sich dieser Rückgang abzeichnete, begann die Landarbeiterpastorale CPT (Commissão Pastoral da Terra) im Jahr 1997 eine bis heute andauernde Kampagne gegen Sklavenarbeit ("De olho aberto para não virar escravo" - Augen auf, um nicht Sklave zu werden). Sie informierte die Arbeiter mit Faltblättern, Plakaten und mündlicher Aufklärung über ihre Rechte. Bei Verdacht auf Sklaveneinsatz fordert die CPT seither stellvertretend für die Opfer die Exekutive auf, die Fälle zu untersuchen. Jährlich dokumentiert die Organisation die bei ihr angezeigten Fälle von Sklavenarbeit und die Zahl der aus der Sklaverei befreiten Menschen. Sie arbeitet dabei mit anderen sozialen Bewegungen wie der Landlosenbewegung MST (Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra) zusammen.

Ab 1999 ließ sich infolge des Drucks der sozialen Bewegungen ein Anstieg der Zahl der befreiten Sklaven beobachten. Die Inspektionsgruppe deckte im Jahr 2002 über 2.000 Fälle von Sklavenarbeit auf. Insgesamt befreite das Team in der Zeit von 1995 bis einschließlich 2002 etwa 4.500 Personen. Doch die Sanktionen gegenüber den Sklavenhaltern waren nicht scharf genug, um die Sklavenarbeit einzudämmen. Davon einmal abgesehen, daß das Risiko, entdeckt zu werden, zumindest bis 2001 denkbar gering war - je nach Schätzung und Jahr wurden in dieser Zeit nur 0,27 Prozent bis 2,6 Prozent der Fälle von Sklavenarbeit überhaupt aufgedeckt[2] - drückte die Justiz oft beide Augen zu, und die Sklavenhalter wurden nur zu sehr niedrigen Strafen verurteilt.

Die Enteignung von Fazendas, auf denen Sklavenarbeit nachgewiesen wurde, könnte die Großgrundbesitzer hingegen wirklich schmerzen und stellt daher eine wichtige Forderung der sozialen Bewegungen in Brasilien dar. Ein bereits vor mehr als zehn Jahren eingebrachter Gesetzesentwurf sieht genau dies vor. Die enteigneten Ländereien sollen der Agrarreform zugute kommen. Der Entwurf hat bis heute noch nicht alle Gesetzgebungsinstanzen passiert. Zwar verabschiedete der Senat ihn im Jahr 2001. Die bancada ruralista, die "Fraktion" der Großgrundbesitzer und des Agrobusiness im Parlament, konnte jedoch die Abstimmung im Abgeordnetenhaus seit Jahren verhindern.

Lulas dreckige Liste

Die seit Januar 2003 amtierende Regierung Lula da Silva hatte sich den Kampf gegen die Sklaverei geradezu auf die Fahnen geschrieben. Bereits im März verkündete sie den "Nationalen Plan zur Ausrottung der Sklavenarbeit". Um die Wahrnehmung von Sklaverei und ihre moralische Verurteilung zu erreichen, startete die Regierung eine breit angelegte Aufklärungskampagne. Darüber hinaus erweiterte sie die Definition von Sklaverei im Strafgesetzbuch und verstärkte die Aufdeckungsarbeiten des mobilen Inspektionsteams. Außerdem schuf sie Instrumente, die wirtschaftlichen Druck auf Sklavenhalter ermöglichen und diese diskreditieren sollten. Zugleich hielt die Regierung Lula jedoch an der Agrarexportförderungspolitik fest, um die Handelsbilanz Brasiliens zu stützen und die Schulden des Landes zahlen zu können. Da Sklaven in Brasilien vor allem für den Agroexportbereich arbeiten, nimmt es nicht Wunder, daß bei dieser Politik ständig neue Sklaven "nachwachsen".

Die Zahl der jährlich befreiten Sklaven ist seit dem Regierungswechsel gestiegen und liegt für die vergangenen drei Jahre bei insgesamt 12.800. Die Internationale Arbeitsorganisation ILO ging im Mai 2005 dennoch weiterhin von etwa 25.000 Sklaven in Brasilien aus und konstatiert, die Strafen hätten bislang keinen abschreckenden Charakter entwickelt. Wenn es zu einer Verurteilung kommt, ist das Strafmaß im Vergleich zu vorher zwar deutlich gestiegen und erreicht inzwischen teilweise Millionenhöhe (in Euro). Im Vergleich zum Vermögen der Verurteilten ist dies jedoch noch immer gering. Viele der entdeckten Sklavenhalter sind weiterhin Wiederholungstäter.

Zudem ist die Aufdeckungsarbeit noch immer unzureichend. Zwar stockte die Regierung im Jahr 2004 das Personal der Mobilen Inspektionsgruppe um 150 Mitarbeiter auf. Aber es mangelt ihr weiterhin an Arbeitskräften und Transportmitteln, um den Hinweisen auf Sklavenarbeit konsequent nachzugehen, und so verfolgte sie auch in den vergangenen Jahren nur weniger als zwei Drittel der Hinweise. Besonders schlecht stellt sich die Lage in den Bundesstaaten Mato Grosso und Pará dar, wo die Inspektionsgruppe nur etwa einem Drittel der Anzeigen nachging. So ist das Risiko einer Entdeckung gerade in den Zentren der Sklaverei am geringsten.

Eine wichtige Maßnahme der Regierung Lula ist die "Lista Suja" (Dreckige Liste), die im Internet (www.reportbrasil.com) einsehbar ist. Hier stehen sämtliche Unternehmen und Fazendas, die in den vergangenen zwei Jahren nachweislich Sklaven eingesetzt haben. Die gelisteten Unternehmen sind von öffentlichen Finanzierungen ausgeschlossen. Auch einige Privatbanken haben ihnen die Kredite gestrichen. Um von der Liste genommen zu werden, müssen die Unternehmen während zwei Jahren nachweisen, daß sie keine Sklaven mehr einsetzen und sämtliche Schulden aus Strafen und arbeitsrechtlichen Verpflichtungen getilgt haben. Die Liste wird halbjährlich aktualisiert und wurde erstmalig Ende 2003 veröffentlicht.

Aufbauend auf der Liste gab die brasilianische Regierung im Jahr 2004 eine Studie über die Vermarktungskette von Produkten in Auftrag, bei deren Erstellung Sklavenarbeit eingesetzt wird. Die Abnehmer der auf der Liste stehenden Unternehmen wurden bis zum Endverbrauch in Brasilien oder bis zum Export identifiziert und über den Einsatz von Sklaven bei ihren Zulieferern informiert.

Die Liste wie auch die Studie liefern den sozialen Bewegungen und internationalen Menschenrechtsorganisationen Instrumente, mit denen sie Druck auf Unternehmen ausüben können, keine Vorprodukte von Sklaventreibern zu kaufen. So konnten europäische Nichtregierungsorganisationen durch Druck auf Sojaimporteure bereits einzelne Verhaltensänderungen erwirken. Auch brasilianische Unternehmen begannen, sich um ihr Prestige zu sorgen. Im Mai 2005 initiierte das Instituto Ethos, eine Unternehmervereinigung, einen "Nationalen Pakt zur Ausrottung der Sklavenarbeit". Darin verpflichten sich die unterzeichnenden Unternehmen, keine Vorprodukte von Zulieferern zu kaufen, die bei ihrer Arbeit Sklaven einsetzen. Bis Anfang Juni 2006 hatten sich rund 80 große Unternehmen und Vermarktungskooperativen dem Pakt angeschlossen.

Land in Sicht?

Der gesellschaftliche Druck auf Sklavenhalter in Brasilien wächst also. Mit der "dreckigen Liste" hat die Regierung ein auch bei knappen Mitteln sehr wirkungsvolles Instrument geschaffen. Allerdings ist die Liste als Waffe gegen die Sklaverei nur so scharf, wie das Inspektionsteam den Anzeigen wirklich konsequent nachgehen kann. In der derzeitigen Situation ist zu befürchten, daß mindestens die Hälfte der Unternehmen, die Sklaven einsetzen, nicht auf der Liste auftauchen.

Nach wie vor bleibt eine der größten Herausforderungen bei der Bekämpfung der Sklavenarbeit, die Arbeits- und Lebensbedingungen in den Herkunftsregionen der Sklaven zu verbessern. Noch immer kehren in manchen Bundesstaaten bis zu 40 Prozent der Sklaven nach ihrer Befreiung wieder an ihren Arbeitsort zurück, da sie aufgrund ihrer Armut keine Alternative sehen. Daran konnte auch das vielbeschworene Null-Hunger-Programm der Lula-Regierung nicht viel ändern. Mit diesem Programm werden zum ersten Mal in großem Umfang Transferleistungen an die Ärmsten ausgezahlt. Es ist jedoch zu Recht stark kritisiert worden: Bei der Umsetzung des Programms vernachlässigte die Regierung vor allem diejenigen Elemente, die an den strukturellen Ursachen der Armut ansetzen würden, wie eine umfassende Agrarreform.

Problematisch ist aber vor allem, daß die Regierung Lula an ihrer Politik der Exportförderung festhält und damit in Amazonien diejenigen belohnt, die Sklavenarbeit und häufig auch weitere Verbrechen zu verantworten haben. Mehr als 50 Prozent der auf der Liste aufgeführten Fazendas sind gleichzeitig an illegalen Landaneignungen und illegalen Abholzungen beteiligt. Gerade Soja ist nur im großflächigen Anbau rentabel und führt in vielen Fällen dazu, daß Familien von ihrem Land vertrieben werden, das sie seit Generationen bebauen. Ungerechtigkeit und Einkommensunterschiede vergrößern sich so. Die Sojahändler erweisen sich zudem als äußerst immun gegenüber Bemühungen, Sklavenarbeit einzudämmen: Der größte brasilianische Sojaexporteur, Amaggi, unterzeichnete den "Pakt zur Ausrottung der Sklavenarbeit" erst, nachdem europäische NGOs massiven Druck auf ihn ausübten. Die mit Soja handelnden Getreidemultis ADM, Bunge und Cargill, die auch die europäischen Märkte beliefern, weigerten sich bislang trotz des internationalen Drucks durch NGOs, sich dem Pakt anzuschließen - kein Wunder, denn sie haben Verträge mit Fazendas, auf denen Sklaven arbeiten.

Der Sojaboom in Brasilien geht weiter, denn schon taucht eine neue Chance für die Fazendeiros am Horizont auf: So genannter "Biodiesel" aus nachwachsenden Rohstoffen wie Soja. Die brasilianische Sojaindustrie hat den Kraftstoff als zukunftsträchtigen Absatzkanal für sich entdeckt. Wenn Europäer zukünftig guten ökologischen Gewissens Auto fahren, sollten sie sich bewußt machen, daß der "nachwachsende" Kraftstoff in Brasilien zu Landvertreibungen führt, Flächen für den Anbau von Nahrungsmitteln raubt und mit großer Wahrscheinlichkeit auch von Sklaven hergestellt wird.

Anmerkungen:

[1] Die Landpastorale CPT (Commissão Pastoral da Terra) dokumentiert seit über 20 Jahren die Gewalt aufgrund von Landkonflikten. Die Bundesstaaten Pará und Mato Grosso gehören seit Jahren zu den Spitzenreitern in den Statistiken über Auftragsmorde, versuchte Auftragsmorde und Morddrohungen. "Auftragsmord ist in Pará zu einem Beruf geworden", so José Batista Alfonso, nationaler Koordinator der CPT, anläßlich der Vorstellung des Berichts 2004. In Mato Grosso wurden im Jahr 2005 320 Familien durch Privatunternehmen und knapp 1.500 Familien mit Hilfe juristischer Verfügungen von ihrem Land vertrieben. In Mato Grosso wurden mit 1.426 und in Pará mit 906 auch mit Abstand die meisten Sklaven befreit. An dritter Stelle stand 2005 der Bundesstaat Tocantins mit 199 befreiten Sklaven (siehe www.cpt.org.br).

[2] Eigene Berechnungen, beruhend auf Schätzungen der ILO und Angaben der CPT über die von 1998 bis 2001 aufgedeckten Fälle von Sklavenarbeit (Conflitos no Campo, CPT, 2003).

Kirsten Bredenbeck ist Mitarbeiterin des KoBra-Netzwerks von über 70 Gruppen der Brasiliensolidarität in Deutschland (www.kobra.wdss.de). KoBra ist ebenso wie andere deutsche NGOs (Rettet den Regenwald, urgewald oder Greenpeace) an Kampagnen gegen Landvertreibung, Sklavenarbeit und Umweltzerstörung in Brasilien beteiligt.
Dieser Beitrag erschien zuerst in der Zeitschrift informationszentrum 3. welt (iz3w), Nr. 294.

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https://sopos.org/aufsaetze/44ec97e43a6d5/1.phtml

sopos 8/2006