Kaufen, was einem die
Kartelle vorwerfen; lesen, was einem die Zensoren erlauben;
glauben, was einem die Kirche und Partei gebieten. Beinkleider
werden zur Zeit mittelweit getragen. Freiheit gar nicht. - Kurt
Tucholsky
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Die Mär von der steigenden Lebenerwartung als Argument für die Rente ab 67
08. Mar. 2007, 00:39
Die Entwicklung der bundesrepublikanischen Gesellschaft war lange Zeit geprägt von einer Reihe positiver politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen und Errungenschaften, und sie war Dank der Stärke von Gewerkschaften und Linker Parteien auf Ausgleich bedacht. So führte neben Verbesserungen der Arbeits- und Lebensumwelt der Bereich Gesundheit zu einer stetig wachsenden Lebenserwartung.
Die Frage lautet: Gilt dies auch heute noch?
Wird unsere Arbeitswelt nicht immer mehr von Unsicherheit und Angst um den Arbeitsplatz geprägt? Wie entwickeln sich die Arbeitsbedingungen? Flexiblität bedingt familiäre und gesellschaftliche Verwerfungen, Zerrissenheit. Erleben wir nicht gerade derzeit massenweise UnWörter des Jahres? Wie wär´s mit Zwei-Klassen-Medizin? - Und die Politik macht uns weis: "Wir leben in einer Zeit steigender Lebenserwartung" - um uns so die Senkung des Renteneinstiegsalters zu verkaufen. Das ganze trotz Jugendarbeitslosigkeit - als Beispiel politischer Widersprüchlichkeit und Konzeptlosigkeit!
Ob wir uns derzeit noch in einer steigenden oder doch eher bereits fallenden Lebenserwartungskurve befinden lässt sich aus den derzeitigen Zahlen und Statistiken kaum nachweisen, eben weil die Menschen, die heute am Ende ihres Lebens stehen, den Großteil ihres Lebens- und Arbeitswegs in den 60er, 70er, 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gegangen sind - in einer Zeit, in der sich die genannten Faktoren noch positiv entwickelten - damit im Gegentrend der heutigen Zeit.
Sicher ist, dass sich die Kurve der Lebenserwartung zuletzt immer weiter abgeflacht hat, und das obwohl die wesentlichsten Auslöser gerade erst in unseren Jahren und Tagen festgeschrieben werden.
Sicher ist, dass die Schere zwischen Reich und Arm zugenommen hat, was sich gerade im Gesundheitssystem einschließlich der Vorsorge zeigt - und es wäre unlogisch, wenn diese Schere nicht auch Einfluss auf die Lebenserwartung hätte.
Diese Tatsache aber lässt die Kurve zerfleddern, in Lebenserwartungskurven für Ober- und Unterklassen - wobei die Regeln von der Oberklasse gemacht vor allem für die Unterklasse gelten (siehe auch Peter Hartz und das Hartz IV-Gesetz). Bevor diese erkennt um was es eigentlich geht, und sich die Zahlen in Statistiken ablesen lassen, steigert man das Renteneinstiegsalter
- mit Argumenten, die sich bei dessen Gesetzesinitiative bereits überlebt haben.