Impressum Plattform SoPos |
Schockschwerenot! Der von Ihnen benutzte Internetbrowser stellt Cascading Style Sheets nicht oder - wie Netscape 4 - falsch dar. Unsere Seiten werden somit weder in dem von uns beabsichtigten Layout dargestellt, noch werden Sie diese zufriedenstellend lesen oder navigieren können. Wir empfehlen Ihnen nicht nur für unsere Internet-Seiten, auf einen anderen Browser umzusteigen - z.B. Netscape 6/Mozilla, Opera, konqueror. Auf dem Balkon des TheatersLothar Kusche Vom Rang, der im Berliner Renaissance-Theater Balkon heißt, kann man ins Zuschauer-Parterre hinabsehen und auf die Bühne, um zu beobachten, von welchem Rang das sein mag, was sich dort abspielt. Das Bruckner-Foyer neben dem Balkon dient dem Publikum erstens als kleines Theater-Restaurant, zweitens als intimer Ort für literarische oder musikalische Darbietungen. Hier präsentierte Friedrich Schoenfelder (Jahrgang 1916!) erneut Briefe »an Freunde, die schon lange gegangen sind«. Schoenfelders noch immer perfekte Vortragskunst ist zugleich glanzvoll wie zurückhaltend und kommt zur Freude unserer Ohren ohne jene Trompeten-Stöße aus, mit denen einst Ernst Deutsch und die Minettis auf ihre Rezitationstalente hinwiesen. Von diesem sympathischen Altmeister versteht man jedes Wort, das er spät, von Erinnerungen erfüllt, an solche unvergessenen Zeitgenossen wie Paul Bildt, Martin Held, Erich Ponto, auch an Helmut Zacharias oder Harald Juhnke richtete – mit taktvoller Bewunderung, höflicher Kritik und geistreicher Charakterisierung der verblichenen Adressaten. Friedrich Schoenfelder ist ein famoser Schauspieler. Seine herzerwärmende Menschlichkeit stimmt uns freundlich. Die ist nicht gespielt. Einige Tage später gab es unten auf der Bühne, quasi im Audimax des Theaters, ein Wiedersehen und -hören mit Robert Kreis und seinem Programm »Der Wendekreis«. Er zeigte »mit Parodien, Persiflagen, Conferencen und gepfefferten Kabarettliedern, wie modern die Goldenen Zwanziger waren«, und wollte so »Anschluß finden an den Zeitgeist unserer heutigen Gesellschaft«. Worin dieser Zeitgeist bestehen mag, weiß Kreis, wie es scheint, genauso wenig wie ich. Wir waren Kreis zum letzten Mal anno 1988 in der Spielstätte »das ei« des Friedrichstadtpalastes begegnet. Er ist der Alte geblieben. Er singt weniger und spricht etwas mehr. Seine Witze wurden vom gut gelaunten Publikum und ihm selber belacht wie auf einer Herrenpartie. Der Rang der Darbietung war ein bißchen niedriger als der jener im Balkon-Foyer. Man könnte das »Wendekreis-Programm« vielleicht auch »Kreisverkehr« nennen.
Erschienen in Ossietzky 12/2010 |
This page is hosted by SoPos.org website
<http://www.sopos.org> Contents copyright © 2000-2004; all rights reserved. Impressum: Ossietzky Maintained by webmaster@sopos.org |