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Die paneuropäische Hymne
Johann-Günther König
Wo ist mein Heim, mein Vaterland?
Wo durch Wiesen Bäche brausen,
wo auf Felsen Wälder rauschen?
Oh ja, das Land ist schön!
So blau die See der Belte,
das Laub, es grünt so grün,
und schöne Mütter, edle Frauen,
Männer und gescheite Knaben
bewohnen unserer Inseln Auen;
wo die Rebe an der Mosel duftig blüht,
wo der Himmel Wein uns macht,
Gott segne Lettland!
Du alter, du freier, gebirgiger Norden,
du stiller, du freudenreicher Schöner,
wo baltische Helden einher schritten.
Die von jenseits des Meeres kamen,
schworen frei zu sein.
Helden der See, edles Volk.
Oh, daß in Litauen die Sonne
alle Dunkelheit erhelle.
Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer zukunftsreich!
Heimat bist du großer Söhne,
Volk begnadet für das Schöne,
blühe, deutsches Vaterland!
Wo ist der Sieg?
Nun ist die Stunde gekommen, um
Portugals Glanz erneut zu zeigen.
Auf, Kinder des Vaterlands!
Der Tag des Ruhms ist da.
Belgien, du teure Mutter,
dein sind unsere Herzen, dein unsere Arme.
Wir sind Soldaten, unser Leben
gehört Irland.
Fest geschlossen stehen die Reihen,
wir sind bereit zu sterben,
wir sind bereit zu sterben.
Italien braucht uns;
es gab uns ein Beispiel Bonaparte,
wie wir siegen sollen,
inmitten donnernder Geschütze
und unter dem Krachen der Büchsen
wollen wir singen das Lied des Soldaten.
Wilhelm von Nassau
bin ich von deutschem Blut,
dem Vaterland vermählt
bleib ich bis in den Tod.
Hört ihr im Land
das Brüllen der grausamen Krieger?
Sie rücken uns auf den Leib,
eure Söhne, eure Frauen zu köpfen!
Es donnert über der Tatra,
die Donner donnern wild.
Laßt sie uns aufhalten, Brüder.
Noch ist Polen nicht verloren,
während wir leben.
Was uns fremde Macht genommen,
hol’n wir mit dem Säbel zurück.
Ja, ich kenn’ dich an der Klinge
deines Schwerts so scharf und blank;
es schreitet dein gewalt’ger Gang.
Du, der aus der Griechen Knochen
wutentbrannt entsprossen bist,
die das Sklavenjoch zerbrochen.
Gib dem Volk der Ungarn, Gott,
Frohsinn, Glück und Segen.
Schütze es, o Herr, wie Du es immer
beschützt hast,
dieses Mutterland, dieses gute.
Lang lebe unsere edle Königin!
Danach laßt uns alle streben,
brüderlich mit Herz und Hand!
Ein Lebehoch den Völkern,
die sehnend nach dem Tage schau’n,
an welchem aus dem Weltall
verjaget wird der Zwietracht Grau’n –
wo dem Freund die Freiheit scheint,
wo zum Nachbarn wird der Feind.
PS: Die offizielle Hymne aller 25 Mitgliedsländer der Europäischen Union ist Schiller/Beethovens »Ode an die Freude«. Die hier vorgestellte Version ist eine getreue Zusammenschau der Nationalhymnen von Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern (Spaniens Nationalhymne hat bekanntlich keinen Text). Die letzte – originalgetreue – Strophe bildet die Zdravljica der Slowenen.
Erschienen in Ossietzky 15/2009
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