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Humboldt als Quelle der Wertschöpfung

Deutsche Geisteswissenschaften im Prozess der Internationalisierung

von Marcus Hawel (sopos)

„’Made in Germany’ – Deutsche Geisteswissenschaften im Prozess der Internationalisierung“, so haben die Veranstalter des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut eine internationale Tagung betitelt, die am 12. und 13. Februar 2008 in Essen stattgefunden hat. Die renommierten Geisteswissenschaftler, die als Referenten auf diese Tagung eingeladen waren und miteinander ins Gespräch kamen, sind keineswegs den kritischen Phasen in der deutschen Geschichte der Geisteswissenschaften ausgewichen. Ganz im Gegenteil.

Der Historiker Ulrich Herbert sowie der Germanist Georg Bollenbeck lieferten zu Beginn einen historischen und kulturwissenschaftlichen Abriss zur Geschichte der deutschen Geisteswissenschaft, deren Blütezeit zwischen 1800 und 1860 gelegen habe. In diese Zeit fallen der geistige Universalismus und das Humboldtsche Bildungsideal, die zusammen der deutschen Universität ein hohes internationales Ansehen verliehen, das zur Nachahmung einlud. Nach 1860 ging es dann allerdings bergab, weil sich die Geisteswissenschaften als Legitimationsproduzenten des Deutschen Reiches missbrauchen ließen und in das Fahrwasser des Nationalismus gerieten. Der architektonische Triumphalismus auf der Museumsinsel in Berlin zeuge noch davon.

„Made in Germany“ ist einmal ein Etikett gewesen, das ab 1887 von den Briten auf Waren, die aus dem industriell aufstrebenden Deutschen Reich nach Großbritannien importiert wurden, gedruckt wurde, um die einheimischen Konsumenten vor Nachahmungsprodukten minderer Qualität zu warnen. Etwa zur gleichen Zeit spottete man noch gern über die Deutschen, sie interessierten sich mehr für Agamemnon und Ovid als für Dampfmaschinen; sie seien Träumer, hingen romantisch verklärend am Vergangenen und verweigerten sich der kapitalistischen Moderne.

Nur kurze Zeit später war das Etikett zum Gütesigel geworden und die deutsche Industrie hatte die britische übertroffen. Das Deutsche Reich holte – nicht zuletzt auf Basis des Wissens fortgeschrittener Länder – seine verspätete Industrialisierung nach. Aber auch der geistig-kulturelle Universalismus geriet in den Sog der Nationalisierung, wurde ein „deutscher Universalismus“, der sich das Fremde aneignete, um es zu überbieten. Das, so Bollenbeck, sei etwas spezifisch Deutsches, zunächst als Motiv der „bürgerlichen Verbesserung“ vermöge der Beschäftigung mit der klassischen Antike, dann aber auch als kultureller Chauvinismus. Die Deutschen fühlten sich gleichsam als Krone der Zivilisation. Von da an war es nur noch ein kleiner Schritt zur chauvinistischen Maxime: „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen.“ Gerade diese deutsche Geisteswissenschaft verstrickte sich in die Großmannssucht und fiel wegen ihres Germanozentrismus auf ein Niedrigstniveau. Dies vor allem deshalb, weil die explizit jüdische Tradition in der deutschen Kultur als „undeutsch“ gegeißelt und zu liquidieren versucht wurde. Was den Nazis auch weitgehend gelang. Die Tradition überlebte im erzwungenen, zumeist amerikanischen Exil; darauf wies der Sozialwissenschaftler Michael Werz hin.

Nach 1945 kehrten viele Geisteswissenschaftler aus der jüdischen Exilantengeneration nach Deutschland zurück. Personen wie Franz Neumann, Ernst Fraenkel, Hans Mayer, Ernst Bloch, Theodor W. Adorno, Max Horkheimer und Herbert Marcuse oder auch Walter Benjamin, der post mortem wirkte, gaben – im Gegensatz zu der zumeist noch als Flakhelfer im Krieg eingesetzten skeptischen Generation – der Geisteswissenschaft in Deutschland ihren Herzschlag zurück. Der Ruf deutscher Geisteswissenschaft in der Nachkriegszeit rührt jedenfalls nicht positiv von einem wie Helmut Schelsky her. So besehen, ist zugleich ein Umstand benannt, der heute von Vielen allzu gerne ausgeblendet wird: Die bessere Tradition der Geisteswissenschaft in Deutschland ist auf Seiten der Außenseiter zu finden – marxistisch, sozialistisch sowie jüdisch – und beruht auf der Reintegration zuvor als „undeutsch“ gegeißelter Traditionslinien. Aber Adorno musste bis 1956 warten, bis er in Frankfurt endlich eine ordentliche Professur erhielt; Horkheimer behielt auch nach seiner Rückkehr aus dem Exil seine amerikanische Staatsbürgerschaft – für den Notfall eines erneuten Rückfalls in die Barbarei in Deutschland; Bloch und Mayer gingen wie Bertolt Brecht vorsichtshalber gleich nach Ost-Deutschland, um am Aufbau einer antifaschistischen und sozialistischen Gesellschaft mitzuwirken, deren totalitärer Charakter ja nicht gleich zu Beginn abzusehen war. Einzig Fraenkel erhielt mehr oder weniger volle Anerkennung in der skeptischen Nachkriegsgesellschaft, was daran lag, dass er den Begriff des demokratischen Sozialismus ablegte und mit einer eigenständigen Pluralismustheorie hauptsächlich repräsentativen Charakters vom Otto-Suhr-Institut aus positiv am Aufbau der bundesrepublikanischen Demokratie mitwirkte, ohne am marxistischen Paradigma festzuhalten.

Insofern ist es etwas fraglich, inwieweit nach 1945 dann eine nachholende Entgegensetzung des Geistes gegen die Diktatur stattgefunden habe, wie Herbert meint, so als habe man sich nachträglich den Widerstand geschaffen, den man zwischen 1933 und 1945 gerne geleistet hätte. Bollenbeck trifft die Realität vermutlich eher, wenn er sagt, nach 1945 seien Reimporte in die Geisteswissenschaft in Deutschland nötig gewesen. Denn die oppositionelle Haltung der Geisteswissenschaften in der Nachkriegszeit wäre ohne die zurückgekommenen, zuvor aus dem Land gejagten, Exilanten kaum so widerständig ausgefallen. Ansonsten galt, was Jürgen Habermas über seinen Lehrer Wolfgang Abendroth stellvertretend für die wenigen, die im Dritten Reich Widerstand geleistet hatten, sagte: Er sei „Partisanenprofessor im Lande der Mitläufer“.

Ist man so besehen dabei, eine invention of tradition zu betreiben? Die selbstkritische Frage blieb unerörtert. Andere Fragen schienen wichtiger. Die 1950er Jahre seien im Selbstverständnis der Protagonisten die besten Jahre der deutschen Geisteswissenschaft gewesen, zumal sie einen klaren Auftrag: den der Demokratisierung hatten. Aber was ist geschehen, dass man heute nicht mehr von einer Strahlkraft sprechen kann? Es folgte in den 60er Jahren die Vermassung der Universitäten und damit die nächste Krise. Bis in die 90er Jahre hinein waren die Universitäten massiv unterfinanziert. Das Niveau der Geisteswissenschaften sei zwangsläufig unter das internationale gesunken, so Herbert.

Aber wenn die Not am höchsten, ist die Rettung am nächsten? Die Geisteswissenschaften seien dem Druck ausgesetzt worden, Quelle der Wertschöpfung zu sein: Sie standen plötzlich unter den Leistungsprimaten der Effizienz, Innovation und Kreativität, mussten sich mithin an den neoliberalen Zeitgeist anpassen. Die Reformen sollen den Geisteswissenschaften außerordentlich gut getan haben, so Herbert. Denn sie haben dadurch weitgehend ihre Borniertheit verloren und sind deshalb an das internationale Niveau aufgeschlossen. Die nationale Selbstreferentialität sei verschwunden.

Es war das Anliegen der Tagung, nunmehr zu klären, wo genau „die hiesigen Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften im globalen Kontext stehen“, wie es in der Ankündigung hieß, denn die Krise sei noch nicht überwunden. Ist für die „deutsche Geisteswissenschaft“ das Etikett „Made in Germany“ heute wieder einmal eher eine Warnung, oder kommt es einem Gütesigel nahe?

Haben wir es überhaupt heute mit einer deutschen oder einer internationalen Krise der Geisteswissenschaften zu tun? Ist das Nationale die richtige Ordnungskategorie im Zeitalter der Globalisierung, oder deutet es auf national verengte Sterilität hin? Was ist überhaupt „deutsch“ an der deutschen Geisteswissenschaft? Wie wäre in einer Zeit beschleunigter kultureller Globalisierung ein wechselseitiger wissenschaftlicher Transfer zu organisieren, damit die Geisteswissenschaften in Deutschland aus ihrem vermeintlichen Hintertreffen gelangen?

Zunächst wurde man sich einig, dass man auf ziemlich hohem Niveau klagt. Immerhin genieße die Geisteswissenschaft nirgendwo anders auf der Welt – vielleicht noch in der Schweiz – einen so hohen und ebenso profitablen Stellenwert wie in Deutschland. Wenn man die Mannigfaltigkeit der Feuilletons, Verlage, Bibliotheken, Theater, Museen, Institute und Universitäten im Blick hat, dann ergibt sich daraus immerhin ein rentabler wirtschaftlicher Faktor, der mit der Automobilindustrie Schritt halten könne. Dieser These konnte sich auch Thomas Steinfeld, der leitende Redakteur des Feuilletons der Süddeutschen Zeitung, anschließen, der ansonsten auf die kritische Tradition hinwies, die der Geisteswissenschaft zu ihrem guten Ruf verholfen habe.

Darüber hinaus gab sich Steinfeld aber sehr erleichtert, dass im Gegensatz zu den späten 60er Jahre und der Nachfolgezeit heute die Geisteswissenschaften nicht mehr „im Dienste der Weltrevolution“ stehen müssten, das heißt: nicht mehr normativ ausgerichtet seien. Aber wenn sie auch nicht mehr ihre Aufgabe darin sehen, emanzipativ zu wirken, sondern heute unter dem Primat der effizienten Wertschöpfung stehen, sind sie gerade deshalb doch nicht weniger normativ? – Bloß mit dem Unterschied, dass ein normatives Telos der Emanzipation auf der Grundlage des freien Willens in die Geisteswissenschaften eingezogen war, und heute von der Wissenschaftsbürokratie, das heißt: von außen, die effiziente Wertschöpfung als Strukturvorgabe erzwungen wurde und damit die Freiheit der Wissenschaft, Forschung und Lehre gemäß Art. 5 Abs. 3 des Grundgesetzes gefährdet ist.

Wenn man wissen möchte, welches Ansehen „deutsche Geisteswissenschaften“ in der Welt haben, muss man Menschen aus der Welt, die einen differenzierten Blick von außen haben, zu Wort kommen lassen. Zu diesem Zweck waren der Philosoph Kenichi Mishima aus Tokyo, der Soziologe Surrenda Munshi aus Kalkutta, die US-amerikanische Philosophin Susan Neimann sowie deutsche Wissenschaftler mit langjähriger Auslandserfahrung wie die Literaturwissenschaftlerin Sandra Pott und der Sozialwissenschaftler Michael Werz zu Statements eingeladen.

Mishima und Munshi betonten den nachhaltigen Einfluss der Deutschen auf die Geisteswissenschaft in Japan und Indien. Kant, Hegel, Marx und Weber seien in einem interkulturellen Transfer in Japan rezipiert worden – allerdings auf Basis „produktiver Missverständnisse“. Denn es ist niemals stets der Theoretiker in Reinform, der rezipiert wird, sagte Mishima, wenn die Ausgangsbedingungen vor Ort ganz andere sind als die in dem Land, aus dem der Theoretiker stammt. Somit fallen die Lesarten und Interpretationen verschieden aus. Darum sagte Munshi: „It makes no sense to talk about import and export between different countries!“ In Indien habe man zum Beispiel auch Hermann Hesse und Alexander von Humboldt rezipiert. Aber Hesse hat ausgiebig den indischen Subkontinent, in dem seine Großeltern sowie Mutter und Vater im Missionsdienst tätig waren, bereist, bevor er seinen Siddhartha schrieb. Und Humboldt studierte Sanskrit, bevor er Schriften zur Bhagavadgita verfasste, die Hegel wiederum kritisch rezensierte. Mit den Handelskategorien von Import und Export hat das eigentlich wenig zu tun, sondern mit interkulturellen Dialogen und offenen Geistern, die ein Verständnis von einer universalen Welt haben, die zwar verschiedene Orte, aber kein innen und außen kennen.

Ein interkultureller Austausch muss allerdings auf Basis von Missverständnissen nicht immer produktiv sein. Die altehrwürdige Humboldtuniversität war zwar das Vorbild für den Aufbau von Universitäten auch in den USA – etwa für Columbia, Haward und Chicago –, aber nun, so Susan Neiman, sei das amerikanische Universitätsmodell zum Vorbild der Reformen in Deutschland geworden, bei dem man allerdings über das Ziel hinausschießt. Man könnte auch sagen, das Vorbild wird mit den feudalen Traditionen der Ordinarienuniversität vermengt. Da werden bisherige Qualitätsstandards durch falsche Nachahmung zerstört. Es trägt jedenfalls nicht gerade zur Demokratisierung an den Hochschulen bei, wenn sich fortan tendenziell gut bezahlte Professoren um die Lehre für die Master-Studenten und prekär abgesicherte Lecturer sowie ausgebeutete Lehrbeauftragte um die Bachelor-Studenten kümmern sollen. In den USA bekommt man wenigstens für Leistung auch gutes Geld.

Auch über vermeintliche Lösungsansätze wurde gesprochen. Für Neiman sind die Studiengebühren ein richtiger Weg; nur seien sie noch nicht hoch genug. Mit den Excellenzinitiativen komme ein ordentliches Maß an Demokratie an die Hochschule; nur müssten die Deutschen noch mehr Genuss an der Kultur des Dialogs entwickeln. Das sei eine Mentalitätsfrage. Sandra Pott empfiehlt allen, die englische Sprache zu lernen und bei Berufungsverfahren stärker auf internationale Auslandserfahrungen der Bewerber zu achten. Außerdem sollten Bücher massiv für den angelsächsischen Markt aufbereitet werden: in englischer Übersetzung, mit wenig Fußnoten, schlank und essayistisch geschrieben. Nebenbei solle aber die Internationalisierung der geisteswissenschaftlichen Produkte nicht zu Lasten des Niveaus gehen. Gerade Humboldt besitze „nach wie vor hohes Marktpotential in der Welt“. – Wenn man das schon so ausdrückt, dann ist der emanzipative und universale Anspruch des Humboldtschen Bildungsideals bereits eingeebnet.

Fazit

„Deutsche Geisteswissenschaft“ ist eine bornierte Wortwahl, besser sollte man von „Geisteswissenschaft in Deutschland“ reden, weil es den Fokus auf die Wissenschaftslandschaft und deren Struktur, die Organisation der Hochschule, lenkt und die wissenschaftliche Leistung von Ausländern, die in Deutschland forschen und lehren, nicht ausgrenzt und umgekehrt nicht wildernd erscheint, wenn sich deutsche Geisteswissenschaftler im Ausland inspirieren lassen.

Das Oberlandesgericht Stuttgart entschied 1995 übrigens, dass das Zertifikat „Made in Germany“ in dem Fall gegen das Wettbewerbsrecht verstößt, wenn der Grossteil eines Produkts nicht aus deutschen Rohstoffen besteht oder nicht aus deutscher Fertigung stammt. So ein plausibler Einwand könnte eben auch der „deutschen Geisteswissenschaft“ gemacht werden.

„Was ist eigentlich von Ihnen selbst?“, soll Hegels Haushälterin ihn einmal bei Tisch gefragt haben. Seine bescheidene und schlichte, aber deshalb zutreffende Antwort: „Nichts“. – Hegels Werk besteht aus der Auseinandersetzung mit den Philosophien von Aristoteles über Descartes bis zu Kant, Adam Smith und David Ricardo. Das sind „Rohstoffe“ aus aller Welt. Sollten wir etwa sagen, es handelt sich bei Hegels Philosophie um einen Synkretismus aus griechischer, französischer und schottischer Geisteswissenschaft? Dann müsste man wohl auch sagen, dass es „deutsche“ Geisteswissenschaft erst seit 1871 gibt und Kant, Hegel, Goethe, Schiller, Humboldt dieser nicht zuzurechnen sind, da sie Kosmopoliten waren, jedenfalls nicht „deutsch“ gedacht haben und Deutschland allerhöchstens avant la lettre existierte.

Aus gleichsam „deutscher“ Fertigung – wenn man sich aufs avant la lettre einlassen möchte – stammt bei Hegel nur die dialektische Aufhebung der Geschichte der universalen Philosophie. Das ist nicht wenig. Denn nichts anderes ist Wissenschaft als im wesentlichen Aufhebung; sie verträgt es nicht, national vereinnahmt oder sonst wie, etwa durch den Warencharakter, privatisiert zu werden (privare = rauben), dann fällt sie zurück, wird borniert und verliert den Anschluss.

Am Ende droht solche Geisteswissenschaft abermals aggressiv zu werden: Das ist Kolonialismus des Geistes im Geiste, der sich seinen Platz an der (metaphorischen) Sonne sucht, wo die meisten und die besten Plätze schon wieder vergeben sind. Die Vergangenheit lehrt, dass Aufholjagden sich katastrophal ausnehmen. Wenn man wie Sandra Pott fordert, man müsse gemeinsam aggressiver werden, um sich international ein besseres Standing der deutschen Geisteswissenschaften zu erkämpfen, dann hat dieser Gedanke affirmativ auch auf der Tagung eine Protagonistin gefunden – bezeichnenderweise aus der aufstrebenden jungen Generation, in der der Konkurrenzkampf um die begehrten Universitätsstellen am höchsten ist.

Der Zwang zur Selbstbehauptung nationaler Geisteswissenschaften ist aber allgemein zu verspüren – sei es aufgrund tumber Überheblichkeit und Großmannssucht vergangener Zeiten oder als Folge der gegenwärtigen Herabsetzung des Geistes zu einem Marktsegment, in dem das kapitalistische Konkurrenzprinzip zwingend vorherrschend ist und die Ellenbogen der Geisteswissenschaftler sowie die der Kultur-Lobbyisten und -Technokraten im Sinne der national-ökonomischen Standortlogik ausgefahren werden müssen. Auch das kam auf der Tagung zur Sprache: Peter Strohschneider, der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, sagte in seinem rhetorisch brillant vorgetragenen Resümee zum Abschluss, dass die „Entkolonialisierung unter den Bedingungen kolonialistischer Diskursregeln“ stattfinde.

Vorzeigewürdig waren die „deutschen“ Geisteswissenschaften immer nur dann, wenn sie ihren elitären und bornierten wie aggressiven Gestus abgelegt haben und gerade nicht „deutsch“, sondern universal und human waren. Darin waren sich auf der Tagung fast alle einig.

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sopos 11/2008