Impressum Plattform SoPos |
Schockschwerenot! Der von Ihnen benutzte Internetbrowser stellt Cascading Style Sheets nicht oder - wie Netscape 4 - falsch dar. Unsere Seiten werden somit weder in dem von uns beabsichtigten Layout dargestellt, noch werden Sie diese zufriedenstellend lesen oder navigieren können. Wir empfehlen Ihnen nicht nur für unsere Internet-Seiten, auf einen anderen Browser umzusteigen - z.B. Netscape 6/Mozilla, Opera, konqueror. Antworten
Gregor Gysi, auf dem Weg ins Bundeskabinett. – Der Parteitag der größeren Schwester hat Ihnen Hoffnung gegeben: Wenn die SPD so weitermache, dann sei »irgendwann ein Grad der Übereinstimmung vorhanden, bei dem wir nicht umhin kommen, zu koalieren«. Damit werden Sie das neue Programm der SPD gemeint haben, in dem mehrfach vom »demokratischen Sozialismus« die Rede ist. Die Häufigkeit dieses Wortgebrauchs läßt sich noch steigern, und dann ist es so weit: Lauter »demokratische Sozialisten« sorgen regierungskoalitionär dafür, daß sich kein Konzerngewaltiger mehr vor dem bösen Wort fürchtet. Ronald Pofalla, etwas übereifrig. – Als Generalsekretär der CDU müssen Sie gelegentlich als Lautsprecher auftreten, und so haben Sie zum SPD-Parteitag geäußert: »Sozialismus, ob demokratisch oder nicht, hat in Deutschland nichts zu suchen.« Verständlich, daß Sie Ihrem jetzigen Koalitionspartner am Zeuge flicken wollen, aber Sie sollten nicht jedes seiner Worte auf die Goldwaage legen. Allerdings reizt Ihr Ausspruch zu weiterem Nachdenken: Etwas zu suchen hat in Deutschland offenbar das Gegenteil von Sozialismus. Ob demokratisch oder nicht. Otmar Schreiner, wieder besserer Laune. – Den Delegierten in Hamburg haben Sie zugerufen: »Man bleibt in der SPD, kämpft und gewinnt gelegentlich.« Es hat nicht viel gebraucht, Sie in Durchhaltestimmung zu versetzen. Nur ein paar Parteitagsbeschlüsse, die vom Vorstand nicht vorgesehen waren. Abstimmungsgewinne also. Was diese bedeuten, hatte Ihr Parteifreund Müntefering schon vor dem Event gesagt: »Parteitagsbeschlüsse sind noch keine Gesetze.« Der Mann versteht etwas von Politik, nicht nur gelegentlich. Kurt Beck, nah an den Menschen. – . Hinter vorgehaltener Hand haben Ihnen viele Delegierte, denen Sie Ihre Wiederwahl zum SPD-Vorsitzenden verdanken, verdrossen nachgesagt, Ihr langatmiger Vortrag auf dem Parteitag sei substanzlos gewesen. Der Vorwurf zeugt von Mangel an genauem Hinhören. Einer Ihrer Sätze lautete: »Es muß austariert werden, was austariert werden muß.« Welch tiefe Weisheit steckt darin. Und welche Einsicht in die Notwendigkeiten des Umgangs mit den verbliebenen Parteimitgliedern. So bekam die Lebensgefährtin des Nachfolgers von Peter Hartz im VW-Konzern, Andrea Nahles, die als links gilt, bei der Wahl Ihrer Stellvertreter fast ebenso viele Delegiertenstimmen wie Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, dem niemand nachsagt, er stünde links. Und sie wird Ihnen gewiß beim Austarieren behilflich sein, sie versteht sich darauf.
Erschienen in Ossietzky 22/2007 |
This page is hosted by SoPos.org website
<http://www.sopos.org> Contents copyright © 2000-2004; all rights reserved. Impressum: Ossietzky Maintained by webmaster@sopos.org |