Impressum Plattform SoPos |
Schockschwerenot! Der von Ihnen benutzte Internetbrowser stellt Cascading Style Sheets nicht oder - wie Netscape 4 - falsch dar. Unsere Seiten werden somit weder in dem von uns beabsichtigten Layout dargestellt, noch werden Sie diese zufriedenstellend lesen oder navigieren können. Wir empfehlen Ihnen nicht nur für unsere Internet-Seiten, auf einen anderen Browser umzusteigen - z.B. Netscape 6/Mozilla, Opera, konqueror. AntwortenAndrea Nahles, demnächst in der SPD ganz oben. Die Partei, in der Sie unaufhaltsam aufsteigen, wird zur Zeit auf dem Politmarkt unter mehreren Markennamen präsentiert: »Partei der Mitte«, »Soziale Wirtschaftspartei«, »linke Volkspartei«. Für den letztgenannten Werbesektor sind Sie zuständig. Im Parteiblatt vorwärts haben Sie jetzt Auskunft gegeben, auf welche Weise Sie verlorene oder verdrossene Kunden wieder an die SPD binden wollen: »Der reale Aufschwung ist nicht der gefühlte ... wir haben jahrelang gelernt, daß es schlecht geht. Jetzt lernen wir sehr langsam, daß es besser geht.« Also wollen Sie das Lerntempo steigern, die Gefühle aufbessern, damit alle begreifen: Schröders »Agenda 2010« hat Deutschland auf die Beine geholfen. Mag sein, daß die Prekarisierten noch ein bißchen unter Lernhemmungen leiden, aber mit Ihrer Nachhilfe wird doch schließlich jeder Leiharbeiter kapieren, daß es ihm besser geht, seitdem er den festen Arbeitsplatz los ist. Kurt Beck, umzingelt von Parteifreunden. So ganz sind Sie mit Ihrer prominenten Parteifreundin nicht auf einer Linie, denn Sie haben im Gespräch mit der Leipziger Volkszeitung eingeräumt: »Leider ist der Aufschwung noch nicht bei allen Bürgern angekommen.« Ja, diese Langsamkeit! Aber Sie dürfen nicht ungeduldig werden: Möglicherweise wird es ja den vom Aufschwung reich Bescherten irgendwann einfach zu viel, und dann lassen sie ihn zu anderen spazieren. Herfried Münkler, bekanntlich zur wissenschaftlichen Exzellenz zählend. Neidlos bewundern wir, wie Sie gedanklich nicht nur in den Höhen neuer Kriege und Imperien wandeln, sondern auch in soziale Niederungen hinabsteigen. Als Kolumnist der Frankfurter Rundschau boten sie jüngst eine Lösung für die Problematik der Langzeitarbeitslosen an. Eine Erhöhung der Hartz-IV-Sätze sei da nicht nützlich bitte nicht schon wieder »eine Geldforderung, an den Staat adressiert«, stattdessen: »Kostenlose Bereitstellung von Schrebergärten oder Gartenstücken an die Arbeitslosen«. Auf diese Weise kämen solche Menschen nicht nur »an frisches Obst und Gemüse«, sondern sie könnten sich auch »des Empfindens von Nutzlosigkeit« entledigen. »Der Mensch lebt nicht vom Geld allein« so betitelte die FR feinsinnig Ihren Vorschlag. Es bleibt aber noch einiges zu klären, etwa wo die pachtfreien Gartenflächen liegen und wie die Arbeitslosen, ohne Kosten zu machen, sich dorthin begeben sollen. Doch mit derartigen Kleinigkeiten können Sie ja eine wissenschaftliche Hilfskraft an Ihrem Lehrstuhl beschäftigen. Österreichische Volkspartei, mitregierend. Ihre Vordenker haben dieser Tage nach längerer Zeit einmal wieder öffentlich gefordert, die verfassungsmäßig verankerte »immerwährenden Neutralität« aufzugeben und der NATO beizutreten. Als sich ein Skandal abzeichnete, nicht zuletzt deshalb, weil Umfragen ergaben, daß 85 Prozent der Bevölkerung die Neutralität als Symbol nationaler Identität ansehen und auch wohl für sicherer halten , sind Sie umgehend zurückgerudert. Könnten Sie das nicht auch sonst häufiger tun? Oder am besten immer?
Erschienen in Ossietzky 18/2007 |
This page is hosted by SoPos.org website
<http://www.sopos.org> Contents copyright © 2000-2004; all rights reserved. Impressum: Ossietzky Maintained by webmaster@sopos.org |