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Gewiß werden sich auch andere einstige Träger der braunen Uniform über die Rehabilitierung freuen und sich darauf gegenüber ihren Enkeln berufen. Ralf-Dieter Fischer, CDU-Kreisvorsitzender, Hamburg-Harburg. – »Marx und Engels sind tot«, lassen Sie uns in einem Bericht der Harburger Anzeigen und Nachrichten« über die Gründung einer Marxistischen Abendschule wissen. Beigefügt ist ein Foto mit der Unterschrift »Liest ›Das Kommunistische Manifest‹: der Schauspieler Rolf Becker«. Es wird Sie bestürzen, von uns zu erfahren, daß dieser Schauspieler auch Aristophanes (»Der Frieden«), Heine, Brecht und noch weitere tote Autoren liest. Zu Ihrer Beruhigung aber steht in der Überschrift des Zeitungsberichts: »Rolf Becker liest das Manifest – Verfassungsschutz ist bereits aktiv«. Jürgen Trittin, Vizevorsitzender der Grünen im Bundestag. – Mit Ihrer Hilfe wurde der Kleine Parteitag auf »Tornado«-Kurs gebracht. Er bejahte die »Notwendigkeit einer gewissen deutschen militärischen Präsenz« in Afghanistan. Den Opponenten hielten Sie entgegen: »Es kann keine Rückkehr zu den ganz einfachen Wahrheiten geben.« Pazifismus ade – vorwärts zu komplizierten Unwahrheiten. Richard Meng, Vizechefredakteur der Frankfurter Rundschau . – »Altlinks« sei die kommende Linkspartei, schreiben Sie und verlangen nach einer »neuen Linken«, einer, die begreife, daß »im Extremfall auf Gewalt auch militärisch zu antworten ist«. Das heißt aber Eulen nach Athen oder Spatzen nach Berlin tragen. In der deutschen Politik wimmelt es doch von altbewährten »neuen Linken«, rosafarbenen und grünen, die immer wieder Ja zu weltweiten Militäreinsätzen sagen, nicht nur im Extrem-, sondern längst schon im Normalfall. Detlef Wetzel, Bezirksleiter der IG Metall, Düsseldorf. – Sie gelten als wahrscheinlicher künftiger Zweiter Vorsitzender Ihrer Gewerkschaft, wenn im Herbst Jürgen Peters den Vorsitz an Berthold Huber abgibt. Deshalb wollte die Neue Westfälische etwas über Ihren politischen Standort wissen. Ob Sie vielleicht, wenngleich SPD-Mitglied, mit der Linkspartei sympathisieren? Ihre Auskunft: »Es ist immer schön, wenn es eine Partei gibt, die vieles von dem wiedergibt, was man für richtig hält. Entscheidend ist, daß wir in den Parteien wirksam sind, die Regierungsverantwortung tragen.« Demnach können wir damit rechnen, daß Sie, wenn die jetzigen Trends in der Wählerschaft sich fortsetzen, nach der nächsten Bundestagswahl die SPD verlassen und Ihre Wirksamkeit – mal sehen – bei der CDU, der FDP oder vielleicht sogar den Grünen entfalten. Wiener Börse AG. – In einer Broschüre, die junge Leute zum Kauf von Aktien bewegen soll, schreiben Sie: »Wie suche ich mir eine Aktie aus? – Das ist überhaupt das Wichtigste. Und ohne dich frustrieren zu wollen: Dafür gibt es keinerlei Rezept. Wichtig ist, daß du das Unternehmen kennst, in das du investieren willst. Vielleicht kennst du ja einen Mitarbeiter…« Kompliment: Ansprechender wurde wohl nie zu illegalen Insidergeschäften aufgefordert. Da weiß man doch gleich, worauf man sich beim Zocken über Ihr Institut einläßt. Redaktion Kleine Zeitung , Graz. – Die Ausgabe 94 Ihrer mit mehr als 300.000 Exemplaren auflagenstärksten Tageszeitung der Steiermark erschien am Karfreitag, dem 6. April, mit nahezu weißer Titelseite, auf der in einem kleinen roten Kasten einzig folgendes Zitat zu lesen war: »Kein Genetiker kann heute durch Genanalysen feststellen, ob eine Blutprobe von einem weißhäutigen oder einem dunkelhäutigen Menschen stammt. Das ist der aktuelle Stand. – Univ.-Prof. Mag. Dr. Markus Hengstschläger.« Bekanntermaßen ist es für den Kritiker wesentlich einfacher, einen Verriß zu schreiben, als ein hohes Lob zu formulieren. Daß Sie uns aber auch so viel Mehrarbeit machen müssen. Moses Mendelssohn Gesellschaft, Dessau. – Sie fordern uns auf, an der Gründung der »Moses Mendelssohn Stiftung zur Förderung der Geisteswissenschaften« mitzuwirken, und weisen in der Einladung auf Mendelssohns Leistungen hin; als Beispiel nennen sie seinen »Einsatz für Stil und reinem Deutsch«. Wie schön! Dürfen wir uns gleich anmelden? Wenn Sie die Geisteswissenschaften fördern, möchten wir von Ihrem Einsatz für Stil profitieren und auch endlich reinem Deutsch lernen.
Erschienen in Ossietzky 8/2007 |
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