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Sie sollten exhumiert und durch ein feierliches Staatsbegräbnis geehrt werden. Vier Tage später wurde der 1955 als »Rechtsabweichler« aus der Partei verstoßene Ex-Ministerpräsident Imre Nagy wieder in die Partei aufgenommen. Zugleich forderte der Schriftstellerverband die sofortige Säuberung der Partei von Stalinisten und die schnellstmögliche Einberufung eines außerordentlichen Parteikongresses, und in den Straßen Budapests kam es zu ersten Demonstrationen für die Abschaffung der Todesstrafe, die Einführung der Pressefreiheit und die Erhöhung der Mindestlöhne. Wachsende Unrast auch in Polen, wo soeben der 1949 als »Titoist« verfolgte, vor kurzem erst aus dem Gefängnis entlassene Wladyslaw Gomulka die Macht übernommen hatte und die Belegschaften mehrerer Großbetriebe in unbefristete Streiks getreten waren. Eine der ersten Taten der neuen Regierung war die Entlassung des polnischen Verteidigungsministers Marschall Rokossowski, eines polnischstämmigen Sowjetbürgers und Vertrauensmanns des Kreml. Als hierauf Chruschtschow und mit ihm die sowjetischen Politbüromitglieder Mikojan, Molotow und Kaganowitsch nach Warschau flogen, wurde ihrem Flugzeug die Landeerlaubnis erst kurz vor der Erschöpfung seiner Treibstoffreserven erteilt. Das »Gespräch« mit der neuen polnischen Führung, in dessen Verlauf sich Gomulka zu behaupten vermochte, soll im Flughafengebäude stattgefunden haben. Jedenfalls verkündete er, kaum daß die »Gäste« wieder abgeflogen waren, seine Absicht, »die Politik der Demokratisierung des öffentlichen Lebens und der Steigerung der Lebenshaltung fortzusetzen«. In Budapest, wo man die Konfrontation zwischen Moskau und Warschau mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgt hatte, verlangten hierauf die Studenten der Budapester Wirtschaftshochschule als erste die Wiederberufung des rehabilitierten Imre Nagy zum Ministerpräsidenten und Parteichef. An einem dieser wild bewegten Tage lud mich Theo Pinkus zum Abendbrot ein. Gerade erst zurück aus Budapest, habe er einiges zu erzählen. Er lebte mit seiner Familie am andern Ende Zürichs in einer bescheidenen Arbeiter-Genos-senschaftswohnung und empfing mich in seiner berühmt-berüchtigten Privatbi-bliothek. Berüchtigt, weil jeder, der sie kannte, sich darüber wunderte, daß der Fußboden des Raumes, in dem sie sich befand, ihrem Tonnen-Gewicht noch immer standhielt. In einem Zimmer, das der Architekt als die bescheidene gute Stube eines Maurers, Zimmermanns oder Klempnergesellen entworfen hatte, standen bis zur Decke reichende Bücherregale, vollgepackt mit raren Erstausgaben berühmter marxistischer Primärliteratur. Doch nicht nur längs der Wände zogen sie sich hin, eines von ihnen stand quer im Raum und teilte ihn. So war man in Theos Sitzecke von drei aus komprimiertem Weltgeist gefügten Büchermauern eng umschlossen und saß sogar auf Büchern. Nachdem wir die von Theos Frau, Amalia, liebevoll zubereiteten Wurst- und Käsebrötchen heißhungrig verschlungen und mit grusinischem Tee nachgespült hatten, berichtete Theo ausführlich von seiner Begegnung mit führenden Persönlichkeiten des Budapester Petöfi-Klubs und schwärmte von ihren Reformideen. Sie klangen in der Tat recht überzeugend und schienen – dies vor allem anderen! – durchführbar. * Mitten in die aufgeladene osteuropäisch-nahöstliche Gewitterstimmung hinein platzte eine weitere Alarmnachricht: Ben Bella, Mohammed Khider, Mohammed Boudiaf, Ahmed Hocine und Lachraf, fünf führende Persönlichkeiten der Algerischen Befreiungsfront, waren von französischen Geheimagenten entführt worden. Nach einem ausführlichen Gespräch mit Sultan Mohammed V. hatten sie in Rabat, der Hauptstadt Marokkos, ein Flugzeug der marokkanischen Air-Atlas bestiegen, das sie in ihr Hauptquartier zurückbringen sollte, doch statt in Tunis landete der französische Pilot auf dem Militärflugplatz von Algier. Dort wurden die fünf in Handschellen abgeführt. (Sie wurden bis zum Ende des blutigen algerischen Befreiungskrieges, sieben Jahre später, auf unzugänglichen Inseln gefangen gehalten.) So skandalös dieser gegen zentrale völkerrechtliche Normen verstoßende Coup der französischen »Dienste« auch sein mochte, außerhalb Frankreichs wurde er kaum beachtet. Um so fetter die Schlagzeilen von Mittwoch, dem 24. Oktober, mit denen die führenden Printmedien einen »Umsturz« in Budapest feierten. Ausgelöst habe ihn eine vom »Petöfi-Kreis« zur Unterstützung der polnischen Forderungen anberaumte, zunächst von der Regierung verbotene, schließlich aber doch genehmigte Massenkundgebung vor dem Denkmal General Josef Bems, des aus Polen stammenden Helden der Ungarischen Revolution von 1848. Von den Demonstranten, die zahlreiche ungarische, jedoch kaum rote Fahnen mit sich geführt hätten, habe sich allerdings nur ein Teil zum Josef-Bem-Platz begeben. Die Mehrheit sei zum Petöfi-Platz geströmt und habe unterwegs, verstärkt durch zahlreiche Arbeiter und Angestellte, immer wieder den von den Kommunisten verbotenen ursprünglichen Text der ungarischen Nationalhymne abgesungen. Auch hätten die Demonstranten versucht, die riesige Statue auf dem Stalin-Platz niederzureißen und das Gebäude von Radio Budapest zu besetzen. Dort sei Tränengas eingesetzt und schließlich sogar scharf geschossen worden. Die Regierung habe die Kontrolle über die Lage verloren. Zwar dementierte dies der Budapester Regierungssender, räumte jedoch zugleich ein,daß die Aktivität »gegenrevolutionärer Banden« zu einer »sehr ernsten Lage« geführt habe. Um sie zu entspannen, habe das seit Dienstagabend in Permanenz tagende Zentralkomitee der kommunistischen Partei Georg Lukacs und Imre Nagy und drei weitere neue Mitglieder kooptiert und Imre Nagy zum neuen Ministerpräsidenten vorgeschlagen. Als erstes erklärte Nagy den Ausnahmezustand und bestätigte einen anscheinend bereits an Moskau ergangenen Appell, »auf Grund des Warschauer Vertrages« in Budapest militärisch zu intervenieren. Außerdem erließ er ein Dekret »über die Einsetzung von Kriegsgerichten«, die Delikte wie Meuterei, Mord und Waffenbesitz »in beschleunigtem Verfahren« aburteilen sollten. Mit dem Tode seien »Aufstand, Aufwiegelung zum Aufstand, Verschwörung, Mord, Brandstiftung, Verwendung von Explosivstoffen, allgemeine Verbrechen gegen die Öffentlichkeit, Gewaltanwendung gegen private und Amtspersonen, Waffenbesitz« zu bestrafen. Die Versuche der regierungstreu gebliebenen ungarischen und der zu Hilfe gerufenen sowjetischen Verbände, den Aufstand niederzuschlagen, scheiterten indes; die in den Straßen der Hauptstadt verbarrikadierten Rebellen widerstanden selbst Fliegerangriffen. Vollends ins Leere ging ein via Radio Budapest verbreiteter Aufruf, in welchem sich der Petöfi-Klub von den blutigen Folgeereignissen der von ihm ausgelösten Demonstration nachdrücklich distanzierte. Diese habe ausschließlich der Herstellung demokratischer Verhältnisse und der Schaffung eines demokratischen Sozialismus in Ungarn gegolten. In der Frühe des 25. Oktober wiederholte Radio Budapest die Durchsage, der Aufstand könne »als beendet angesehen werden«. Die Transportarbeiter wurden aufgerufen, den Straßenbahn- und Autobusverkehr »wo immer möglich« wieder aufzunehmen, aber schon um zehn Uhr mußte der Staatssender einräumen, daß man sich, weil die Kämpfe zwischen »unverantwortlichen Elementen« und Militärpolizeieinheiten keineswegs zu Ende seien, nur »in dringenden Fällen« auf die Straßen wagen und »alle Haustore geschlossen und versperrt« halten solle. Wenig später wurde Ernö Gerö seines Posten als Erster Sekretär der Ungarischen Kommunistischen Partei enthoben und durch Janos Kadar ersetzt.
Am 26. Oktober meldete United Press , die Aufständischen kontrollierten inzwischen auch weite Teile Ost- und Südungarns. In Budapest hätten sich vor den Gesandtschaften der Vereinigten Staaten und Großbritanniens große Menschenmengen versammelt und bäten um Hilfe. Andere Agenturen berichteten, ein von den Armeedruckereien in riesiger Auflage hergestelltes und im ganzen Land verteiltes Flugblatt fordere eine nationalrevolutionär gesinnte provisorische Armeeregierung und die sofortige Aufhebung des Kriegsrechtes, ferner die unverzügliche Kündigung des Warschauer Militärsabkommens, den friedlichen Abzug der Sowjettruppen, die Verurteilung der für das Blutvergießen Verantwortlichen und eine wahrhaft demokratische Grundlage für den ungarischen Sozialismus. * Von den großen Medien immer mehr auf die hinteren Plätze verbannt, näherte sich unterdessen auch die Suezkrise ihrem Flammpunkt. Wohl hatte sich Eisenhower noch Mitte September »gegen die Anwendung von Gewalt in der Suezkrise« ausgesprochen, es sei denn, »alle friedlichen Mittel seien erschöpft«. Was die Suezkanalgesellschaft anscheinend als Aufforderung verstand, solch einen Zustand schnellstmöglich herbeizuführen, indem sie von einem Tag auf den andern ihre sämtlichen Lotsen aus Ägypten abzog. Worauf die großen Zeitungen Westeuropas prompt über eine nordamerikanische »Studie zur Ölversorgung Europas« berichteten, derzufolge von der Annahme ausgegangen werden müsse, daß der Suezkanal demnächst wegen Lotsenmangels oder auch aus anderen Gründen unpassierbar würde. Sofort fingen England und Frankreich den Ball auf und schlugen die Gründung einer »Suezkanal-Benutzervereinigung« vor, welche »qualifizierte Lotsen« anzuheuern und die Seefahrtstraße offenzuhalten hätte. Verweigere Nasser die Zusammenarbeit mit ihr, bleibe – so US-Außenminister John Foster Dulles – als ultima ratio freilich doch nur noch Gewaltanwendung. Was der verlogene Vorschlag bezweckte, war unschwer zu erraten. Doch einmal mehr unterschätzten die westlichen Staatskanzleien Gamal Abdel Nasser und seine Verbündeten. Dank fähiger Lotsen aus der Sowjetunion, der DDR und anderen Volksdemokratien blieb der Kanal ohne jede Unterbrechung passierbar. Dennoch widmete die NZZ den Folgen einer Vollsperrung des Kanals für die Versorgung Westeuropas mit Erdöl interessanterweise eine ausführliche Studie, die zu dem niederschmetternden Schluß kam, eine weiterhin unverminderte Belieferung via Kap der Guten Hoffnung setze die sofortige Vergrößerung der Welt-Tankertonnage um 60 bis 75 Prozent voraus, sei also illusorisch. Aber nach wie vor passierten Schiffe aller seefahrenden Nationen den Kanal ohne jeden Zwischenfall. Selbst dann noch, als die Medien am 30. September 1956 verstärkte britisch-französische Flottenbewegungen im Mittelmeer meldeten. Kurz darauf vernahm man auf allen nur denkbaren Frequenzen, innerhalb von nur drei Tagen seien im Kanal vier Schiffe auf Grund gelaufen. Wieso? Die Besatzungen eines britisches Tankschiffs und drei unter andern westlichen Flaggen fahrender Frachter hätten Maschinenschäden lediglich vorgetäuscht, erklärte die ägyptische Kanalverwaltung. Wiederum zwei Tage später sprach Israels Ministerpräsident Ben Gurion von einer drohenden »Verletzung des mittelöstlichen Status quo« und forderte vom israelischen Parlament »Aktionsfreiheit«. Am 23. Oktober schließlich berief Guy Mollet, Frankreichs Premier, seinen Botschafter aus Kairo ab. Am 26. Oktober bat mich Leonard, schleunigst nach Paris zu fahren und über den weiteren Verlauf der Suezkrise von dort aus zu berichten. Am Abend des nächsten Tages machte ich mich auf dem Weg und war nach einer durchfahrenen Nacht vor Ort. Als erstes richtete ich mich, wie immer, mit einem Packen druckfrischer Zeitungen in meinem an der Ecke Boulevard St-Michel/Avenue Sufflot gelegenen Stammcafé ein, aß mich an den im Körbchen liegenden frischen Croissants satt, trank dazu meinen »grand noir« und machte mich an die Arbeit. Schlagzeilen voller Endzeitstimmung! Unklar nur noch, was genau zu Ende gehen sollte. Lediglich das Kabinett Mollet oder gar Frankreichs Kolonialkriegspolitik? Gegen letztere Möglichkeit sprach die schnarchende Langeweile der Berichte über die Parlamentsdebatte vom Vortag. Obschon der algerische Krieg inzwischen bereits mehr als eine Milliarde französischer Francs pro Tag verschlang, hoffte man in Paris noch immer auf ein Wunder, wartete ab. Je tiefer ich mich in den Zeitungsstapel hineinfraß, desto unheimlicher wurde mir diese atemberaubende politische Windstille. Wo blieben die zornigen Mißtrauensanträge, wo das dröhnende Pultdeckelgeklapper der protestierenden Opposition? Worauf genau, um Himmels willen, wartete man denn? Auf einen Linksrutsch, einen Rechtsrutsch, einen Putsch? Etwas Licht in dieses Dunkel brachte einzig der Bericht über den mit einer Niederlage der Rechten zu Ende gegangenen Lyoner Parteitag der Radikalen. Der von Pierre Mendes-France geführte linke Flügel der Partei hatte endlich Oberhand gewonnen. Darob böse Kommentare von rechts, wo dem Großbürger Mendes-France die 1954 in Genf durchgesetzte Beendigung des Kriegs in Vietnam noch immer nicht verziehen wurde. * »Überraschend« wurden am 30. Oktober das Parlament und der Senat einberufen. Dringend, zu einer Nachtsitzung. Als der Sprecher der kommunistischen Fraktion es wagte, auf die Gefahr eines neuen, zum Flächenbrand tendierenden Nahost-Krieges hinzuweisen, wurde er von der aufbrüllenden Mehrheit als »Defätist« beschimpft und derart mit Invektiven eingedeckt, daß der Rest seiner Rede im Tumult unterging. Die würdelose, vom fast vollzählig erschienenen diplomatischen Corps und zahlreichem Publikum verfolgte Debatte endete mit einer peinlichen kollektiven Regression der Regierungsmehrheit auf jenes verbale Höhlenbewohnerniveau, von dem aus schon Hitler und Mussolini ihre Aggres-sionskriege gerechtfertigt hatten. Noch in derselben Nacht überrollten israelische Panzer die Grenze nach Ägypten und erreichten bis zum Morgengrauen Positionen, die nur 20 Kilometer vom Kanal entfernt waren. Und am Morgen forderten die Regierungen Großbritanniens und Frankreichs Ägypten auf, die »zeitweilige« Okkupation der Suezkanals-Zone »zu gestatten«. * 31. Oktober früh: Belagerte Zeitungsstände. Auf den Straßen des Quartier Latin erregt gestikulierende Gruppen Diskutierender. An allen wichtigen Straßenkreuzungen Bereitschaftspolizei. Auf den Boulevards schwere Polizeifahrzeuge. Bedrückte Stimmung in den Bistros. Für zehn Uhr war ich mit einem ägyptischen Diplomaten zum Interview verabredet, doch vor sämtlichen Eingängen der Botschaft standen bereits französische Polizisten. Durchgelassen wurde niemand. In den Nebenstraßen Wagenkolonnen mit aufgesessener Bereitschaftspolizei. Aus den zahlreichen Schornsteinen des Gebäudes quoll dichter Rauch. Auf die bewaffneten Vertreter von Frankreichs Staatsmacht und die von ihnen in Schach gehaltenen Gaffer rieselte schwarzer Papieraschen-Schnee. Die Botschaft verbrannte ihre Archive. Rückkehr ins Hotel. Hastig tippte ich meinen Artikel, eilte zur Hauptpost, spedierte ihn per Expreß und fuhr, so schnell ich konnte, zurück nach Zürich. Dort bedauerte die NZZ am nächsten Morgen den gegen Ägypten geführten »britisch-französischen Gewaltstreich« bitterlich, und zwar vor allem deshalb, weil er »die Wucht der Anklage der freien Welt gegen die sowjetische Intervention in Ungarn« schwäche. Auch müsse ernstlich befürchtet werden, daß die »Ölversorgung des Westens« durch »gewaltsame Reaktionen in der ganzen arabischen Welt«, vor allem aber durch die zu befürchtende »Sabotage im Suezkanal« und die Sprengung von Ölleitungen unterbrochen werde. Doch schon wenige Ausgaben später buchstabierte die Zürcher Großbürgerzeitung ihre Kritik am völkerrechtswidrigen Überfall auf Ägypten zurück. Immerhin werde er, so hoffte sie, den Sturz Gamal Abdel Nassers, die Besetzung der Kanalzone und die Zerstörung der im Aufbau befindlichen ägyptischen Militärmacht bewirken. Tatsächlich aber hatten die Ägypter schon wenig später so viele Schiffe im Kanal versenkt, daß er für die nächsten sechs Monate unpassierbar blieb. Auch waren die durch Syrien und den Libanon führenden Pipelines unterbrochen und Westeuropa samt der dort stationierten NATO-Einheiten von einer kontinuierlichen Öl- und Treibstoffversorgung abgeschnitten. Darüber, wie auch über den weiteren Verlauf des Suez-Kriegs, berichteten die Medien freilich im weiteren nur noch äußerst sparsam.
Erschienen in Ossietzky 20/2006 |
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