Impressum Plattform SoPos |
Schockschwerenot! Der von Ihnen benutzte Internetbrowser stellt Cascading Style Sheets nicht oder - wie Netscape 4 - falsch dar. Unsere Seiten werden somit weder in dem von uns beabsichtigten Layout dargestellt, noch werden Sie diese zufriedenstellend lesen oder navigieren können. Wir empfehlen Ihnen nicht nur für unsere Internet-Seiten, auf einen anderen Browser umzusteigen - z.B. Netscape 6/Mozilla, Opera, konqueror. Das ZarteAnne Dessau Gestern war ich endlich dort, im »theater zum westlichen stadthirschen«, Kreuzberg, Fidicinstraße. Premiere war bereits im Jahre 2004: »Das Zarte wird ja immer überdroht«. Das sind Texte aus Gesprächen mit Schauspielern des Thikwa-Ensembles, Behinderten, die sich die Spielstätte mit den Kollegen vom »stadthirschen« teilen. Anke Mo Schäfer und Dominik Bender haben sie interviewt, aus den Gesprächen Miniaturen entwickelt. Zwei Protagonisten des »stadthirschen« tragen sie vor, gestalten sie. Die Botschaft: »... das kreative Potential von Menschen ausloten, die sich a priori nicht als Dichter begreifen, aber mit großer Sensibilität und poetischer Assoziationskraft ungewöhnliche und alles andere als behinderte Ansichten von sich selbst und der Welt entwerfen«. Das Ergebnis ist eindrucksvoll. Die Klugheit, Schönheit und Kraft der Aussagen bewegt. Die Sprachmächtigkeit, Gewißheiten, ja Weisheiten zu formulieren, eine Lebensphilosophie, löst im Zuhörer ein vielfaches Echo aus. Man staunt, schämt sich auch mancher Leichtfertigkeit des eigenen Urteils, wird beschenkt. Silvina Buchbauer und Dominik Bender nehmen uns mit auf die schrullige und traurige Gedankenreise von Menschen an den Grenzen der Gesellschaft, Außenseitern, Ausgestoßenen auch, die uns ihre Träume, Ängste, Hoffnungen mitteilen. »Tja. Man möchte eigentlich, es ist ja irgendwie kaputt, und man möchte am liebsten, eigentlich sagt man ja, das Leben ist ein Geschenk Gottes, aber wenn das Geschenk kaputt geht, kaputt ist, man kriegt ein kaputtes Geschenk, möchte man es am liebsten zurückgeben, ja. Manchmal hätte ich Lust, es wieder zurückzugeben, ist ja irgendwie in mir etwas kaputt, fehlt was, was ich nicht geben kann, deswegen will man das Geschenk wieder zurückgeben.« Wieder einmal bedanke ich mich beim Team des »theaters zum westlichen stadthirschen«, das seit über zwei Jahrzehnten neue und alte Texte erfahrbar für sein Publikum werden läßt. Aber wir waren nur acht Zuschauer. Ich wünschte ihm 800. Besser noch: den ausverkauften Admiralspalast.
Erschienen in Ossietzky 18/2006 |
This page is hosted by SoPos.org website
<http://www.sopos.org> Contents copyright © 2000-2004; all rights reserved. Impressum: Ossietzky Maintained by webmaster@sopos.org |