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Wir sollten den Jahrestag besser zum Anlaß nehmen, sorgfältig zu bilanzieren, was denn inzwischen die regierungsoffiziellen, parlamentarischen, juristischen, journalistischen und zeithistorischen Untersuchungen der damaligen Ereignisse erbracht haben. Seit zwei Jahren gibt es den »9/11 Commission Report«, der mit dem Untertitel »Final Report of the National Commission on Terrorist Attacks upon the United States« den Eindruck erweckt, als wären damit alle Fragen beantwortet. Doch dieser lückenhafte Bericht und viele andere Veröffentlichungen haben immer neue Fragen aufgeworfen; zugleich wurden immer neue Vertuschungsversuche der US-Administration bekannt. Aufklärung, die wir uns wünschten, war von einer Kommission, deren Vorsitzender gleich anfangs versichert hatte: »Wir sind nicht daran interessiert, Schuld zuzuweisen«, schwerlich zu erwarten zumal Präsident Bush rechtzeitig einen Erlaß unterzeichnet hatte, der die Veröffentlichung mehrerer Millionen Regierungsdokumente verzögerte und die Möglichkeiten der CIA erweiterte, Material vor der Herausgabe gänzlich zu schützen. Gerichtsverfahren eines in den USA, zwei in Hamburg ergaben wenig Klarheit. Angeblich geständige Hauptbeschuldigte, die maßgeblich an der Planung der Terrorakte beteiligt gewesen sein sollen, gerieten in US-amerikanische Gefangenschaft, erschienen aber bisher vor keinem Gericht. Falls sie gefoltert wurden, hätten ihre Aussagen nach dem bisher in Deutschland geltenden Rechtsverständnis keinen Wert. Journalisten aber brachten viele Einzelheiten zum Vorschein, die nachdenklich machen mußten. Kaum hatte Condoleezza Rice ausgesagt, niemand habe sich die Verwendung von Flugzeugen als Bomben vorstellen können, meldete die Nachrichtenagentur Associated Press : »Wenige Monate vor den Anschlägen vom 11. September haben US-Militärexperten ein Manöver vorgeschlagen, bei dem der Absturz eines entführten Passagierflugzeuges auf das Pentagon simuliert werden sollte.« Und die Zeitung USA Today ergänzte: »In den zwei Jahren vor den Anschlägen des 11. September führte das Nordamerikanische Luftverteidigungskommando (NORAD) Übungen durch, die das simulierten, was nach Ansicht des Weißen Hauses in jener Zeit unvorstellbar war: Entführte Flugzeuge werden als Waffen gegen Ziele benutzt und verursachen riesige Opferzahlen. Eines der simulierten Ziele war das World Trade Center.« Auf einer Website des US-Militärs waren im Herbst 2000 schon Fotos von einer Übung zu sehen gewesen; sie zeigten Trümmer eines Passagierflugzeugs in einem Modell des Pentagon. Kaum zählbar sind die Merkwürdigkeiten bei der intensiven geheimdienstlichen Observation der Attentäter lange vor dem 9.11.01, zum Beispiel der beiden, die in San Diego monatelang bei einem V-Mann des FBI untergebracht waren, dessen Aussage vor der Kommission abgeblockt wurde. Nachher zahlte ihm das FBI 100.000 Dollar. (Nicht zu verwechseln mit den 100.000 Dollar, die der mutmaßliche Chef-Attentäter Mohammad Atta vom pakistanischen Geheimdienstchef Mahmud Ahmed bekommen hatte, der am 11.9.01 als Gast der CIA in den USA weilte.) »Drei Jahre nach dem 11. September sind schon 50 Prozent der Einwohner New Yorks der Meinung, die Regierung sei über die Anschläge informiert gewesen und habe sie bewußt geschehen lassen... Trotzdem bleibt dieser Gedanke weiterhin ein Tabu in der öffentlichen Debatte. Zu furchterregend erscheinen manchem die Schlußfolgerungen. Doch von Furcht sollte man sich niemals leiten lassen.« So beschließen Wolfgang und Paul Schreyer ihr vor wenigen Tagen erschienenes Buch »Die Legende Was am 11. September geschah«. Sie nennen es Roman und flechten eine Liebesgeschichte zwischen einem Berater des US-Präsidenten und einer Reporterin der Washington Post ein; aber die Romanform erweist sich doch nicht als geeignet, den ganzen Stoff zu vermitteln, so daß sie wichtige Funde ihrer gründlichen Recherchen in einem dokumentarischen Anhang präsentieren. Sehr lesenswert. Robert B. Stinnett hat in einem Buch »Pearl Harbor« beschrieben, wie 1941 »die amerikanische Regierung den Angriff provozierte und 2476 ihrer Bürger sterben ließ«. Im September 2000 veröffentlichte das »Projekt für ein Neues Amerikanisches Jahrhundert« (dem der Präsidentenbruder Jeb Bush, Dick Cheney, Ronald Rumsfeld und Paul Wolfowitz angehören) ein Projektpapier, in dem es heißt, der gewünschte Prozeß werde »wahrscheinlich lang sein, wenn es kein katastrophales und katalytisches Ereignis gibt so etwas wie ein neues Pearl Harbor«. Ist es abwegig, den 11.9.01 als dieses »katalytische Ereignis« zu verstehen? Oder gibt es ernsthafte Gründe, an diesem Punkt das Denken und Forschen einzustellen? Inzwischen läuft in Deutschland eine Unterschriftenaktion mit der Forderung nach einer neuen Untersuchung der Ereignisse vom 11.9.01. Ronald Thoden, Herausgeber des Buches »Terror und Staat«, hat zu diesem Zweck eine kleine Broschüre »Der 11. September« herausgebracht (zu bestellen unter der e-mail-Adresse 11.September@gmx.com), in der er einige der offenen Fragen zusammenfaßt. Zum Beispiel warum ausgerechnet an jenem Tag das Luftüberwachungssystem mit Abfangjägern, die sonst mehr als hundertmal im Jahr alarmiert werden, nicht funktionierte, ähnlich wie 60 Jahre zuvor in Pearl Harbor. Der »Krieg gegen den Terror« eine Nationale Sicherheitsdirektive zur »Zerschlagung« von al Quaida mit Militäroperationen in Afghanistan hatte dem US-Präsidenten schon am 9.9.01 zur Unterschrift vorgelegen hat inzwischen ein Vielfaches der Opfer vom 11.9.01 gefordert. Und der mysteriöse Herr Bin Laden meldet sich weiterhin gelegentlich übers Fernsehen. Wolfgang und Paul Schreyer: »Die Legende Was am 11. September geschah«, Roman, Verlag Das Neue Berlin, 392 Seiten, 14.90
Erschienen in Ossietzky 17/2006 |
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