Impressum Plattform SoPos |
Schockschwerenot! Der von Ihnen benutzte Internetbrowser stellt Cascading Style Sheets nicht oder - wie Netscape 4 - falsch dar. Unsere Seiten werden somit weder in dem von uns beabsichtigten Layout dargestellt, noch werden Sie diese zufriedenstellend lesen oder navigieren können. Wir empfehlen Ihnen nicht nur für unsere Internet-Seiten, auf einen anderen Browser umzusteigen - z.B. Netscape 6/Mozilla, Opera, konqueror. Antworten
Jürgen Weise, oberster Arbeitsmarkthellseher. Als Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit haben Sie die neuen Arbeitsmarktziffern bekanntgegeben und gedeutet und die regierenden Politiker damit in gute Stimmung versetzt. Ein »positiver Trend« zeichne sich ab, sagten Sie. Die Politiker übersetzen das so: »Die Wende am Arbeitsmarkt ist da.« Was Sie als Frohbotschaft verkünden, las sich, näher betrachtet, so: Die Arbeitslosenzahl der Bundesrepublik (saisonbereinigt) sei im Juni um 49.000 zurückgegangen und belaufe sich nun auf 4,5 Millionen. Ein Grund dafür sei »der verstärkte Einsatz von Ein-Euro-Jobs«. Trendwende am Arbeitsmarkt bedeutet demnach Ausbreitung von working poor . Carsten Schneider, Nachwuchstalent im Bundestag. Als haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion haben Sie Verständnis dafür geäußert, daß bei Politikern der alten Bundesländer der Unmut über den Finanztransfer in die neuen Bundesländer wächst: »Die Situation, daß alle anderen die Taschen aufmachen, sobald ein Ossi ein Problem hat, ist vorbei.« Das SPD-Mitgliedermagazin vorwärts gibt diese Ihre Einschätzung unter der lobenden Überschrift »Klartext« wieder. Sie sind gelernter Bankkaufmann, und in Ihrer DDR-Jugend waren Sie, der Selbstbeschreibung zufolge, »Klassenbester«. Da hätte man doch erwarten dürfen, daß Sie in Sachen »Solidarpakt« einiges klären, etwa: Nicht »alle anderen«, die Wessis also, haben nach dem Ende der DDR die Taschen aufgemacht, um den Ossis bei deren Problemen unter die Arme zu greifen, sondern einige recht mächtige Westdeutsche haben ihre Taschen weit aufgemacht, um aus dem Untergang der ostdeutschen Ökonomie reichen Gewinn zu ziehen. Selbst aus den Wessi-Solidarbeiträgen ist ein großer Teil in die Taschen westdeutscher Magnaten zurückgeflossen. Die Mehrheit der Wessis hatte keinen Vorteil davon. Wir raten Ihnen: Studieren Sie die Daten der deutschen Banken zur gesamtdeutschen Vermögensentwicklung und -verteilung seit 1990. Hans-Joachim Föller, Erfinder, Meiningen. Sie haben mit etwas Verspätung den Beitrag »Der zentralistische Ideologe« ( Ossietzky 6/06) gelesen, in dem Ihr Privatkrieg gegen das Buch »Der Grenz-Gänger« von Landolf Scherzer glossiert wurde. In mehreren Printmedien hatten Sie in der Art eines Parteisekretärs festgestellt, daß Scherzer ein nicht von Ihnen zugelassenes Weltbild vertrete. Bei den Medien, hieß es in unserem Beitrag, habe es sich unter anderem um zwei thüringische Zeitungen gehandelt. Das sei falsch, schreiben Sie und fordern uns in Ihrem unnachahmlichen Deutsch auf: »Entscheidend ist nur, ob Sie Ihre Leser über die falsche Tatsachenbehauptung korrigieren.« Das Korrigieren von Lesern überlassen wir weiterhin Ihnen, wir korrigieren hingegen immer gern unsere Texte: Die eine thüringische Zeitung hieß Sächsische Zeitung , eine andere Bonner Generalanzeiger , eine dritte Süddeutsche Zeitung . In Thüringen erschien Ihr Beitrag wirklich nur zweimal: im Jenaer Journal Gerbergasse sowie als umfangreiches Zitat in der Südthüringer Zeitung . In diesem Zusammenhang ist es übrigens interessant, daß der Berliner Tagesspiegel , jenes Blatt, in dem Sie Ihren Privatkrieg gegen Scherzer begannen, eine »Weisung« vom Deutschen Presserat just Ihres Beitrags wegen erhalten hat: Ihre im Tagesspiegel aufgestellte Behauptung, daß Scherzer mit »erfundenen Zitaten« arbeite, entspreche nicht der Wahrheit und müsse deshalb gerügt werden. Redaktion des Berliner Kurier . Ihre menschenfreundliche Zeitung beriet alle leichtgläubigen Leute, wie sie sich vor Gaunern schützen sollten und könnten: »Bei angeblicher Notlage anbieten, selbst nach Hilfe zu telefonieren, oder das Gewünschte (Schreibzeug, Glas Wasser ) hinausreichen dabei Tür geschlossen lassen !« Können Sie sich noch an Uri Geller erinnern, den telekinetischen Löffel-Verbieger? Dem wäre es gelungen, ein Glas Wasser bei geschlossener Tür durch den Briefschlitz hinauszureichen. Falls es sich um übernatürliches Wasser handelt.
Erschienen in Ossietzky 14/2006 |
This page is hosted by SoPos.org website
<http://www.sopos.org> Contents copyright © 2000-2004; all rights reserved. Impressum: Ossietzky Maintained by webmaster@sopos.org |