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Sie verlangen von der Bundesregierung mehr Tempo zum Beispiel in der sogenannten Gesundheitspolitik: Zukünftig sollen die Patienten bei jedem Arztbesuch eine Praxisgebühr zahlen, denn: »Eine Reform, die niemandem wehtut, kann die Probleme nicht lösen.« Wir danken Ihnen für sprachliche Präzision. Sie hätten ja auch, wie es PolitikerInnen gern tun, davon reden können, daß alle den Gürtel enger schnallen müßten und daß das nicht wehtue. Sie hingegen lassen erkennen: Den einen soll die Reform weh-, den anderen guttun. Die einen sind die Patienten mit geringem Einkommen, die anderen sind die Arbeitgeber, die für ihre Beschäftigten keine Beiträge zur Krankenversicherung mehr zahlen möchten ein Problem, das sich politisch lösen läßt: Wer arm ist, vor allem wer alt und öfter krank ist, der wird, wenn er jedes Mal die Gebühr zahlen muß, irgendwann aufhören, zum Arzt zu gehen, auch wenn es noch so wehtut. Redaktion kompakt , Hannover. Im Organ der Industriegewerkschaft Bergbau-Chemie-Energie geben Sie den beiden Parteien der Großen Koalition gute Noten: Der neue Vorsitzende der SPD sei »aus strapazierfähigem Stoff gemacht«, und die Union sei dabei, ihrem Programm »einen sozialeren Anstrich zu geben«; Sie fügen hinzu: »Das ist gut.« Aus dem Branchenmix Ihrer Gewerkschaft ist offenbar die Chemie zum Zuge gekommen: Der oberste Sozialdemokrat ist nun aus haltbarer Plastik gefertigt, und das Programm der Union bekommt eine rosa Farbtönung. Das ist gut für den Kundenfang. Wolfgang Storz, Chefredakteur, Frankfurt am Main. In einem Leitartikel machen Sie sich Gedanken über »die Schwäche der Linken«. Gemeint sind die sich selber der Mitte zurechnenden Parteien SPD und Grüne sowie die Linkspartei/PDS. Die letztgenannte, schreiben Sie, habe »Blei an den Füßen«, »Menschenrechte« hätten es dort »unerträglich schwer«, wer in der PDS Menschenrechtsverletzungen auf Kuba kritisiere, ernte »viel Gegenwind, kaum Unterstützung«. Wir zweifeln, ob diese Beschreibung stimmt, soweit sie das Establishment der Partei betrifft. Wichtiger jedoch: Ihre Bewertung entbehrt der politischen Logik. Wer ernsthaft etwas dafür tun will, daß auf Kuba politische Freiheiten sich ausweiten, wird nicht einer Resolutionskoalition im Bundestag oder im Europa-Parlament beitreten, die aggressiven Manövern der US-Regierung propagandistische Schützenhilfe gibt. Das wäre so, um ein weniger dramatisches Beispiel zu nehmen, als würden LeserInnen der Frankfurter Rundschau , Ihrer Zeitung mehr redaktionelle Ressourcen wünschend, für die verlegerische Übergabe an den Springer-Konzern plädieren. Gerhard Schoenberner, Autor, Berlin. »Ja, man kann aus der Geschichte lernen oder könnte es zumindest«, haben Sie in dem Ossietzy- Sonderdruck »Kann man aus der Geschichte lernen?« geschrieben. Sagen wir es anders: Wenn man Ihnen zuhört (auch der erwähnte Aufsatz mit dem programmatischen Titel »Das Projekt Aufklärung« war zunächst als Vortrag abgefaßt), kann man viel lernen. Das liegt an Ihrem reichen Wissen, Ihrer Erkenntnisfreude, an der Sie Ihr Publikum beteiligen, Ihrer klaren Sprache und den ungenierten Bezügen zur Gegenwart. Zu Ihrem 75. am 25. Mai ist unser Wunsch, daß viele Ihrer Anregungen aufgegriffen werden, zum Beispiel die Anregung zum historischen Vergleich, »wie und warum die parlamentarische Demokratie und das System freier Wahlen im 20. Jahrhundert immer wieder abgeschafft wurden«. Eine Fülle an Material finde man, so empfahlen Sie, im Italien der 20er, Deutschland und Spanien der 30er Jahre ebenso wie in Griechenland, der Türkei, Indonesien, dem Iran und halb Lateinamerika von Guatemala bis Chile in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg. »Eine historische Untersuchung, welche gesellschaftlichen Kräfte regelmäßig diese Operationen durchgeführt und welche ausländischen Mächte sie in vielen Fällen angeleitet und finanziert haben, wäre sicher aufschlußreich und ein geeignetes Thema für die politische Bildungsarbeit.« Dieses Thema zu behandeln, erscheint um so notwendiger, als eben diese gesellschaftlichen Kräfte zweifellos wenig Interesse an breiter Aufklärung darüber haben. Mit Ihrem Buch »Der gelbe Stern« gehörten Sie in Westdeutschland zu den frühesten Aufklärern über Verbrechen des Nazi-Regimes. Später leiteten Sie das Deutsche Kulturzentrum in Tel Aviv, waren Initiator und Vorsitzender der Berliner Bürgerinitiative »Aktives Museum und Gründungsdirektor der Gedenkstätte »Haus der Wannsee-Konferenz«. Und gelegentlich schreiben Sie ganz anonym auch mal »Antworten« für Ossietzky. Aber es wird nicht verraten, welche.
Erschienen in Ossietzky 10/2006 |
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