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Angela Merkel, Bundeskanzlerin. – Sie haben einem Fernsehteam untersagt, in einem Film über Robert Havemann ein vom DDR-Geheimdienst aufgenommenes Foto zu verwenden, das Sie vor dem Haus des Gelehrten, des Vaters Ihres damaligen Kollegen, zeigt. Welche Schlüsse sollen wir daraus ziehen? Offensichtlich leben Sie lieber mit dem Ruf, eine angepaßte FDJ-Funktionärin gewesen zu sein, als sich dem furchtbaren Verdacht auszusetzen, sie hätten jemals eine heimliche Sympathie für Dissidenten gehabt und für deren Ziele, einen demokratischeren Sozialismus und – Gott der Christdemokraten, bewahre uns – eine bessere DDR. Diese klare Entscheidung aus heutiger Sicht zeigt einmal mehr die nüchterne Logik der Naturwissenschaftlerin, die man an Ihnen rühmt.

Heinrich von Pierer, Dauerinnovateur. – Die Bundeskanzlerin hat Ihnen als dem langjährigen Chef des Siemens-Konzerns die Leitung ihres Beraterkreises für »Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Innovation« übertragen. Eine kleine Schwierigkeit steckt darin Sie wirken schon in dem Beraterkreis »Partner für Innovation« mit, den Gerhard Schröder als Bundeskanzler eingerichtet hat und der laut Koalitionsvertrag weiterarbeiten soll. Aber Sie haben jetzt gesagt »Ich bin hochzufrieden, wie sich das anläßt« Die beiden Beraterzirkel sollen nämlich vereinigt werden. Warum auch nicht, die innovative Politik bleibt ja die gleiche Die Großunternehmen wollen ihre Profitrate steigern und geben den Regierungen den guten Rat, dazu Beihilfe zu leisten.

Matthias Platzeck, Meister der schlichten Worte. – Als neuer oberster Sozialdemokrat wollen Sie »politische Begriffe so formulieren, daß sie für die Menschen im täglichen Leben eine Bedeutung haben«, äußerten Sie im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung . Und brachten exemplarisch gleich die »neue SPD«, nämlich die »Familienpartei«, auf den Begriff mit der Frage »Wie bekommen wir wieder mehr Kinder?« Da unterschätzen Sie aber den Kenntnisstand Ihrer Mitmenschen. Das »Wie« des von Ihnen angesprochenen Vorgangs ist weithin bekannt.

Inge Wettig-Danielmeier, Analystin. – Als Schatzmeisterin der SPD haben Sie den beitragszahlenden Anhängern Ihrer Partei einen Brief zum Neuen Jahr geschrieben und darin die Marktposition des sozialdemokratischen Politikunternehmens bewertet »Gerhard Schröder hat die Partei aus dem Tief der Umfragen und gegen alle Erwartungen wieder in die Regierung geführt... Wir haben mit acht Ministerien in der neuen Großen Koalition entscheidende Möglichkeiten zur Gestaltung von Politik behalten.« Das ist aber für die politischen Aktionäre Ihrer Firma keine frohstimmende Notierung, wer weiß, wieviel Ministerien nach der nächsten Krise noch übrig bleiben. Auch hätten Sie ruhig erwähnen sollen, wer denn Ihre Partei in das »Tief« hineingeführt hat, aus dem sie dank Schröder ein wenig wieder herausgekommen ist.

Jürgen Trittin, auf der Suche nach einer neuen Aufgabe. – Auf der Klausurtagung der grünen Bundestagsfraktion haben Sie Ihre Partei vor Routine-Optimismus gewarnt Es werde »schwerfallen, die Position der Grünen« (im Parteienmarkt) »zu halten«. Unter den Oppositionsparteien sei Marktwirtschaftsbegeisterung schon durch die FDP, Sozialstaatsvorliebe durch die Linkspartei vertreten. Aber ein »bescheideneres Ziel« sei für die Grünen erreichbar »die Ausdehnung der PDS in den Westen der Republik zu verhindern«. Na bitte. Da können Sie doch Ihre Erfahrungen einbringen Werbung für »grüne Marktwirtschaft« braucht auch eine linke Variante. Eine sprücheklopferische.

Matthias Berninger, liberal-grüner Erneuerer. – »Rüstungsprojekte«, haben Sie der Frankfurter Rundschau gesagt, »wollen wir Grünen differenziert bewerten. Wenn wir ... die neue Sicherheitslage stärker berücksichtigen, ist es notwendig, mit der Rüstungsindustrie in Dialog zu treten. Auch in diesem Bereich geht es um viele Arbeitsplätze.« Auch, das mochten Sie nicht erwähnen, um Arbeitsplätze für Politiker. Mit Ihren 33 Jahren haben Sie es immerhin schon zum Ex-Staatssekretär und inzwischen zum Landesvorsitzenden der hessischen Grünen gebracht. Und da ist noch mehr drin, bei Ihrer Differenzierungsfähigkeit.

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Ossietzky


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