Impressum Plattform SoPos |
Schockschwerenot! Der von Ihnen benutzte Internetbrowser stellt Cascading Style Sheets nicht oder - wie Netscape 4 - falsch dar. Unsere Seiten werden somit weder in dem von uns beabsichtigten Layout dargestellt, noch werden Sie diese zufriedenstellend lesen oder navigieren können. Wir empfehlen Ihnen nicht nur für unsere Internet-Seiten, auf einen anderen Browser umzusteigen - z.B. Netscape 6/Mozilla, Opera, konqueror. AntwortenDieter Hundt, Arbeitgeberpräsident. Eine Niederlage der SPD »könnte auch heilsam sein«, haben Sie vor der nordrhein-westfälischen Landtagswahl der Süddeutschen Zeitung anvertraut, aber deren Interviewer hatten Zweifel, ob diese Partei dann noch die »Kraft für Reformen« aufbringen werde. Ihr Bescheid war kategorisch: »Das verlange ich. Der Kanzler könnte dann sagen, jetzt tun wir etwas für die Wirtschaft und Arbeit und setzen die Agenda 2010 wirklich fort.« Aber da haben Sie von Ihrem politischen Mitarbeiter nun doch etwas zu viel verlangt. Der muß sich jetzt erst einmal darum kümmern, seine Partei auf dem Weg in den Abgrund bei Laune zu halten. Christian Reihermann, Springer-Journalist. »Schröders letzte Chance den Reformkurs zu forcieren«, so der Titel Ihres Leitartikels in der Welt am Sonntag , am nordrhein-westfälischen Wahlsonntag. Darin haben Sie dem Kanzler auf Abruf Trost zugesprochen: »Zu verlieren hat er ohnehin nichts mehr«, meinen Sie, aber er habe noch »einen Erziehungsauftrag« für den Rest seiner Amtsperiode: »Er muß seine Partei mit den Realitäten der Globalisierung versöhnen. Noch immer sind Teile der Sozialdemokratie gefangen im traditionellen Sozialstaatsglauben...« Das war ein bißchen unverschämt von Ihnen. Man kann doch nicht pädagogischen Eifer bis zur letzten Minute von einem Menschen verlangen, der in Pension geschickt werden soll. Joseph Fischer, sinkender Stern der Grünen. In Ihrer letzten Wahlkampf-Rede in Nordrhein-Westfalen haben Sie mit heiserer Stimme verkündet: »Das Ding kann noch gedreht werden.« Eine merkwürdige Wortwahl. Zu retten war da auch ganovensprachlich nichts mehr. Sie sollten darauf achten, nicht aus Ihrer staatsmännischen Rolle herauszufallen, solange Sie die noch zu spielen haben. Franz Müntefering, SPD-Parteichef. Zu demselben Zeitpunkt war von Ihnen ein sauerländischer Merksatz zu hören: »Besser unvollkommen in der Regierung als vollkommen in der Opposition.« Es ließe sich lange darüber grübeln, wie belastbar (um im Politikerdeutsch zu reden) diese These ist, aber einer solchen Anstrengung sind wir inzwischen enthoben: In Nordrhein-Westfalen ist Ihre Partei in Zukunft in der Opposition, und zwar unvollkommen. Bundespolitisch wird es nicht anders sein, so daß sich am Ende die Vorliebe fürs Regieren nicht auszahlt; Sie werden keine Gelegenheit mehr finden, Ihren Merksatz umzudrehen. Reinhard Bütikofer, grüner Parteivorsitzender. »Die Linke lernt dazu, wir werden unseren Reformkurs fortsetzen« das war Ihre Botschaft zum Schluß des Wahlkampfes im Lande NRW. Da waren Sie noch der Hoffnung, Ihre Partei werde dazugewinnen und so in der Lage sein, eine geschwächte SPD wirtschaftsliberal aufzumuntern. Jetzt sind Sie mitsamt Ihrer Partei für Schröder überflüssig.
Erschienen in Ossietzky 11/2005 |
This page is hosted by SoPos.org website
<http://www.sopos.org> Contents copyright © 2000-2004; all rights reserved. Impressum: Ossietzky Maintained by webmaster@sopos.org |