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und Plakaten darüber aufzuklären, daß ihm Agenda 2010 und Hartz
IV not- und guttun. Aber warum gibt sie dafür zusätzliche Euro aus?
Schon bisher haben Politiker diese Parolen land-auf, landab verbreitet, in
Talkshows, Reden, Interviews und Hintergrundgesprächen. Zur Schieflage der NationMit dem Erwerb dieses Buches kann man die Forderung der Freien Presse Chemnitz
befolgen: »Man sollte immer ein wenig Kittner im Hause haben.« Die
Lektüre ist unerläßlich, so daß man sie allen Personen
regelrecht verschreiben müßte. Mancher wird sich kranklachen, anderen
aber, die sich über den Zustand unserer Republik krankärgern, liefert
das Buch Stärkung und Ratschläge zur Gesundung. Dietrich Kittner: »MORDs GAUDi. Zwischen Zwerchfell
und Gänsehaut«, PapyRossa Verlag, 393 Seiten, 19.80 € Zwei der fünf GehirneHoch lebe die gute alte Zeit und Gewohnheit, da man sich noch wohlformulierte Briefe schrieb, die mehr als den letzten Gedankenblitz enthalten und somit wertvoll sind – wert, aufgehoben, wiedergelesen oder gar publiziert zu werden. Und wenn die beiden Schreiber sich auch noch für die größten lebenden deutschen Dramatiker hielten – außer den ihren gebe es nur noch drei Gehirne, meinte Kipphardt –, dann lohnt es allemal. Abgesehen von einigen Eitelkeiten hatten sich Peter Hacks und Heinar Kipphardt in den Jahren 1959 bis etwa 1977 eine Menge zu schreiben. Vor allem ging es um das jeweilige Projekt, an dem man gerade arbeitete, und das wiederum hatte viel mit der eigenen Auffassung von Literatur und Dramatik und vor allem mit der eigenen Weltbetrachtung zu tun. Da blieb es dann nicht aus, Theaterpolitik, Kollegen und Familienprobleme zu »betratschen«. Natürlich war die Politik »hüben« und »drüben« ständiges Thema, dies jedoch nicht nur aus der Warte spöttischer oder resignierender Beobachter, es ging auch um die eigene Haltung etwa zum Mauerbau oder zum Gesellschaftsvergleich; sie schonten einander nicht. Hacks war gerade erst aus dem Westen in die DDR gekommen, da verließ Kipphardt sie. Er hatte Gängelei und Verdächtigungen satt. Schon das nahm Hacks übel: »Ist es vertretbar, daß einer bei Kapitalisten einen kleineren Mund aufmacht, als er es bei den Kommunisten getan hat?«, fragte er, aber nach dieser Kontroverse und einem angemessenen zeitlichen Abstand schrieben sie sich wieder. Einmal warf Kipphardt dem Briefpartner vor, zum »Hätschelkind« geworden zu sein. Hacks nannte das erhaben seine Vorbestimmung zum »Hofpoeten«. Sie brauchten einander als Kollegen, sie berieten und rieben sich, und fast jeder Brief enthält mindestens ein Bonmot, das in den Spruchbeutel linker Weltbetrachtung gehört. Kipphardt litt an der Welt, Hacks stand darüber. Derart unterschieden sich auch ihre Arbeiten: »Du gibst sicher mehr Realität als ich, ich gebe sicher mehr von der zu ihrer Bewältigung nötigen Haltung« (Hacks an Kipphardt). Erfolg und Ärger hatten sie beide, sie genossen (vor allem Hacks) und litten (Kipphardt). »Dichten ist die größte Scheißarbeit, für jedermann, ausgenommen die schlechten Dichter« (Hacks an Kipphardt). So rackerten sie – die zwei Gehirne – sich weiter ab. Auch wenn Kipphardt nach einem Besuch bei Hacks bekannte: »Ich verstand
ganz gut, warum Du diesen Weg gegangen bist und ich jenen«, seit 1976
kriselte dieses Verständnis gewaltig. Den Brief über Hacks’ Haltung
zu Biermanns Ausbürgerung schickte Kipphardt (vorsichtshalber?) gar nicht
erst ab, aber seitdem werden die Briefe knapper, distanzierter. Bald wird Hacks
dem früheren Freund »Verrätereien« vorwerfen, noch später
wird er die Erinnerungen an diese Freundschaft als nicht »nennenswert« bezeichnen.
Zeitgeschichte – so war sie eben. Peter Hacks/Heinar Kipphardt: »Du tust mir wirklich
fehlen«, der Briefwechsel, hg. von Uwe Naumann, Eulenspiegel Verlag,
160 Seiten, 12.90 € Kreuzberger NotizenDieser Artikel ist aus urheberrechtlichen Gründen nicht verfügbar. Press-KohlPeter Neumann plauderte in der Berliner Zeitung aus: »Eine schöne
Altstadt, Neubauviertel, etwas Gewerbe und drumherum jede Menge Landschaft:
Gransee im Landkreis Oberhavel.«
Erschienen in Ossietzky 18/2004 |
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