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Friedrich Merz, Sozialforscher. – Weshalb gibt es in der Schweiz so wenig Arbeitslose – anders als in der Bundesrepublik Deutschland? Den Grund dafür haben Sie herausgefunden: Die Schweizer haben keinen Kündigungsschutz. Forschungsmethodisch haben Sie ein Problem gelöst, an dem viele andere Experten scheitern: Sie haben die absolute Reduktion von Komplexität zuwege gebracht: Wenn zwei Sachverhalte korrespondieren, dann ist der eine die Ursache für den anderen. Peter Schneider, Altachtundsechziger. –Der Spiegel beauftragte Sie damit, »das Versagen der Intellektuellen in der aktuellen Reformdiskussion« zu beklagen. Warum tun sich Literaten so schwer damit, Gerhard Schröders Agenda zwanzigzehn zu feiern? Am Mangel an ökonomischem Sachverstand könne das nicht liegen, meinen Sie, denn: »Mangelnde Kompetenz hat Intellektuelle selten davon abgehalten, sich zu Wort zu melden.« Na also, haben Sie sich gedacht und die Notwendigkeit, den Sozialstaat abzureißen, mit dem »Absturz« Deutschlands »aus den ersten Rängen der Industrienationen auf die unteren Plätze« begründet. Wer sich seinen Kompetenzmangel bewahren will, kann die Wirtschaftsdaten, die das Gegenteil besagen, getrost ignorieren. Hilmar Schneider, Reformwissenschaftler. – Sie treten als »Arbeitsmarktdirektor« auf, weil die Abteilung Arbeitsmarktforschung am Bonner Institut für die Zukunft der Arbeit (dem die Agendapolitik schon so manche Anregung zu verdanken hat) von Ihnen dirigiert wird. Jetzt setzen Sie sich dafür ein, Empfänger-Innen sozialer Leistungen »konsequent in Arbeitspflicht zu bringen«. Aber woher sollen die Jobs dafür kommen, wollte ein Redakteur der Welt von Ihnen wissen, es könnten doch nicht alle Arbeitslosen städtische Gartenanlagen pflegen. Da haben Sie den entscheidenden Hinweis gegeben, wie dem Arbeitsmarkt wieder auf die Beine zu helfen ist: Do-it-your-self-Tätigkeiten in Billiglohnarbeiten verwandeln! Zum Beispiel: »Die Deutschen hauen sich lieber selber die Daumen blau, als jemanden dafür zu bezahlen, ihre Bilder aufzuhängen.« Sie hätten auch Ihren eigenen, sogar hochbezahlten Job als Beispiel nehmen können: Es gibt eben Wirtschaftsbosse, die begriffen haben, daß sie ihre Sprüche nicht selbst zusammendrechseln müssen. Tony Blair, Premierminister. – In einer 22seitigen Broschüre haben Sie 25 Millionen britischen Haushalten mitgeteilt, wie sie sich vor Terroranschlägen und sonstigen Katastrophen, auch atomaren, schützen können. Das liest sich so: »Reingehen, drinbleiben, einschalten«, nämlich ins Haus gehen und Radio und Fernseher benutzen. Auch sollen genug Kerzen und Konserven vorrätig sein. Sie sind offenbar hinter der Zeit zurück. Den Bürgern der Bundesrepublik Deutschland hat das alles schon vor über 40 Jahren der damalige Bundesinnenminister Hermann Höcherl (CSU) empfohlen. Leider haben Sie zwei seiner bedeutenden Ratschläge vergessen: Bei einem atomaren Zwischenfall auf der Straße soll man die Augen schließen und eine Aktentasche über den Kopf halten; zu Hause soll man unter dem Tisch und im Büro unter dem Schreibtisch Zuflucht suchen. Berücksichtigen Sie das bitte bei einer Neuauflage. Es macht erfahrungsgemäß großen Eindruck. John F. Kerry, Kandidat. –»Amerika erhebt den in der Menschheitsgeschichte seltenen Anspruch, daß seine Interessen und die der Welt eins seien. Ich akzeptiere vollkommen die moralischen Herausforderungen und die militärische Verantwortung, die mit diesem Anspruch einhergeht.« In Ihrem Buch »A Call to Service – My Vision For a Better America« haben Sie mit diesen und anderen Worten klargestellt, daß die USA auch unter Ihrer Präsidentschaft Weltgendarm bleiben wollen, nur vielleicht etwas intelligenter und geschickter als unter Bush. Friedrich Winterhager, aufmerksamer Leser, Hildesheim. – Ann Arbor im US-Bundesstaat Michigan, wo der 100jährige Rudolf Arnheim lebt, liegt, wie Sie entgegen unserer Behauptung richtig feststellen, ähnlich nahe am Michigan-See wie Lüneburg an der Nordsee. Danke für den Hinweis.
Erschienen in Ossietzky 16/2004 |
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