Zweiwochenschrift
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Jörg Hofmann, IG-Metall-Bezirksleiter. Sie
haben die Gewerkschaftsseite beim Tarifabschluß für die Metallindustrie
vertreten mit dem Resultat, daß die Arbeitgeber nun die Wochenarbeitszeit
ausweiten können; einen »kleinen Schritt in die richtige Richtung« nannte
Friedrich Merz von der CDU diesen »Pilotabschluß«. Die 35-Stunden-Woche
bleibe aber für die Gewerkschaft der »Bezugspunkt«, haben
Sie beteuert. Das unterscheidet Sie von der Unternehmerseite: Dort zieht
man den Bezugspunkten die Realitäten vor.
Wolfgang Clement, Superminister. Damit niemand aus der
Designation Ihres Parteifreundes Franz Müntefering falsche Schlüsse
zieht, haben Sie den Medien mitgeteilt: »Bei der Agenda 2010 wird es
für keinen Pfennig Abstriche geben.« Das war an die Empfänger
sozialer Leistungen adressiert: Nicht eine Grausamkeit soll gemildert werden,
wenn es nach Ihrem Willen geht. Bemerkenswert ist Ihr Sinn für die richtige
Wortwahl. Bei den steuerlichen »Abstrichen«, die den Spitzenverdienern
zugedacht sind, geht es ja nicht um Pfennige, sondern um ganz andere Beträge.
Christian Ahlbrandt, Stadtinspektor. Das SPD-Magazin vorwärts wollte
von »einfachen Mitgliedern« der Partei wissen, weshalb sie der
Sozialdemokratie Gefolgschaft leisten. Ihre Auskunft: »Mein Eintrittsgrund:
Kohl mußte weg.« Da hatten Sie recht. Und jetzt?
Ilse Plöger, Rentnerin. Auch Sie haben dem vorwärts gesagt,
weshalb Sie sich der SPD angeschlossen haben: »Eingetreten bin ich, um
die Kandidatur von Oskar Lafontaine zu unterstützen.« Das hat aber
nichts geholfen.
Dietrich Austermann, CDU-Bundestagsabgeordneter. Als Haushaltsexperte
Ihrer Fraktion haben Sie die Bundesregierung dazu veranlaßt, über
das durchschnittliche Tageshonorar für externe Berater zu informieren:
Es beträgt 1500 Euro. Das muß Ihnen zu denken geben. Bei 20 Tagen
beratender Tätigkeit (nehmen wir mal an) summiert sich das Honorar auf
30 000 Euro im Monat. Ein Mitglied des Bundestages bekommt rund 7000 Euro.
Noch können Sie umsteigen.
Dr. P. H., Arzt, Berlin. Unser alter Freund L., Schwerbehinderter,
Rentner, habe uns mitgeteilt, daß er sich den Bezug der Zeitschrift nicht
mehr leisten könne, weil er nach den am 1. Januar in Kraft getretenen
Regelungen der sogenannten Gesundheitsreform viele Aufwendungen für seine
schwerkranke Frau, z.B. Transporte in die Klinik, selber tragen müsse hatten
wir neulich in einem Artikel erwähnt. Kaum hatten Sie es gelesen, haben
Sie per Geschenk-Abo die Kosten dafür übernommen, daß er auch
künftig Ossietzky lesen kann. Er dankt Ihnen und wir mit ihm
für diese ärztliche Hilfe.
Erschienen in Ossietzky 4/2004
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