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Peter Dreßen, SPD-MdB. - Sie gelten als Linker in der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion und haben nun der Presse klargemacht, wie diese politische Position ausgelebt wird: Da die "Gesundheitsreform", also die höhere Belastung der Kranken und Versicherten, die "Verteilungsgerechtigkeit" störe, hätten Sie vor, bei der fraktionsinternen Abstimmung über dieses Gesetzeswerk mit Nein, bei der folgenden Abstimmung im Bundestag aber mit Ja zu votieren - dann allerdings "mit der Faust in der Tasche". Wir raten Ihnen: Entspannen Sie sich und strecken Sie die Finger aus. Die Faust immer in der Tasche, das belastet Ihre Krankenkasse, und diese Kosten müssen dann wieder abgewälzt werden.

Katrin Göring-Eckardt, grüne Bundestagsabgeordnete. - Daß Sie da mal bloß nicht Ihren Parteiführer verärgert haben! Kaum hatte der wissen lassen, daß er nicht nach Brüssel umsiedeln, sondern in Berlin bleiben und zusammen mit Gerhard Schröder die nächste Bundeswahl gewinnen wolle, da haben Sie als Vorsitzende Ihrer Fraktion angemerkt: "Ich schließe nicht aus, daß Fischer nach der Wahl 2006 EU-Außenminister wird." Sie sind eine Ausplaudertasche.

Ralph Bollmann, taz-Redakteur. - Ganzseitig ließ Ihre Zeitung Sie über den "Haß auf Amerika" klagen, in dem sich "der alte Kontinent nicht erst seit den Demos im Frühjahr" übe. Sie kamen zu dem Schluß: "Auch im alten Rom dauerte es lange, ehe auch die Bewohner der Provinzen das Bürgerrecht erhielten. Profitiert haben sie von den Segnungen der Pax Romana trotzdem." Hoffentlich machen Sie sich keine Illusionen. Auch solche Elogen werden nicht bewirken, daß Sie ins Redaktionsteam der New York Times überwechseln können. Derart simple Verehrer der Pax Bushiana sind dort nicht beliebt.

Peter Cordes, Vorsitzender der Göttinger Bürgerstiftung. - Weise schlagen Sie vor, die PreisträgerInnen für den "Jugendpreis Zivilcourage" zukünftig anonym bleiben zu lassen. Die mit 500 Euro belohnten mutigen Jugendlichen scheuten nämlich oft die Veröffentlichung ihres Namens. Deswegen fänden sich nicht ausreichend BewerberInnen für den Preis. Leider hat auch Sie der Mut verlassen. Sonst hätten Sie eine Gruppe für anonyme Mutige ("MutAnon") ins Leben gerufen.