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Werner Stertzenbach, Enthüller vieler Naziverbrechen (in Zeiten, als das noch gefährlich war), konnte einst mit Hilde niederländischer Widerstandskämpfer aus dem KZ Westerbork entfliehen (und einen Brief von Rosa Luxemburg mitnehmen, den ihm eine 80jährige Gefangene gegeben hatte, bevor sie deportiert und ermordet wurde). 1945 strebte er schnell nach Deutschland zurück, es wurde nicht genehmigt, darum mischte er sich in einen Transport von Nazis, die aus den Niederlanden nach Deutschland fahren durften. Jahrelang leitete er die antifaschistische Wochenzeitung Die Tat. Im vorigen Jahr schrieb er noch einmal für Ossietzky: "Die unterwanderte FDP (Heft 15/02, S. 531). 94jährig ist er am 10. Juli gestorben. hielt der dortige Oberbürgermeister Christian Ude stand. Die Ausstellung und die Begleitveranstaltungen fanden statt - und zwar im Rathaus am Marienplatz. Will die Stadt Dortmund in vorauseilendem Gehorsam den Forderungen der Rechten Folge leisten? Antifaschisten schrieben an die Stadtverwaltung, sie vermißten bisher eine entschiedene, möglichst einstimmige Absage des Rates der Stadt an die geplanten Naziprovokationen gegen die Ausstellung. Die VVN-BdA wies darauf hin, daß ausgerechnet zum 20. September, wenn sich mehrere Massaker von Wehrmachtsangehörigen an Zivilisten und Kriegsgefangenen zum sechzigsten Mal jährten, Neonazis unter der verlogenen Losung, es habe keine Wehrmachtsverbrechen gegeben, einen Aufmarsch gegen die Ausstellung planten. In der Zeit vom 17. bis 22. September 1943 hatten deutsche Wehrmachtssoldaten über 5000 wehrlose italienische Kriegsgefangene ermordet. Das Verbrechen geschah auf der griechischen Insel Kephalonia. Unschuldige griechische Zivilisten - Frauen, Kinder, alte Leute - wurden im Herbst 1943 zu Tausenden in Lyngiades und rund 30 weiteren griechischen Orten von Wehrmachtseinheiten ermordet. Viele dieser Orte wurden niedergebrannt, im Nazi-Jargon "ausgemerzt". Deutsche Gerichte haben bisher nahezu alle Verfahren gegen Wehrmachtsangehörige eingestellt. Auch die Ausstellung zeigt mutmaßliche Täter in Wehrmachtsuniform nur dann, wenn diese nicht mehr unter den Lebenden sind. Die VVN-BdA und die Arbeitsgruppe "Angreifbare Traditionspflege" haben hingegen rund 200 noch lebende Täter ausgemacht. Der Dortmunder "Zentralstelle im Lande NRW für die Bearbeitung von nationalsozialistischen Massenverbrechen" wurden über hundert Namen allein zum Fall Kephalonia zugeleitet. Der Massenmord der Wehrmacht von Kephalonia wird derzeit von dieser Zentralstelle untersucht, eine Anklage gegen zahlreiche mutmaßliche Täter steht bevor. Von der Landesregierung, dem Dortmunder Oberbürgermeister und dem Polizeipräsidenten haben Antifaschisten in ihrem Brief gefordert, die geplante Neonaziprovokation gegen die Wehrmachtsausstellung und die Zentralstelle zu unterbinden. Und auch das Aussperren des Linken Bündnisses aus dem Rathaus zu unterlassen. Kontext:
Erschienen in Ossietzky 15/2003 |
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