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Andere sind bis zum Dach voll mit Cola-Dosen. Der illegale – zollfreie – Import blüht. In Bagdad stehen die Händler dann mit ihren Autos an den Straßenrändern und verkaufen die geschmuggelte Ware. An der irakischen Seite erwarten uns amerikanische Soldaten, kein Iraker ist zu sehen, der die Grenze seines Landes bewachen würde. Zwei Kilometer danach ein weiteres Zeichen der neuen Freiheit: Der Mangel an Benzin (in einem Land mit unermeßlichen Erdölvorräten) bringt einigen Arbeitslosen Beschäftigung durch den Betrieb mobiler Tankstellen. Ein Kanister, ein Schlauch – und schon ist die mobile Tankstelle errichtet, mit dem Schlauch winkt man den potentiellen Kunden zu. Amerikanische Panzer neben der Straße, lange Kolonnen von Militärfahrzeugen auf der Fahrbahn, ein Soldat macht das Siegeszeichen in unsere Richtung. Dazwischen immer wieder Autowracks, kratertiefe Einschläge in der Straße – nicht auszudenken, wenn man hier nachts unterwegs wäre. Ein ausgebrannter Autobus am Straßenrand, in dem mehrere Menschen starben. Bei einer Tankstelle wurde ein Haus zerbombt, das eine Telefonzelle beherbergte, der Fahrer, der eben mit seiner Familie telefoniert hatte, starb. 180 Kilometer vor Bagdad kommen wir ins Gespräch mit Leuten, die uns berichten, die Häuser hier seien zerstört worden, weil die amerikanischen Soldaten der Meinung waren, es handle sich um Waffenlager. 30 Kilometer vor Bagdad bei Abu Ghraib finden sich die Spuren heftigster Kämpfe. Alle Leitschienen der Autobahn sind zerstört, Dutzende ausgebrannte zivile Fahrzeuge stehen auf der Fahrbahn, zerstörte irakische Panzer, gefällte Bäume. Keiner weiß, wie viele Menschen hier ihr Leben lassen mußten. Der Anblick von Bagdad ist erschreckend. Das Messegelände liegt in Schutt und Asche (warum eigentlich?), die Ministerien sind entweder zerbombt oder rußgeschwärzt, die Kommunikationseinrichtungen bestehen nur mehr aus einem unentwirrbaren Durcheinander von Stangen und Drähten. Die großen Hotels sind teilweise ausgebrannt. Die Silhouette von Bagdad entlang des Tigris war von diesen Gebäuden geprägt, nun sind es die Spuren des Todes, die die Stadt prägen. An allen Straßenecken sieht man schwarze Fahnen angebracht, auf ihnen sind mit weißer und gelber Schrift die Namen der Toten dieses Krieges zu lesen. Ein Sandsturm hat während des Krieges drei Tage lang gewütet, alles ist mit einer gelblich-fahlen Schicht überzogen; das läßt die Stadt noch trostloser erscheinen. Abfall türmt sich in den Straßen, die Müllabfuhr funktioniert nicht. Tagelang liegt ein totes Pferd auf der Abu-Nawas-Straße und verbreitet einen bestialischen Gestank. Die sonst so belebte, menschenüberfüllte Rasheed-Straße ist verwaist. Kein Auto, kein offenes Geschäft, kein Mensch weit und breit. Kaum zu glauben, daß das noch die Stadt ist, die ich sechs Wochen zuvor verlassen habe. Der Platz um das Hotel Palestine ist großräumig abgesperrt, Stacheldraht verhindert den Zutritt, Soldaten auf ihren Panzern bewachen eines der amerikanischen Hauptquartiere, das in diesem Hotel untergebracht ist. Es sind blutjunge Soldaten mit Kindergesichtern, und so benehmen sie sich auch. Die Gehsteigkanten sind zerbröckelt unter dem Gewicht der darüber rollenden Panzer. Auf der Säule, die einst die Statue des Diktators trug, steht eine eindeutige Botschaft: All done, go home! (Es ist alles getan, geht nach Hause!) Bagdad trug vor langer Zeit den Beinamen »Stadt des Friedens«, heute ist es eine Stadt der Anarchie, ein Dschungel, in dem das Recht des Stärkeren herrscht, wie es ein Arzt mir gegenüber ausdrückt. Eine Stadt, in der 1200 Schwerverbrecher herumlaufen, die im Herbst vergangenen Jahres per Generalamnestie freigelassen wurden. Niemand hindert sie an neuen Straftaten. Es gibt keine Polizei, keine Ordnungsmacht, und die Besatzer sagen stereotyp: »Das ist nicht unsere Aufgabe.« Auf vier riesigen Märkten in Bagdad kann man jede erdenkliche Waffe kaufen, von der Kalaschnikow für zwölf Dollar bis zur Handgranate, ja sogar Bomben. Die Waffen stammen aus ausgeplünderten Waffenlagern. Das Spiel mit der neuen Beute beginnt spätestens um 6 Uhr nachmittags und dauert meist bis 2 Uhr morgens, jedoch hört man neben den zum Spaß abgegebenen Schüssen auch erbitterte Gefechte, jede Nacht. Immer wieder erschüttern Explosionen die Stadt. Einmal explodierte eine Tankstelle, mehrere Menschen starben. Raubüberfälle auf offener Straße sind an der Tagesordnung, ich höre immer mehr Berichte darüber. Ein Mitglied der Friedensbewegung »Iraqi Peace Team« wurde mittags von zehn Männern überwältigt und ausgeraubt. Hinter dem Haus, in dem ich wohne, fand früh abends eine Hinrichtung auf offener Straße statt. Ebenso konnten die Mitarbeiter der deutschen Hilfsorganisation Cap Anamur eine Hinrichtung mittags auf der Straße beobachten, in Sichtweite der amerikanischen Soldaten. Eine Frau in der Nebenstraße wurde morgens tot aufgefunden, ein Schuß in den Mund hatte sie getötet. Ein Mann wurde vor der Apotheke erschossen. Raubüberfälle auf Autos sind besonders häufig, die Autos werden gestoppt, die Insassen mit der Waffe gezwungen auszusteigen, die Räuber fahren mit der Beute davon. Ebenso wie die früheren Regierungswagen werden diese Autos dann in den Iran und in die Türkei verkauft. Potentielle Ziele der Gewalt sind alle früheren Mitglieder der Baath-Partei und diejenigen, die verdächtig sind, sich durch Korruption bereichert zu haben. An einem Tag erschienen Polizisten auf der Straße, jedoch wurde ihnen verweigert, Waffen zu tragen, nur ein Knüppel war ihnen erlaubt. Was soll ein Polizist ohne Waffe in einer Stadt, in der nahezu jeder bewaffnet ist? Er bringt sich höchstens selbst in Gefahr. Die Folge war, daß am nächsten Tag kein Polizist in Bagdad zu sehen war, ebenso wenig wie an den folgenden Tagen. Seit etlichen Wochen sind keine Gehälter mehr ausbezahlt worden, da es keinerlei Administration gibt. Die Menschen wissen nicht mehr, wie sie ihren Lebensunterhalt finanzieren sollen. Viele leben noch von den doppelten Lebensmittelrationen, die die Regierung seit November ausgeteilt hatte, aber diese Vorräte werden spätestens im Juni zu Ende gehen. Wenn nicht bald Lebensmittel in großem Umfang in den Irak gelangen, steht eine Hungersnot bevor. Die Preise der Lebensmittel haben sich seit dem Krieg schon verdreifacht. Eine Gasflasche für die Küche, früher 250 Dinar, kostet 27 000 Dinar. Das entspricht 14 Dollar. Unerschwinglich für die meisten in Bagdad. Warum es in der Stadt kaum Strom gibt, versteht niemand, denn das Elektrizitätswerk wurde nicht zerstört, es war von einigen Plünderungen betroffen, jedoch sind die Ersatzteile bereits vorhanden. Man erzählt sich, daß der Einbau der – deutschen – Ersatzteile verhindert wird, weil amerikanische Firmen das Elektrizitätswerk renovieren sollen. Ein Angestellter des Elektrizitätswerkes hat dafür mit seinem Leben gezahlt: Ein wütender Einwohner hat ihn persönlich für den Mangel an Strom verantwortlich gemacht und erschossen. In Al-Wihda, wo ich wohne, gibt es an manchen Tagen zwei Stunden Strom, manchmal auch nur zwanzig Minuten. Die meisten Häuser haben elektrisch betriebene Wasser- pumpen, darum läuft auch kein Wasser. Einen Generator können sich nur wenige leisten. So haben die meisten bei der Hitze, die nun täglich zunimmt, weder einen Kühlschrank noch eine Klimaanlage. Und die Abende sind dunkel und lang, während man den Schießereien draußen zuhört. Um 20 Uhr sollte man zu Hause sein, danach ist es zu gefährlich, ab 23 Uhr herrscht Ausgangssperre. Dann rollen Panzer durch die Straßen und zerstören mit ihrem Gewicht und ihren Laufketten die Fahrbahnen. Stundenlang kreisen Hubschrauber. Früher erwachte die Stadt um 20 Uhr erst richtig zum Leben, da es dann kühler wird und man gewöhnlich mit der Familie oder Freunden im Freien sitzt. Während des Krieges haben die meisten Menschen ihr Haus nicht verlassen, jetzt verlassen sie es nur tagsüber und nur dann, wenn es unbedingt sein muß. Zu groß ist die Angst vor Überfällen, zu groß die Angst, bei der Rückkehr ein leeres Haus vorzufinden. Am fünften Tag meines Aufenthaltes in Bagdad werden die Schulen offiziell wieder geöffnet, jedoch finden sich kaum Lehrer oder Schüler ein. Zu groß ist die Angst, die Kinder, vor allem die Mädchen, auf die Straße zu lassen. Dabei endet bald das Schuljahr, die Kinder haben schon zwei Monate verloren, es wäre höchste Zeit, daß ein geregelter Unterricht beginnt. Die Kommunikationseinrichtungen sind zerstört. Man kann innerhalb einzelner Stadtviertel telefonieren, nicht nach außen. Mit dem Informationsministerium wurden auch die Internetprovider zerbombt, und so leben die Iraker in völliger Isolation. Diese Tatsache machen sich Leute zunutze, die es sich leisten konnten, ein Satellitentelefon zu kaufen. Sie stehen auf der Straße und bieten es den Passanten an: Möchten Sie nicht Ihren Verwandten im Ausland mitteilen, daß Sie noch leben? Drei Dollar für eine Minute – ein gutes Geschäft. Und ein Zeichen der neu gewonnenen »Irakischen Freiheit«. Der Besitz eines Satellitentelefons war den Irakern früher streng verboten. Während die meisten Geschäfte geschlossen bleiben, weil man Plünderungen befürchtet, stehen Männer mit hölzernen Handwagen auf den Straßen und verkaufen Gemüse und andere Lebensmittel oder Eisblöcke. Die Außentemperatur beträgt nun schon zwischen 35 und 40 Grad. Mein Fahrer Rafid, früher Bauingenieur, bringt mich ins Stadtviertel Mansour, an den Ort, wo am 7. April vier 900-Kilogramm-Bomben abgeworfen wurden mit dem Ziel, Saddam Hussein zu töten. Es ist ein Ort des Grauens, wo man vor Augen geführt bekommt, was moderne Waffen anrichten können. Vier Häuser sind förmlich atomisiert, ein riesiger Krater klafft im Boden. Saddam Hussein soll hier gewesen sein, berichten die Nachbarn, aber zehn Minuten, bevor die Bomben fielen, habe er die Gegend verlassen. Er starb hier nicht, aber auf einer Trauerfahne stehen die Namen von neun getöteten Kindern. Geschockt sind die Menschen, mit denen ich spreche, über den Verlust und die Zerstörung ihres Kulturerbes. Das Nationalmuseum war der Stolz der gebildeten Iraker, ebenso die Bibliotheken. Schätze, deren Wert alle Zahlen übersteigt, sind für immer verloren gegangen. »Auch wenn Saddam Hussein uns unsere Seelen genommen hat, kann es doch niemals ein Iraker gewesen sein, der zur Plünderung dieses Museums angestiftet hat« – so oder ähnlich höre ich es immer wieder. Nach vielen Augenzeugenberichten waren es amerikanische Soldaten, die das Tor des Museums aufbrachen. Danach wurden die vor dem Gebäude anwesenden Iraker aufgefordert, sich zu bedienen. Mitarbeiter des Museums ersuchten wiederholt um Schutz. Der Bitte wurde mit dem stereotypen Satz, der im ganzen Land zu hören ist, entgegnet: »Das ist nicht unsere Aufgabe!« Das Gesundheitsministerium ist geplündert und teilweise ausgebrannt, bis zum zehnten Stockwerk. In der elften Etage sind noch einige Büros intakt. Es gibt selbstverständlich keinen funktionierenden Lift; auf dem Weg in diese Büros kapitulieren die Raucher. Oben residiert ein kompetenzloser Iraker, der auf die Befehle seines amerikanischen Vorgesetzten warten muß und der in den 14 Tagen meines Aufenthaltes dreimal ausgewechselt wird. Knapp vor meiner Abreise wird ein Vertreter des früheren Gesundheitsministers auf diesen Posten gesetzt, was sofort heftige Proteste unter der Ärzteschaft hervorruft. 1000 Ärzte demonstrieren vor dem Ministerium, fordern kompetente, nicht durch Korruption und Parteimitgliedschaft vorbelastete Leute in den Schlüsselstellen, und sie fordern Gehälter. Zwei Tage später werden als »Notstandshilfe« 20 Dollar an jeden im Gesundheitswesen Tätigen ausbezahlt. Auch in den Spitälern sind Machtkämpfe entbrannt. Nahezu täglich wird der Verantwortliche ausgewechselt. Unter solchen Umständen ist an die Wiederaufnahme eines geregelten Dienstes kaum zu denken. Nachmittags und nachts ist oft kein einziger Arzt im Spital, oft nicht einmal eine Krankenschwester. Schwerkranke Patienten sind unversorgt ihrem Schicksal ausgeliefert. Diese Kriegsopfer wird niemand je zählen. »Kollateralschäden«. Ein Arzt für Intensivmedizin sagt, er kenne sein Land nicht mehr, er kenne seine Leute nicht mehr. Niemals hätte er sich träumen lassen, eines Tages so etwas zu sagen, denn er habe sein Land immer geliebt, jetzt hasse er es. Er will weg, weg aus diesem Land. Damit ist er nicht allein. Egal ob man mit 20jährigen spricht oder mit 70jährigen, von allen hört man das Gleiche: Weg, nur weg von hier, hier gibt es keine Zukunft, keine Hoffnung, kein Leben. Aber wohin bloß? Scheich Ali Ala führt durch Sabia Khasour, ein Armenviertel angrenzend an Sadr City (früher: Saddam City). In einer Schule hat er eine behelfsmäßige Ambulanz eingerichtet, Kinder mit verbrannten Gesichtern werden hier behandelt. Ein 16jähriger Junge ist querschnittgelähmt, ein Projektil hat sein Rückenmark durchtrennt. Zusammengekrümmt liegt er in einer Ecke. Unzählige Patienten warten im Hof. Es gibt kein Wasser, keinen Strom, in den Fenstern kein Glas. Ungefähr 50 000 Menschen leben in diesem Armenviertel ohne Kanalisation. Der Scheich erzählt von vielen zivilen Opfern in diesem Wohngebiet. Die irakische Armee hatte ihre Panzer in der Nähe von Wohnhäusern postiert, die dann von den Amerikanern unter Beschuß genommen wurden. Auch Streubomben seien hier eingesetzt worden, berichtet er. In einem zerstörten Wohnhaus zeigt er uns eine Bombe, die noch nicht explodiert ist. Die Amerikaner wurden gebeten, sie zu entfernen, da die Kinder kaum fernzuhalten sind. Die Antwort: Für Aufräumarbeiten seien sie nicht zuständig. »Solange die Besatzungsmacht nicht dafür sorgt, daß man sich auf der Straße sicher bewegen kann, wird die Stadt weiter in Agonie versinken«, sagt ein Arzt. Wasser, Strom, Lebensmittel, Medikamente – das alles sei wichtig, aber sekundär, das Allerwichtigste sei die Sicherheit. Die meisten Menschen seien anfangs froh gewesen, das diktatorische Regime los geworden zu sein, doch ihre Hoffnung sei enttäuscht worden, sagt er. »Die Amerikaner sind nicht gekommen, uns zu befreien, wir interessieren sie nicht, und sie verstehen uns nicht. Sie sind nur an unserem Öl interessiert. Warum haben sie das Ölministerium sorgfältig geschützt und alle Unterlagen über die Ölförderung sichergestellt? Warum haben sie unsere Spitäler nicht geschützt, unsere Kunstschätze? Warum haben sie die Verwaltungsgebäude nicht geschützt, denn niemand kann jetzt seinen Besitz nachweisen, die Grundbücher sind verbrannt, niemandem kann ein Paß ausgestellt werden. Alle Unterlagen über unser Volk wurden vernichtet. Ist damit nicht völlig klar, woran die Amerikaner in Wahrheit interessiert sind?« Das Verhalten der Amerikaner ist für niemanden nachzuvollziehen, es sei denn, man schließt sich der Meinung an, die auch von vielen Hilfsorganisationen vertreten wird: Indem man der Anarchie nicht Einhalt gebietet, kann man der Welt leichter weismachen, daß die eigene Präsenz erforderlich sei. Ein britischer Offizier in Basra meint auf die Frage einer deutschen Journalistin, wie lange er denn hier sein werde: »Viele, viele Jahre...« Die Wiener Radioonkologin Eva-Maria Hobiger berichtete in Ossietzky 23/02 über die Folgen des jahrelangen Embargos gegen den Irak. Seit Jahren leistet sie mit der Aktion »Aladins Wunderlampe« Hilfe für krebskranke Kinder in Basra. Spendenkonto: 665 821 595 »Kinder im Irak« bei der Hypovereinsbank München, Bankleitzahl 700 202 70. Ihr Reisebericht aus dem Nachkriegsirak wir im nächsten Heft fortgesetzt. Schutzschilde Einige hundert Friedensaktivisten reisten vor dem Krieg als Mitglieder einer unorganisierten Organisation in den Irak: als lebende Schutzschilde. Unter ihnen waren zwölf Australier, Freunde wie Rosemarie von den Quäkern und die Linkskatholikin Donna; mit ihnen reiste der Filmemacher Wayne. Sie wollten durch ihre Anwesenheit einige wichtige Anlagen vor Zerstörung schützen, und sie hatten Erfolg. Wo sie sich – rechtzeitig angekündigt – aufhielten, beispielsweise in der Kläranlage »7.April« am Tigris vor Bagdad, fielen Bomben ringsum, aber nicht drauf. Keiner der lebenden Schutzschilde ist ums Leben gekommen. Die meisten sind inzwischen zurückgekehrt. Max Watts (Annandale)
Erschienen in Ossietzky 11/2003 |
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