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Staatsreligion. Mit der Geburt des »christlichen Abendlandes« wurde
zugleich der staatlich-religiöse Terror gegen das »Heidentum«
organisiert, ein Vernichtungskampf gegen alle bisherige Kultur und Wissenschaft.
So ließ im Jahre 391 der Patriarch Theophilos die damals berühmteste
Bibliothek der Welt, das Serapeum in Alexandria, stürmen; einige hunderttausend
Bücher wurden verbrannt. Der Nachfolger dieses Patriarchen, Cyrill von
Alexandrien, heute als Kirchenlehrer mit einem Stammplatz im Heiligenkalender
hochgeehrt, entdeckte, daß es zur Herrschaftssicherung nicht ausreicht,
nur Bücher zu verbrennen, die Menschen aber, die sie gelesen haben und
danach lehren, am Leben zu lassen. Opfer seiner Entdeckung wurde die Philosophin
Hypatia aus Alexandria. Sie besaß alle Eigenschaften, die den Mordtrieb
des christlichen Pöbels anstachelten: Sie war schön und gelehrt, tolerant
und fromm, sie war eine Frau und »Heidin«. Im Jahre 415 wurde sie
von den Schlägerbanden des Bischofs in eine Kirche geschleppt, nackt ausgezogen,
mit Glasscherben zerfetzt und dann öffentlich verbrannt. Über Cyrills
Mordbrennereien heißt es in dem theologischen Standardlexikon »Religion
in Gegenwart und Geschichte«: »C. widmete seine ersten Amtsjahre
den kirchlichen Angelegenheiten in Ägypten...« Hypatia wurde in den
letzten Jahren von zahlreichen Frauengruppen wiederentdeckt. Peter O. Chotjewitz
veröffentlichte 2002 den Roman »Der Fall Hypatia«. Hartwig Hohnsbein ist Theologe in Göttingen.
Erschienen in Ossietzky 9/2003 |
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