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Dieter Hundt, BDA. – Die deutschen Arbeitgeber, das haben Sie als deren Präsident beim Kanzlerkandidaten der Union noch einmal angemahnt, wünschen gesetzlich geregelte Immigration. Eine ganz bestimmte freilich – »wir brauchen eine gesteuerte Zuwanderung in den Arbeitsmarkt, nicht aber in unsere Sozialsysteme«. Was tun, wenn ein Zuwanderer, nachdem er im Arbeitsmarkt seine Pflicht getan hat, in ein Sozialsystem hinüberwechseln möchte? Für die Diskriminierung von Menschen ausländischer Herkunft werden Sie sich nicht aussprechen mögen. Also hilft nur eines: Weg mit den Sozialsystemen. Dann weiß jeder, der nach Deutschland kommen will, woran er ist.

Michael Rogowski, BDI. – Sie haben öffentlich darüber nachgedacht, welche Partei am besten geeignet sein könnte, nach dem 22. September in der Regierung die Interessen des von Ihnen repräsentierten Bundesverbandes der Deutschen Industrie zur Geltung zu bringen. Die »Entfesselung des Marktes« müsse vollbracht werden, und da lasse die SPD, trotz »einiger richtiger Grundsatzentscheidungen in der Steuer- und Rentenpolitik, den nötigen Mut vermissen«. Etwas mutiger sei die Union, aber noch couragierter die FDP. Die Möllemann-Kontroverse dürfe man dabei »nicht überbewerten«, denn: Des FDP-Vizechefs »Entgleisungen« würden »keinen nennenswerten Einfluß auf ausländische Investoren haben«. Damit haben Sie klargestellt: Wer entfesseln will, ist willkommen; aufs Entgleisen kommt es nicht an, solange das Geschäft keinen Schaden nimmt.

Friedrich Merz, CDU/CSU-Fraktion. – Edmund Stoiber hat Sie, nicht gerade überraschend, zum Finanzpolitiker seiner Wahlkampfmannschaft ausgerufen. Aber wie sollen Sie damit umgehen, daß Ihr Kanzlerkandidat sich beim CDU-Parteitag als Anwalt der kleinen Leute in Szene gesetzt und versprochen hat, Veräußerungsgewinne von Kapitalgesellschaften wieder zu besteuern? Ihnen ist etwas eingefallen: Die Wiedereinführung einer solchen Steuer müsse ja nicht sofort erfolgen, man könne den Kapitalgesellschaften erst mal ein paar Jahre Zeit geben, sich steuerfrei von dem Anteilsbesitz zu trennen, den sie loswerden wollen. Damit haben Sie Kompetenz nachgewiesen. Denn den großunternehmerischen Vorständen haben Sie Gewißheit verschafft: Nur wahlkampfrhetorisch gehen ihnen die Unionisten an die Kasse.