Impressum Plattform SoPos |
Schockschwerenot! Der von Ihnen benutzte Internetbrowser stellt Cascading Style Sheets nicht oder - wie Netscape 4 - falsch dar. Unsere Seiten werden somit weder in dem von uns beabsichtigten Layout dargestellt, noch werden Sie diese zufriedenstellend lesen oder navigieren können. Wir empfehlen Ihnen nicht nur für unsere Internet-Seiten, auf einen anderen Browser umzusteigen - z.B. Netscape 6/Mozilla, Opera, konqueror. Gabi Zimmer, PDS-Vorsitzende. - Nach Ihrem Besuch in den Vereinigten Staaten sind Sie zu der Erkenntnis gekommen, daß man die Politik der USA »nicht nach allzu schablonenhaft gestricktem Muster beurteilen« solle. Allerdings, so räumen Sie ein, haben Sie »nach wie vor große Schwierigkeiten mit dem US-Anspruch, die eigenen Werte an allen Ecken und Enden der Welt durchsetzen zu wollen«. Sie dürfen zuversichtlich sein: Ihre Schwierigkeiten mit dem, was Sie »Werte der USA« nennen, werden gewiß abnehmen, je näher Sie mit Ihrer Partei der Hoffnung auf eine Bundesregierungsbeteiligung kommen. Es handelt sich hier um eine bestimmte Art der Werteerziehung. Dieter Schulte, DGB-Vorsitzender. - Ob Sie gegen Ende der Legislaturperiode gegenüber dem Kanzler Schröder sich genau so abrechnend äußern werden wie seinerzeit gegenüber dem Kanzler Kohl, hat ein Interviewer Sie gefragt. Ihre Antwort: »Die Politik von Schröder verfolge ich genau so kritisch wie die von Kohl. Höchstens der Ton ist manchmal ein bißchen sanfter.« Sie sind ein Menschenfreund. Gerhard Schröder ist ein empfindlicher Typ, dem darf man nicht zu ruppig kommen, er könnte sonst die Lust am Regieren verlieren. Herfried Münkler, Professor für politische Theorie, Berlin. - In den US-amerikanischen Militärschlägen sehen Sie den Weltgeist am Werke und argumentieren: »Den Menschen in Afghanistan konnte nichts Besseres passieren als der für ihn und die Seinen verhängnisvolle Beschluß Mullah Omars, die Festnahme und Auslieferung Bin Ladens zu verweigern und damit die USA zu zwingen, zunächst das Regime der Taliban zu zerschlagen.« Der Gedanke läßt sich fortsetzen: Den Menschen in Afghanistan konnte nichts Besseres passieren als der Entschluß von Attentätern (welchen auch immer), Ziele in den USA anzugreifen und diese damit zu zwingen, die Festnahme und Auslieferung Bin Ladens zu verlangen... Daß nicht alle Menschen in Afghanistan das herbeibombardierte Bessere noch erleben können, läßt sich theoretisch vernachlässigen, ebenso, daß in dem verminten und von Kriegsherren verwalteten Land das Bessere für viele Menschen sich als das noch Schlechtere erweisen kann. Elfriede Jelinek, Schriftstellerin, Wien. - Auch Sie setzen sich, in einem Brief an den Freitag, für das Recht auf Befreiung von religiösem Fanatismus durch kriegerische Intervention ein. Sie drücken es poetisch aus: »Es ist auch ein Menschenrecht, in der Öffentlichkeit eine Frau zu küssen oder gebratenen Speck zu essen, auch wenn man... Coca Cola dazu trinken müßte.« Da wird die US-Luftwaffe noch einiges zu erledigen haben, und so mancher zur Befreiung ausersehene Muslim wird die versprochenen Genüsse nicht mehr in Anspruch nehmen können. Michael Steiner, Diplomat, Berlin. - Die Bundesregierung ist derzeit bemüht, Sie in das Amt des Kosovo-Beauftragten der UN zu hieven, so berichtet die Presse. Sie selbst wollen sich, ganz diplomatisch, zu Ihren Aussichten nicht äußern. Aber es wäre, nach dem Musterfall Bodo Hombach, nicht überraschend, wenn Sie sich als geschaßter Kanzlerberater nun erst einmal auf dem Balkan bewähren müssen. Daß Sie dort erneut in die Verlegenheit kommen, Bundeswehrsoldaten zu beschimpfen, weil diese keinen Kaviar für Sie bereithalten, ist nicht zu erwarten. Die Truppe kennt ja jetzt Ihren Geschmack. Laurenz Meyer, CDU-Generalsekretär. - Sie haben erklärt, der rechtspopulistische Parteigründer Ronald Schill werde »keinen indirekten Einfluß auf die Kanzlerkandidatenkür der Unionsparteien haben«. Das leuchtet ein, denn die Einwirkung der Schill-Partei in dieser Sache ist durchaus direkt: Nur ein gestandenes bayerisches Mannsbild als Wahlführer der CDU/CSU kann die Rechtspopulisten einerseits als künftige Koalitionspartner pflegen und andererseits dafür sorgen, daß sie der Union in deren Stammgebieten nicht die Wähler- Innen wegnehmen. Waltraud Klasnik, Steiermärkische Landeshauptfrau (ÖVP), Graz. - Als Sie - dem Vernehmen nach nicht zuletzt auch aus Dietrich Kittners Artikel »Deutsch auf österreichisch« (Ossietzky 14/01) - erfuhren, wie schäbig eine parteiproporzmäßig zusammengesetzte Jury sich anschickte, einem antifaschistischen Widerstandskämpfer den verdienten Menschenrechtspreis der Steiermark vorzuenthalten, haben Sie als Regierungschefin ganz unösterreichisch kräftig auf den Kabinettstisch gehaut und die peinliche Affäre damit beendet: Der Kommunist Franz Leitner ist nun doch Preisträger. Wir freuen uns über ein Beispiel dafür, daß es möglich ist, über den parteipolitischen Tellerrand hinaus zu blicken. Der bayerischen CSU hätte man anläßlich ihrer skandalösen Verhinderung der Nürnberger Sitte-Ausstellung ein wenig Südwind aus der Steiermark gewünscht.
Erschienen in Ossietzky 1/2002 |
This page is hosted by SoPos.org website
<http://www.sopos.org> Contents copyright © 2000-2004; all rights reserved. Impressum: Ossietzky Maintained by webmaster@sopos.org |